Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
23.08.2024 13:06:40

MARKT-AUSBLICK/Risiken voraus mit Nvidia, Inflation und Wahlen

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine interessante Woche steht DAX & Co bevor. Viele Marktteilnehmer dürften sie nutzen, um sich nach den zahlreichen Informationen der Vorwoche neu zu sortieren. Die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) sind gerade veröffentlicht worden und haben den aktuellen Zustand der Weltwirtschaft gezeigt. Vom Notenbanker-Treffen in Jackson Hole sind Signale für die künftige Zinsentwicklung, vor allem in den USA gekommen. Hier müssen die Märkte erst einmal beweisen, ob man sie damit noch dauerhaft überraschen konnte oder letztlich alles doch schon erwartet und eingepreist war.

Auf Unternehmensseite ist die Berichtssaison nahezu abgelaufen und wird in der Breite keine neuen Erkenntnisse über die Gewinnaussichten bringen. Mit einer Ausnahme - als riesiges Einzelrisiko hängen die Zahlen von KI-Zugpferd Nvidia über den Märkten.

Auch die Urlaubssaison wird noch ihre Spuren hinterlassen. Denn noch sind nicht alle Fondsmanager und Entscheider aus dem Urlaub zurückgekehrt. Entsprechend zaghaft dürften noch die Anlageentscheidungen der verbliebenen Risikomanager ausfallen. Verstärkt wird dies durch den Feiertag in Großbritannien am Montag, wodurch die wichtigen Londoner Marktteilnehmer nur eine verkürzte Handelswoche haben.

Damoklesschwert Nvidia - Mindestens 11 Prozent Überraschung sollten es sein

Für besondere Vorsicht dürften die Zahlen von Nvidia am Mittwochabend sorgen. Der Hype um das Thema KI ist zwar deutlich abgeklungen, Fehler darf sich das aktuelle Zugpferd der Technologie-Branche aber auch nicht leisten. Denn daran gekoppelt sind die Wachstumserwartungen ihrer gesamten Zulieferkette und auf der anderen Seite der Investitionsbereitschaft bei Kunden.

Die Erwartungen sind wie immer sehr hoch: Bei Zacks Research weist man darauf hin, dass Nvidia die Markterwartungen in den vergangenen vier Quartalen eben auch alle vier Male übertroffen habe. Im vergangenen Quartal wurde der Konsens beim Gewinn je Aktie um knapp 11 Prozent überboten. Der Markt dürfte dies bei der Bekanntgabe als "Standard" voraussetzen. Schon bei einer kleineren Überbietung dürfte es mit Tech-Werten ab Donnerstag abwärts gehen.

Viele Inflationsdaten - Aus Deutschland wie üblich nichts Gutes

Dazu müssen sich die Märkte mit einer Flut von neuen Konjunktur- und vor allem Inflationsdaten rund um den Globus beschäftigen. Die Börsen dürften damit in der üblichen Art verfahren: Liegen sie im erwarteten Rahmen, lösen sie nur "ein Gähnen" aus. Grössere Abweichungen und Vorzeichenwechsel dürften aber zu hektischen Anpassungen führen.

Sehr schlechte Zahlen beim deutschen Ifo-Geschäftsklima wären daher keine Überraschung: Die PMIs hatten ja gerade wieder einmal bestätigt, dass Deutschland vor allem in der Industrie auf dem absteigenden Ast ist. Auch vom Konsum ist daher keine Unterstützung zu erwarten, wie am Dienstag das GfK-Konsumklima für August zeigen dürfte. Und wenn die Revision des deutschen BIP zum ohnehin schwachen zweiten Quartal auch noch nach unten erfolgen sollte, dürfte es nur ein Schulterzucken bei Anlegern auslösen.

Global spannend wird es am Donnerstag, wenn die Börsen die Nvidia-Zahlen plus die vielen Verbraucherpreise (CPI) aus Europa verarbeiten müssen. Deutschland macht den Anfang, Frankreich, Italien und die Eurozone folgen am Freitag. Damit wird dann auch sofort wieder die Diskussion über den künftigen Zinspfad der Europäischen Zentralbank (EZB) aufkommen.

DAX Underperformer vor Wahlen in zwei Bundesländern

Egal wie all das ausgeht - DAX-Aktien dürften umso deutlicher underperformen, je näher das Wochenende rückt. Denn für internationale Anleger stellt Deutschland ein zunehmendes Länderrisiko dar. Der Wahlausgang in den Bundesländern Sachsen und Thüringen am 1. September wird als ein starkes Signal in Richtung Bundespolitik gesehen werden. Internationale Anleger im DAX dürften nur mit hohen Absicherungsquoten in das Wahlwochenende gehen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 23, 2024 07:07 ET (11:07 GMT)

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