06.02.2018 16:10:42
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MÄRKTE USA/Wall Street mit wackeliger Stabilisierung
NEW YORK (Dow Jones)--Im US-Handel ist die Verstörung über den historischen Vortageseinbruch auch am Dienstag noch spürbar. Mit Vorhersagen über die Tagestendenz halten sich Marktteilnehmer zurück, denn der Kassamarkt präsentiert sich nach Handelsbeginn volatil. Der Dow-Jones-Index gewinnt nach anfänglichen Verlusten 0,8 Prozent auf 24.542 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,6 bzw. 0,7 Prozent. Relativ sicher scheint indes, dass sich die Wall Street stabilisieren dürfte.
Die New Yorker Börse (NYSE) hat indes den Handel mit börsennotierten Fonds, die auf eine Verringerung der Volatilität setzen, ausgesetzt, um die Lage etwas zu beruhigen. Deren Papiere waren am Vortag mit der steigenden Volatilität massiv unter die Räder geraten. Die Sorge vor einem globalen Ende der lockeren Geldpolitik mit steigenden Zinsen als Auslöser für den Vortagesabsturz halten Händler zwar für maßlos übertrieben, andere Motive können sie gleichwohl auch kaum nennen. Allerdings machen diverse Gerüchte am Markt die Runde über angebliche Megaverkäufe aus dem arabischen Raum.
Korrektur oder Einstieg in den Bärenmarkt
Anleger blicken mit Unbehagen auf den Rentenmarkt, wo die Renditen nach dem Einbruch zu Wochenbeginn schon wieder zulegen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erholt sich um 7 Basispunkte auf 2,77 Prozent.
"Gewichtige Marktteilnehmer und institutionelle Investoren - vor allem in den USA - scheinen diesen Ausverkauf als nichts Ungewöhnliches anzusehen, da 5-prozentige Korrekturen an den Aktienmärkten häufiger passieren, als viele glauben. Wenn sich dieser heftige Sturm jedoch weiter entwickelt und eine neue Realität höherer Anleiherenditen und aggressiverer geldpolitischer Straffung einsetzt, dann wird der Schmerz in den Aktien anhalten", warnt Analyst Konstantinos Anthis von ADS.
Es überwiegt aber die Meinung im Handel, der Absturz sei Teil einer dringend benötigten Korrektur, die viele Analysten gefordert hätten. Nur sei die Korrektur eben ziemlich heftig ausgefallen. Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank sieht die aktuellen Marktturbulenzen ebenfalls nicht als Einstieg in einen Bärenmarkt, sondern als Korrektur des Bullenmarkts. Eine durchschnittliche Korrektur dauere rund vier Monate und eine Erholung bis zu vorherigen Kursständen ebenfalls etwa vier Monate, sagt er. Historisch gesehen seien Korrekturen von 10 bis 15 Prozent nichts Ungewöhnliches.
Vor diesem Hintergrund dürften Konjunkturdaten kaum eine Rolle spielen, zumal ohnehin nur die US-Handelsbilanz für Dezember auf der Agenda steht. Das Handelsdefizit, welches zuletzt als Argumentationshilfe für die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump gedient hat, weitete sich etwas deutlicher als erwartet aus.
Mit den steigenden Zinserwartungen in den USA bleibt der US-Dollar gesucht, der Euro sinkt auf 1,2341 Dollar nach Wechselkursen um 1,2382 am Vorabend. Der ICE-Dollarindex gewinnt 0,1 Prozent. Der steigende Greenback, aber auch die etwas nachlassende Flucht in vermeintlich sichere Häfen lassen den Goldpreis zurückkommen, die Feinunze verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 1.332 Dollar.
Erdöl bleibt mit den Verwerfungen an den weltweiten Finanzmärkten an die Risikoneigung gekoppelt - gilt es doch als eine risikoreiche Investition. US-Leichtöl der Sorte WTI erholt sich von anfänglichen Verlusten und geht unverändert bei 64,12 Dollar um, Nordseeöl der Sorte Brent verbilligt sich um weitere 0,7 Prozent auf 67,15 Dollar. Fundamentale Gründe spielten bei der Preisfindung aktuell eher eine untergeordnete Rolle, heißt es.
Allergan überzeugt
Allergan steigen um 5,7 Prozent. Der Pharmakonzern übertraf im vierten Quartal die Markterwartungen. Zudem lieferte der Botox-Hersteller positive Medikamentenstudien. General Motors ziehen um 5,1 Prozent an. Der Automobilhersteller hat im vierten Quartal trotz geringerer Umsätze operativ deutlich mehr verdient und die Markterwartungen übertroffen. Unter dem Strich fiel allerdings wegen der Belastung aus der US-Steuerreform ein Milliardenverlust an.
Micron Technology verteuern sich um 8,2 Prozent. Der Chiphersteller hat seinen Ausblick angehoben und außerdem einen neuen Finanzchef vorgestellt.
Cirrus Logic brechen dagegen um 15,4 Prozent ein. Der auf Audiosignale spezialisierte Chiphersteller enttäuschte sowohl mit seinen Quartalszahlen als auch dem Ausblick die Erwartungen.
5,0 Prozent im Plus zeigen sich Fortinet. Das Cybersicherheitsunternehmen übertraf gewinn- und umsatzseitig die Prognosen.
Harley Davidson kann ihre Aktionäre nach dem Kurseinbruch in Reaktion auf den Quartalsbericht in der Vorwoche zumindest etwas besänftigen mit der Ankündigung, die Dividende leicht zu erhöhen und 15 Millionen Aktien zusätzlich zurückzukaufen. Der Kurs der Motorradlegende steigt um 2,8 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.542,05 0,81 196,30 -0,72
S&P-500 2.665,42 0,62 16,48 -0,31
Nasdaq-Comp. 7.016,41 0,70 48,88 1,64
Nasdaq-100 6.553,90 0,89 57,99 2,46
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,07 4,5 2,03 87,1
5 Jahre 2,51 7,4 2,43 58,3
7 Jahre 2,69 7,2 2,61 43,9
10 Jahre 2,78 7,1 2,71 33,3
30 Jahre 3,07 6,3 3,01 0,2
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:31 Mo, 17:56 % YTD
EUR/USD 1,2337 -0,32% 1,2389 1,2409 +2,7%
EUR/JPY 135,13 +0,04% 135,10 136,66 -0,1%
EUR/CHF 1,1587 +0,45% 1,1567 1,1630 -1,1%
EUR/GBP 0,8888 +0,34% 0,8870 1,1289 -0,0%
USD/JPY 109,51 +0,34% 109,09 110,12 -2,8%
GBP/USD 1,3882 -0,63% 1,3963 1,4009 +2,7%
Bitcoin
BTC/USD 7.052,20 +3,91% 6.072,90 7.247,28 -50,90
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,12 64,15 -0,0% -0,03 +6,1%
Brent/ICE 67,19 67,62 -0,6% -0,43 +1,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.331,47 1.339,54 -0,6% -8,07 +2,2%
Silber (Spot) 16,69 16,73 -0,3% -0,04 -1,5%
Platin (Spot) 988,40 990,30 -0,2% -1,90 +6,3%
Kupfer-Future 3,20 3,22 -0,7% -0,02 -3,0%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/smh
(END) Dow Jones Newswires
February 06, 2018 10:10 ET (15:10 GMT)
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Cirrus Logic Inc. | 99,50 | 2,05% | |
Fortinet Inc | 89,57 | 0,31% | |
General Motors | 49,58 | 0,41% | |
Harley-Davidson Inc. | 27,93 | 0,36% | |
Micron Technology Inc. | 96,31 | 2,63% |