23.08.2018 15:52:47
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MÄRKTE USA/Wall Street startet kaum verändert
NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert sind die US-Börsen in den Donnerstagshandel gestartet. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 25.695 Punkte. Der S&P-500 pendelt um den Schlusskurs des Vortages. Der Nasdaq-Composite legt um 0,2 Prozent zu. Am Donnerstag muss der Markt eine Fülle von Konjunkturdaten verarbeiten.
Vor der Startglocke wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der vergangenen Woche veröffentlicht. Die Zahl der Anträge ging überraschend um 2.000 zurück, während Volkswirte einen Anstieg um 3.000 erwartet hatten. Kurz nach Handelsbeginn folgen zunächst die Markit-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe im August. Etwas später werden die Juli-Daten zu den Neubauverkäufen bekanntgegeben.
Die in jüngster Zeit veröffentlichten Wirtschaftsdaten waren durchweg gut ausgefallen. Auch die im Zuge der Bilanzsaison zum zweiten Quartal vorgelegten Quartalsausweise der US-Unternehmen hatten überwiegend überzeugt. Allerdings haben der Handelsstreit mit China und die diplomatischen Verstimmungen mit der Türkei im Streit um einen dort inhaftierten US-Pastor die Stimmung an den Börsen etwas gedämpft.
Im Konflikt mit China gibt es einen Hoffnungsschimmer, nachdem beide Seiten am Mittwoch ihre Verhandlungen wieder aufgenommen haben, wenngleich die Gespräche auf einer niedrigen Ebene stattfinden. Derweil sind um Mitternacht (Ortszeit) neue US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von weiteren 16 Milliarden Dollar in Kraft getreten, zusätzlich zu den schon betroffenen 34 Milliarden Dollar. Peking reagierte umgehend und verhängte seinerseits Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Importe im Wert von 16 Milliarden Dollar.
Am Donnerstag beginnt auch das internationale Notenbankertreffen in Jackson Hole. Als Höhepunkt der Veranstaltung gilt der Auftritt von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Freitag.
Wachsender Druck auf Trump lässt Finanzmärkte kalt
Innenpolitische Querelen lassen die Aktienmärkte derweil kalt. US-Präsident Donald Trump gerät mehr und mehr unter Druck, denn nach Gerichtsverhandlungen gegen zwei seiner engsten Vertrauten sieht sich Trump Vorwürfen der Verschwörung zum Wahlkampfbetrug ausgesetzt. Laut Daten des auf politische Prognosen spezialisierten Unternehmens PredictIt.Org wurde die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Amtsenthebung des Präsidenten kommt, am Mittwoch in der Spitze auf 45 Prozent geschätzt - ein Rekordwert. Am Donnerstag kommt der Wert leicht zurück auf 44 Prozent.
In einem Interview mit Fox News prognostizierte Trump nun, dass der Aktienmarkt einbrechen würde, wenn er des Amtes enthoben würde. In der Vergangenheit hatte Trump schon häufiger die Entwicklung der Börse mit seiner Politik in Verbindung gebracht. Marktbeobachter sehen Trumps Wachstumspolitik und seine Steuersenkungen jedoch nicht als Hauptgrund für den zurückliegenden Anstieg der Aktienkurse. Die Anleger konzentrierten sich vielmehr auf das starke Wirtschaftswachstum der USA und die niedrige Arbeitslosigkeit, sagt Greg Valliere, Chief Global Strategist bei Horizon Investments.
Fed-Protokoll stützt Dollar
Noch während der laufenden Börsensitzung in den USA hat die US-Notenbank am Mittwoch das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung veröffentlicht. Darin signalisierten die Währungshüter eine Zinserhöhung für September. Wenn sich die Wirtschaft im Einklang mit den aktuellen Erwartungen entwickelt, "wäre es vermutlich bald angebracht, einen weiteren Schritt" bei der Anhebung der Zinsen zu unternehmen, heißt es in dem Protokoll.
In der Sitzung am 31. Juli/1. August hatte die Fed die Zinsen unverändert gelassen. Im Juni hatte die Notenbank ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,75 bis 2,00 Prozent angehoben, zum zweiten Mal in diesem Jahr. Eine Zinserhöhung bei der Sitzung am 26. September preisen die Märkte zu 94 Prozent ein, eine weitere am 19. Dezember zu immerhin 62 Prozent.
