21.08.2024 22:16:40

MÄRKTE USA/Zinssenkungshoffnungen sorgen für leichte Gewinne

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich zur Wochenmitte mit leichten Aufschlägen gezeigt. Gestützt wurde das Sentiment von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank. Daher wird mit Spannung auf die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitag auf dem Zentralbanktreffen in Jackson Hole gewartet. Der Markt erhofft sich klare Zeichen für eine Zinssenkung im September.

Dem Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank war zu entnehmen, dass mehrere Fed-Mitglieder bei ihren Beratungen am 30./31. Juli bereits Argumente für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gesehen haben. Demnach wurde von einigen Teilnehmern auf das "Risiko einer ernsthaften Verschlechterung" am Arbeitsmarkt hingewiesen. Jedoch wollten fast alle FOMC-Mitglieder mehr Inflationsdaten vor einer Zinssenkung sehen.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 40.890 Punkte, Der S&P-500 legte um 0,4 Prozent zu und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,6 Prozent nach oben. Dabei standen sich nach ersten Angaben 2.053 (Dienstag: 948) Kursgewinner und 746 (1.821) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 77 (103) Titel.

Auch die stärker als erwartet ausgefallene Revision zum Nettobeschäftigungsaufbau für die zwölf Monate bis März 2024 schürte die Hoffnung auf stärkere Zinssenkungen. Diese wurde um 818.000 Stellen nach unten korrigiert. Von Bloomberg befragte Ökonomen hatten nur mit einer Revision um 500.000 gerechnet.

"Das bedeutet, dass der Arbeitsmarkt noch schwächer ist, als die letzten Zahlen vermuten ließen, und das könnte Powell zu einer aggressiveren Zinssenkung zwingen", sagte Marktstratege Peter Cardillo von Spartan. "Eine negative Revision, die sich von April 2023 bis März 2024 erstreckt, sagt uns nicht unbedingt etwas über den aktuellen Zustand des Arbeitsmarktes", merkte dagegen Volkswirt Stephen Stanley von Santander schon im Vorfeld der Daten an.

Dollar gibt nach - Ölpreise fallen erneut

Mit den Arbeitsmarktdaten zeigte sich der Dollar erneut mit Abgaben. Der Dollar-Index verlor 0,3 Prozent. "Es wird zwar allgemein erwartet, dass Powell in seiner Rede eine Zinssenkung im September ankündigen wird, aber wir sind weiter der Meinung, dass die Märkte sich wieder einmal zum Einpreisen einer aggressiven Lockerung hinreißen lassen", so die BBH-Analysten. "Die Dollar-Bären könnten auf dem falschen Fuß erwischt werden", wenn der Fed-Vorsitzende weniger taubenhaft klingt als erwartet", ergänzten die Experten. Der Euro kletterte im Gegenzug auf die höchsten Stände seit Juli 2023 und markierte bei 1,1174 Dollar ein Jahreshoch.

Die Zeichen für einen schwächer als erwarteten US-Arbeitsmarkt belasteten die Renditen am US-Anleihemarkt leicht. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 1,2 Basispunkte auf 3,79 Prozent und markierte im Verlauf das niedrigste Niveau seit Juli 2023. "Die Fed wird die Revision der Arbeitsmarktdaten als weiteren Grund sehen, die Pläne für eine Zinssenkung vorzuziehen", sagte Bill Adams von Comerica.

Nach den jüngsten Rekordständen gab der Goldpreis leicht nach. Für die Feinunze ging es um 0,1 Prozent auf 2.512 Dollar nach unten. Positiv wirkte die Aussicht auf sinkende Zinsen, hieß es. Auch das Fed-Protokoll stützte den Goldpreis, da einige Marktteilnehmer bereits Argumente für eine Senkung Ende Juli gesehen hatten. Gleichwohl sieht Swissquote Bank Gold als überkauft an. Die US-Geldpolitik sei hinreichend eingepreist und chinesische Privatanleger schreckten wegen des hohen Preises derzeit beim Kauf etwas zurück, hieß es.

Die Ölpreise gaben den vierten Handelstag in Folge nach. Die Preise für Brent und WTI fielen um bis zu 1,7 Prozent. Die geringere Zahl der Arbeitsplätze deutet darauf hin, dass die Wirtschaft nicht so stark ist wie angenommen, "und wir vielleicht auf eine harte Landung zusteuern", sagte Phil Flynn von Price Futures Group. Mit den wöchentlichen US-Öllagerdaten legten die Notierungen nur kurzzeitig zu, denn diese haben sich stärker verringert als erwartet, was auf eine höhere Nachfrage schließen lässt.

Einzelhändler im Fokus

Unter den Einzelaktien schnellten Target um 10,3 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hat die Markterwartungen im zweiten Quartal klar geschlagen und den Ausblick angehoben. Mit Macy's hat ein weiterer Einzelhändler Zahlen vorgelegt. Der Kaufhausbetreiber enttäuschte jedoch umsatzseitig in der zweiten Periode und senkte zudem seinen Jahresausblick - der Kurs brach um 12,9 Prozent ein.

Die Hinterlegungsscheine (ADR) des chinesischen E-Commerce-Unternehmens JD büßten 4,2 Prozent ein. Der US-Einzelhändler Walmart (+0,9%) will seinen kompletten Anteil für bis zu 3,74 Milliarden US-Dollar veräußern. Walmart hält 10,35 Prozent an JD.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 40.890,49 +0,1% 55,52 +8,5%

S&P-500 5.620,85 +0,4% 23,73 +17,8%

Nasdaq-Comp. 17.918,99 +0,6% 102,05 +19,4%

Nasdaq-100 19.824,84 +0,5% 105,02 +17,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,93 -5,2 3,98 -48,8

5 Jahre 3,65 -3,6 3,69 -34,9

7 Jahre 3,70 -1,1 3,71 -27,3

10 Jahre 3,79 -1,2 3,81 -8,6

30 Jahre 4,07 +0,8 4,06 9,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:45 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1152 +0,2% 1,1119 1,1105 +1,0%

EUR/JPY 161,72 +0,1% 161,89 161,86 +3,9%

EUR/CHF 0,9496 -0,1% 0,9498 0,9525 +2,3%

EUR/GBP 0,8520 -0,2% 0,8537 0,8530 -1,8%

USD/JPY 145,01 -0,1% 145,57 145,78 +2,9%

GBP/USD 1,3090 +0,4% 1,3024 1,3019 +2,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1258 +0,1% 7,1270 7,1322 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 61.704,20 +4,0% 59.325,80 59.140,80 +41,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,93 73,17 -1,7% -1,24 +1,3%

Brent/ICE 76,08 77,20 -1,5% -1,12 +1,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 37,24 38,16 -2,4% -0,92 +22,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.512,20 2.513,82 -0,1% -1,63 +21,8%

Silber (Spot) 29,55 29,45 +0,3% +0,10 +24,3%

Platin (Spot) 969,59 950,50 +2,0% +19,09 -2,3%

Kupfer-Future 4,20 4,16 +1,0% +0,04 +6,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 21, 2024 16:16 ET (20:16 GMT)

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