12.10.2015 13:28:46

MARKET TALK/Kemfert rechnet mit weit höheren Kosten für Atomkonzerne

   Deutschlands bekannteste Energieexpertin Claudia Kemfert sieht die vier großen Atomkonzerne nach dem Stresstest nicht aus dem Schneider. Die Kostenschätzungen für den Abriss der Atomkraftwerke und die Lagerung des strahlenden Mülls hält Kemfert für zu niedrig. "Es ist wahrscheinlich, dass die tatsächlichen Kosten weit über den angenommen Kosten liegen werden", sagte die Forscherin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

   Vor allem die Suche nach einem geeigneten Endlager für die Kernbrennstäbe bleibt die große Unbekannte des Atomausstiegs. Die aktuellen Planungen für einen sicheren Standort weisen auf das Jahr 2030. Gegen den bisher favorisierten Schacht Gorleben hatte es über Jahrzehnte massiven Widerstand von Umweltschützern und Atomkraftgegnern gegeben. Ohne Endlager lässt sich aber der Atomausstieg nicht abschließen.

   Kemfert hält deshalb einen öffentlich-rechtlichen Fonds mit Nachschusspflicht der Stromversorger für die Altlasten der Kernenergie für sinnvoll. "Die Konzerne sollten nicht aus der Verantwortung entlassen werden", forderte Kemfert. Ein Gutachten im Auftrag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) war zu dem Ergebnis gekommen, dass die bisher gebildeten Rückstellungen von E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW wahrscheinlich ausreichend sind, um den Rückbau der Atomkraftwerke.

   Kontakt zum Autor: christian.grimm@wsj.com

   DJG/chg/apo

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   October 12, 2015 06:57 ET (10:57 GMT)

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