31.08.2018 18:30:43

MÄRKTE USA/Wenig verändert - Vor langem Wochenende dominiert Vorsicht

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street macht sich auf dem erreichten hohen Kursniveau und mit Blick auf das verlängerte Wochenende im Handelsverlauf am Freitag Zurückhaltung breit. Am Montag ruht wegen des Feiertags Labor Day das Geschehen an den Finanzplätzen.

Daneben hängt die Furcht vor einer sich ausweitenden Schwellenländer-Krise über den Märkten, nachdem viele Währungskurse in den vergangenen Tagen teils massiv unter Druck geraten waren - allen voran die türkische Lira und der argentinische Peso. Nicht zu vergessen der andauernde Handelsstreit zwischen den USA und China, bei dem in der nächsten Woche anonymen Informanten zufolge eine weitere Eskalation in Form neuer US-Strafzölle droht. Andererseits gibt es Hoffnungen, dass sich die USA und Kanada womöglich noch am Freitag in Handelsstreitigkeiten einig werden, womit dann das alte Nafta-Bündnis mit Mexiko wieder aufleben könnte - allerdings wohl unter einem neuen Namen.

Zur New Yorker Mittagszeit gibt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 25.899 Punkte weiter nach. Der S&P-500 büßt nach seinem Rekordhoch zur Wochenmitte 0,2 Prozent ein und die Nasdaq-Indizes tendieren behauptet.

Anleger steuern sichere Häfen an - Dollar zieht an

Favorisiert werden vermeintlich sichere Häfen wie Staatsanleihen und am Devisenmarkt der Yen, der Franken und der Dollar. Die Feinunze Gold liegt nur unverändert bei 1.200 Dollar, weil der steigende Dollar das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum verteuert. Am US-Anleihemarkt sinkt die Zehnjahresrendite weiter um 2 Basispunkte auf 2,84 Prozent.

Der Euro fällt deutlich zurück auf knapp unter 1,16 von etwa 1,1660 am Vorabend. Er wird belastet von zunehmenden Sorgen um die finanzielle Solidität Italiens. Auch zum Pfund zieht der Dollar an.

Der argentinische Peso stabilisiert sich nach dem Einbruch der beiden Vortage. Er war am Donnerstag zum Dollar auf ein Rekordtief abgestürzt, nachdem Argentinien am Mittwoch den Internationalen Währungsfonds (IWF) gebeten hatte, die Auszahlung eines Hilfskredits vorzuziehen. In der Spitze waren darauf für einen Dollar 41,50 Peso gezahlt worden. Aktuell sind es 37,70 Peso. Etwas Unterstützung kommt vom IWF, der dem in einer Finanzkrise steckenden Land seine "volle Unterstützung" zugesagt hat. Die argentinische Zentralbank hatte am Donnerstag den Leitzins um 15 Prozentpunkte auf 60 Prozent erhöht, um den Verfall der heimischen Währung aufzuhalten.

Die Ölpreise werden wie andere Rohstoffe vom festen Dollar gebremst. Daneben aber auch von Befürchtungen, dass Handelskonflikte die globale Nachfrage dämpfen könnten. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,5 Prozent auf 69,92 Dollar.

Coca-Cola mit Zukauf leicht unter Druck

Am Aktienmarkt steht Coca-Cola mit der geplanten Übernahme der britischen Kaffeehauskette Costa Coffee für 5,1 Milliarden Dollar im Blick. Die Aktie gibt um 0,8 Prozent nach. Der Kurs der Kaffeehauskette Starbucks steigt um 0,4 Prozent. Nach Einschätzung der Analysten von Baird können Starbucks und Costa Coffe "gut koexistieren". Starbuck lege nach dem Abschluss eines Lizenzabkommens mit Nestle den Fokus nämlich voll auf sein Ladengeschäft, während Costa Coffee vor allem verpackten Kaffee über den Einzelhandel vertreibe.

Der Anbieter von Yoga-Bekleidung, Lululemon, hat im zweiten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten. Die Aktie springt darauf um gut 15 Prozent nach oben. Auch American Outdoor Brands, unter anderem bekannt für Schusswaffen der Marke Smith & Wesson, hat die Erwartungen des Marktes übertroffen und zudem den Ausblick angehoben. Der Kurs explodiert geradezu um 38 Prozent. Für die Aktie des Waffenherstellers Sturm Ruger geht es um 4 Prozent nach oben.

Der Kosmetiksalonbetreiber Ulta Beauty enttäuschte derweil mit seinem Ausblick auf das dritte Quartal. Dass die Aktie dennoch um 5,7 Prozent steigt, erklären Marktteilnehmer damit, dass TV-Star Kylie Jenner via Twitter ankündigte, die Kosmetiklinie Kylie Cosmetics an Ulta zu verkaufen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.903,87 -0,32 -83,05 4,79

S&P-500 2.894,48 -0,23 -6,65 8,26

Nasdaq-Comp. 8.093,59 0,06 5,23 17,24

Nasdaq-100 7.644,66 0,03 1,99 19,51

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,63 -2,4 2,65 142,7

5 Jahre 2,72 -2,7 2,75 80,1

7 Jahre 2,79 -2,3 2,82 54,5

10 Jahre 2,84 -1,8 2,86 39,3

30 Jahre 2,99 -1,9 3,00 -8,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.45 Do, 17.20 % YTD

EUR/USD 1,1591 -0,69% 1,1672 1,1654 -3,5%

EUR/JPY 128,66 -0,69% 129,59 129,67 -4,9%

EUR/CHF 1,1242 -0,54% 1,1297 1,1317 -4,0%

EUR/GBP 0,8951 -0,18% 0,8969 0,8961 +0,7%

USD/JPY 110,97 -0,06% 111,01 111,26 -1,5%

GBP/USD 1,2952 -0,47% 1,3015 1,3004 -4,2%

Bitcoin

BTC/USD 6.963,63 +0,2% 6.999,15 6.890,59 -49,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,86 70,25 -0,6% -0,39 +19,0%

Brent/ICE 77,40 77,77 -0,5% -0,37 +20,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.199,72 1.199,92 -0,0% -0,20 -7,9%

Silber (Spot) 14,51 14,55 -0,3% -0,05 -14,3%

Platin (Spot) 785,85 790,50 -0,6% -4,65 -15,5%

Kupfer-Future 2,65 2,69 -1,6% -0,04 -20,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

August 31, 2018 12:31 ET (16:31 GMT)

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