10.05.2016 16:24:47

MÄRKTE USA/Wall Street zeigt Aufwärtsdrang

   Von Carla Mozee und Victor Reklaitis

NEW YORK (Dow Jones)--Eine leichte Erholung der Ölpreise lässt Anleger am Dienstag an der Wall Street wieder mutiger agieren. Dabei zeigt sich ein bekanntes Muster, denn die Aktienfutures sind vorbörslich der Volatilität am Ölmarkt fast auf den Fuß gefolgt. Insgesamt machen Händler allerdings nicht allzu viel Potenzial am Aktienmarkt aus, letztlich bewegten sich die Indizes in den vergangenen Wochen in einer engen Spanne. Daran dürfte sich kurzfristig kaum etwas ändern. Im ganz frühen Handel steigt der Dow-Jones-Index 0,8 um Prozent auf 17.851 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,6 bzw. 0,3 Prozent zu.

   Investoren hätten grundsätzlich Schwierigkeiten, die jüngste Erholung mit der eher ereignislosen Berichtsperiode und den Sorgen über den Zustand der globalen Konjunktur in Einklang zu bringen. "Der Markt hat es derzeit nicht leicht zu steigen. Ich sehe ganz ordentliche Geschäftsberichte und Bewertungen. Aber es gibt nichts in dieser Welt der Unsicherheiten, das Anleger mehr für Aktien ausgeben lässt", sagt Chefmarktstratege David Lafferty von Natixis Global Asset Management. In gewisser Weise sei der uneinheitliche Vortagestrend als durchaus typisch für die Verunsicherung unter Anlegern anzusehen, heißt es im Handel.

Ölpreise stabilisieren sich Die Ölpreise ziehen leicht an, machen damit aber nur einen kleinen Teil der Vortagesverluste wett. Sie profitieren von den verheerenden Bränden in den kanadischen Schieferölgebieten, die das Ölangebot auf dem US-Markt noch für einige Wochen beeinträchtigen dürften. Die Experten der Commerzbank rechnen deswegen auch mit einem Rückgang der US-Ölvorräte in den nächsten Wochen. Hinzu kommen globale Störungen auf der Angebotsseite, unter anderem in Libyen und Nigeria, wo Spannungen und gewalttätige Auseinandersetzungen für Probleme beim Ölexport sorgen.

   Darüber hinaus kommen vom Erdölkartell Opec Signale einer geänderten Förderpolitik. Analyst Abdulaziz Al Attar von der Kuwait Petroleum Company äußerte die Erwartung, dass die Opec die Strategie hoher Förderquoten zur Verteidigung von Marktanteilen fallenlassen könnte. Zudem geht Amin Nasser, CEO der saudischen Ölgesellschaft Aramco, von einer steigenden Nachfrage aus. Das alles treibt die Ölpreise etwas höher. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,4 Prozent auf 44,02 US-Dollar, für ein Fass der global gehandelten Sorte Brent müssen Anleger 1,6 Prozent mehr und damit 44,33 Dollar bezahlen.

   Am Devisenmarkt hält der Höhenflug des Dollar zum Yen an. Erneut hat der japanische Finanzminister Taro Aso verbal interveniert, indem er den jüngsten Yen-Anstieg als "exzessiv" bezeichnete. Der Dollar steigt daraufhin auf ein Zweiwochenhoch und notiert aktuell bei 109,02 nach Wechselkursen um 108,40 am Vorabend. Der Euro zeigt sich dagegen wenig verändert bei 1,1390 Dollar.

   Nach der kräftigen Talfahrt des Vortages notiert auch Gold praktisch unverändert bei 1.265 Dollar. Bewegungsarmmut diagnostizieren auch Rentenhändler, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legt um einen Basispunkt auf 1,76 Prozent zu. Im Vorfeld der im Wochenverlauf anstehenden Auktionen herrsche Zurückhaltung, so ein Teilnehmer.

Hertz-Aktien gesucht Mehr Musik spielt bei der Kursentwicklung ausgewählter Einzelaktien. SolarCity bekommt die Kosten nicht in den Griff. Deshalb rutschte das Unternehmen, dessen Chairman Tesla-Gründer Elon Musk ist, im ersten Quartal überraschend stark in die Verlustzone. Auch der Ausblick auf das Geschäftsjahr enttäuscht. Die Aktie bricht um über 25 Prozent ein. Hertz ziehen dagegen um 1,0 Prozent an. Zwar verfehlte der Autoverleiher mit den Erstquartalszahlen die Erwartungen des Marktes, doch hält er an seinem operativen Ergebnisziel für das laufende Geschäftsjahr fest. Dem Preisdruck in der Branche will Hertz mit verstärkten Kostensenkungen begegnen.

   Rackspace liefert einen schwachen Ausblick, was den Kurs um 8,7 Prozent drückt. Überdies meldet der Webhoster einen unerwartet deutlichen Umsatzrückgang im ersten Quartal. Dass der Gewinn um 77 Prozent stieg, kann Anleger nicht besänftigen.

   Das Molkereiunternehmen Dean Foods hat im ersten Quartal beim Gewinn das obere Ende der optimistischen Prognose übertroffen. Die Quartalsdividende wird um 29 Prozent erhöht. Die Aktie zieht um 3,3 Prozent an. Der für den Faltenglätter Botox bekannte Pharmakonzern Allergan hat im ersten Quartal trotz schwacher Umsätze die Markterwartungen beim Gewinn übertroffen. Zudem kündigte der Konzern einen Aktienrückkauf im Volumen von bis zu 10 Milliarden US-Dollar an. Der Kurs legt um 5,2 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.848,77 0,81 142,86 2,43 S&P-500 2.071,67 0,63 12,98 1,36 Nasdaq-Comp. 4.764,29 0,30 14,08 -4,86 Nasdaq-100 4.357,44 0,37 16,21 -5,13

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:36 Mo, 17.33 Uhr % YTD EUR/USD 1,1388 -0,01% 1,1390 1,1403 +4,9% EUR/JPY 124,18 +0,24% 123,89 123,49 -2,6% EUR/CHF 1,1082 +0,19% 1,1061 1,1057 +1,9% GBP/EUR 1,2692 +0,27% 1,2658 1,2633 -6,5% USD/JPY 109,03 +0,23% 108,78 108,29 -7,1% GBP/USD 1,4454 +0,27% 1,4416 1,4406 -2,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,21 43,44 +1,8% 0,77 +8,6% Brent/ICE 44,74 43,63 +2,5% 1,11 +8,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.262,50 1.263,96 -0,1% -1,45 +19,0% Silber (Spot) 17,08 17,03 +0,3% +0,05 +23,6% Platin (Spot) 1.047,13 1.043,50 +0,3% +3,63 +17,5% Kupfer-Future 2,11 2,11 +0,33% +0,01 -1,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/kgb

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   May 10, 2016 09:54 ET (13:54 GMT)

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