19.10.2015 22:50:48

MÄRKTE USA/Wall Street nach China-BIP knapp im Plus

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Durchwachsene Konjunktursignale aus China, ein Gewinneinbruch bei Morgan Stanley und ein Einbruch im Energiesektor haben am Montag das Interesse der Anleger an US-Aktien gezügelt. Das BIP-Wachstum in China hatte im dritten Quartal mit 6,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum zwar die Prognose eines Zuwachses von 6,8 Prozent geschlagen, andererseits wurde das Erreichen des Wachstumsziels von 7 Prozent für das Gesamtjahr 2015 damit aber unwahrscheinlicher. "Der Rückgang beim chinesischen BIP-Zuwachs unter 7 Prozent ist weitgehend erwartet worden", sagte Marktstratege Nour Al-Hammoury von ADS Securities. Überraschend sei allerdings die Verlangsamung bei der chinesischen Industrieproduktion gewesen, die ebenfalls publiziert wurde.

   Dank eines Schlussspurts gelang der Wall Street kurz vor Handelsende der Sprung in positives Terrain, die Bewegungen blieben insgesamt aber überschaubar. Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 17.231 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 1 Zähler bzw. 0,4 Prozent zu. Umgesetzt wurden 827 (Freitag: 960) Millionen Aktien. Dabei entfielen an der NYSE auf 1.476 (1.872) Kursgewinner 1.687 (1.286) -verlierer, unverändert gingen 87 (94) Titel aus der Sitzung. Für einen Dämpfer sorgte die Investmentbank Morgan Stanley. Diese hatte im dritten Quartal einen Gewinneinbruch um 40 Prozent verbucht und die Markterwartungen deutlich verfehlt. Die Aktie fiel um 4,8 Prozent. Der Aktienkurs war seit Anfang 2015 um 13 Prozent abgestürzt. "Diese Berichtssaison dürfte schwierig werden. Wir erleben eine ganze Reihe verfehlter Erwartungen und gesenkter Prognosen und Investoren beginnen zu fragen, inwieweit das Bewertungsniveau gerechtfertigt erscheint", sagte Chefhändler Joseph Saluzzi von Themis Trading.

   Verhalten gestützt wurde der Markt dagegen von launig gestimmten US-Wohnbauunternehmen, deren Stimmung so positiv wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr ausgefallen war. Der von der National Association of Home Builders (NAHB) erhobene Index kletterte im Oktober stärker, als Volkswirte es vorhergesagt hatten. Im Sektor zogen D.R. Horton um 1,1 und Toll Brothers um 0,3 Prozent an.

   Die Kurse der US-Renten gaben überwiegend nach. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen um knapp 1 Basispunkt auf 2,03 Prozent. Am kurzen Ende des Marktes gerieten die Notierungen im Verlauf deutlicher unter Druck und hievten die Renditen auf Zweijahreshochs. Im späten Handel beruhigte sich die Situation wieder etwas. Hintergrund war das baldige Erreichen der US-Schuldenobergrenze Anfang November. Eine politische Einigung war nicht absehbar.

   Am Devisenmarkt legte der Dollar nach den chinesischen BIP-Daten und der positiven Stimmung der US-Hausbaubranche zu. Der Euro sank im späten US-Geschäft auf 1,1327 Dollar. Im Tageshoch hatte er 1,1380 Dollar gekostet. Der steigende Greenback animierte Anleger bei Gold zu Gewinnmitnahmen - vor allem im Anschluss an die US-Baudaten. Die Feinunze ermäßigte sich auf 1.170 Dollar nach Kursen um 1.178 zum Wochenschluss.

   Der Ölpreis fiel in Reaktion auf die China-Daten zurück. Auch wenn sich das Wachstum der Wirtschaft im Reich der Mitte nicht ganz so stark verlangsamt hatte wie befürchtet, war doch eine geringere Nachfrage nach Rohöl und anderen Rohstoffen zu erwarten. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigte sich um 2,9 Prozent auf 45,89 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 3,9 Prozent auf 48,51 Dollar. Zudem könnte schon bald iranisches Öl die Märkte fluten. Eine Frist gegen Einwände zum Atomabkommen der Perser mit dem Westen hat der UN-Sicherheitsrat verstreichen lassen, so dass die Sanktionen schon bald fallen dürften. In den nächsten zwei Monaten plant der Iran Fördersteigerungen von 500.000 Fass pro Tag. Nach Angaben von Regierungsvertretern hat das Land bereits Abnehmer für sein Rohöl für die Zeit nach den Sanktionen gefunden. Auf der Sondersitzung des Erdölkartellls Opec am Mittwoch dürften indes keine Änderungen der Förderquoten beschlossen werden, waren sich Beobachter sicher.