Die Aussagen der Notenbank geben dem Dollar etwas Auftrieb. Der Euro, der am Mittwoch in der Spitze 1,1623 gekostet hatte, fällt auf etwa 1,1565 Dollar.
Der Goldpreis gibt dagegen mit dem festeren Dollar und der Aussicht auf weiter steigende Zinsen nach. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 1.191 Dollar.
Am Ölmarkt kommen die Preise nach ihrem kräftigen Anstieg vom Mittwoch zurück. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 67,36 Dollar. Brent sinkt um 0,6 Prozent auf 74,36 Dollar. Überraschend deutlich gesunkene US-Rohölvorräte hatten die Ölpreise am Mittwoch nach oben getrieben. Allerdings verhindere die Unsicherheit um den Ausgang der amerikanisch-chinesischen Verhandlungen einen weiteren Anstieg der Preise, heißt es.
Wenig tut sich derweil am Anleihemarkt. Dort rentieren zehnjährige US-Anleihen kaum verändert mit 2,82 Prozent.
Zahlen von Alibaba werden positiv aufgenommen
Unternehmensnachrichten sind am Donnerstag rar. Vor der Startglocke hat der Internetkonzern Alibaba über den Verlauf seines ersten Geschäftsquartals berichtet. Die Zahlen kommen gut an: Die Aktie legt um 3 Prozent zu.
Der Kurs des Geflügelfleischproduzenten Sanderson Farms steigt um 1,9 Prozent, obwohl das Unternehmen mit einem kräftigen Rückgang von Umsatz und Gewinn die Erwartungen des Marktes verfehlt hat. Hormel Foods hat ebenfalls enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt und überdies seine Ziele gesenkt. Für die Aktie geht es um 3,5 Prozent nach unten.
Der Kurs von Williams Sonoma springt um 10,5 Prozent nach oben. Der Einrichtungsspezialist hat den flächenbereinigten Umsatz im zurückliegenden Quartal überraschend stark gesteigert und sich für das Geschäftsjahr optimistisch gezeigt. Nach Börsenschluss wird HP Zahlen zum dritten Geschäftsquartal veröffentlichen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.694,79 -0,15 -38,81 3,95
S&P-500 2.862,09 0,01 0,27 7,05
Nasdaq-Comp. 7.905,23 0,20 16,13 14,51
Nasdaq-100 7.442,39 0,24 17,80 16,35
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,61 0,8 2,60 140,6
5 Jahre 2,71 -0,0 2,71 78,3
7 Jahre 2,76 -0,1 2,77 51,6
10 Jahre 2,82 -0,4 2,82 37,1
30 Jahre 2,98 -0,7 2,98 -9,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Mi, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1566 -0,25% 1,1566 1,1600 -3,7%
EUR/JPY 128,32 +0,09% 128,20 128,17 -5,1%
EUR/CHF 1,1390 -0,08% 1,1384 1,1395 -2,7%
EUR/GBP 0,8994 +0,18% 0,8979 0,8984 +1,2%
USD/JPY 111,02 +0,42% 110,84 110,51 -1,4%
GBP/USD 1,2859 -0,42% 1,2882 1,2911 -4,8%
Bitcoin
BTC/USD 6.441,77 +0,7% 6.457,93 6.664,73 -52,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 67,36 67,86 -0,7% -0,50 +14,7%
Brent/ICE 74,36 74,78 -0,6% -0,42 +15,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.190,70 1.195,51 -0,4% -4,82 -8,6%
Silber (Spot) 14,61 14,76 -1,0% -0,15 -13,7%
Platin (Spot) 781,70 793,00 -1,4% -11,30 -15,9%
Kupfer-Future 2,64 2,67 -1,3% -0,04 -21,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 23, 2018 09:53 ET (13:53 GMT)
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Hormel Foods Corp. | 30,17 | 0,00% | |
HP Inc (ex Hewlett-Packard) | 32,74 | -0,29% | |
Williams-Sonoma Inc. | 162,05 | 0,03% |