   An der Börse gehörten Aktien des Energiesektors zu den größten Verlierern. Halliburton gaben nach Geschäftsausweis zum dritten Quartal um 1,2 Prozent und Transocean um 4,7 Prozent nach, Chevron und Exxon Mobil verloren 1,4 bzw. 1,8 Prozent - der Energiesektor insgesamt 1,9 Prozent. Furore machte an der Börse der Einstieg von Oprah Winfrey bei Weight Watchers. Der Aktienkurs schoss um mehr als das Doppelte nach oben. Die einflussreiche US-Talkshowlegende und Unternehmerin übernimmt 10 Prozent der Anteile an dem Anbieter von Konzepten zur Gewichtsreduktion und erhält die Option auf weitere 5 Prozent. Sie wird Mitglied im Board of Directors. Winfrey, die nach eigenen Angaben selbst mit Gewichtsproblemen kämpft, nimmt überdies am Programm des Unternehmens teil. Weight Watchers erhofft sich vom Einstieg Winfreys die Trendwende. Das Unternehmen leidet unter schwindenden Mitgliederzahlen seiner Diätprogramme; der Wert der Aktie hat seit Jahresbeginn gut 70 Prozent abgenommen.

   Für die Diebold-Aktie ging es um 6,7 Prozent aufwärts. Der Spezialist für Selbstbedienungsautomaten befindet sich in Gesprächen mit der deutschen Wincor Nixdorf wegen eines Zusammenschlusses. Die Fusion hätte ein Volumen von 1,7 Milliarden Euro. Hasbro sanken um über 7 Prozent, nachdem der Spielzeughersteller mit dem Quartalsgewinn und Umsatzentwicklung durchaus zu überzeugen wusste. Das internationale Geschäft verbuchte aber zum Teil recht üppige Erlösrückgänge.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.230,54 0,08 14,57 S&P-500 2.033,66 0,03 0,55 Nasdaq-Comp. 4.905,47 0,38 18,78 Nasdaq-100 4.462,07 0,53 23,44

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 01/32 unv. 0,601% unv. 1% 3-jähr. 99 30/32 +01/32 0,891% -1,1BP 1 3/8% 5-jähr. 100 04/32 unv. 1,347% unv. 1 3/4% 7-jähr. 100 04/32 -02/32 1,728% +0,9BP 2 1/8% 10-jähr. 99 23/32 -02/32 2,028% +0,9BP 2 1/2% 30-jähr. 99 25/32 -14/32 2,882% +2,2BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.00 Uhr Fr, 17.38 Uhr EUR/USD 1,1326 -0,39% 1,1370 1,1354 EUR/JPY 135,36 -0,19% 135,62 135,77 EUR/CHF 1,0829 -0,19% 1,0850 1,0828 USD/JPY 119,52 0,21% 119,27 119,55 GBP/USD 1,5463 0,10% 1,5448 1,5438 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   October 19, 2015 16:19 ET (20:19 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 19 PM EDT 10-19-15

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Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs 10 600,00 1,44% Chevron Corporation Cert Deposito Arg Repr 0.125 Shs
D.R. Horton Inc. 134,26 1,70% D.R. Horton Inc.
Diebold Nixdorf Inc. 0,23 -18,51% Diebold Nixdorf Inc.
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) 101,76 0,67% ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
Halliburton Co. 25,12 0,70% Halliburton Co.
Hasbro Inc. 54,29 0,33% Hasbro Inc.
Morgan Stanley 118,34 0,77% Morgan Stanley
Toll Brothers Inc. 121,15 2,80% Toll Brothers Inc.
Transocean Ltd. 5,50 -0,90% Transocean Ltd.