29.04.2019 22:20:44
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MÄRKTE USA/Wall Street mit neuen Rekordhochs - Zurückhaltung dominiert
Vor Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Aufschlag hat die Wall Street den ersten Handelstag der Woche beendet. S&P-500 und Nasdaq-Composite markierten dabei im Verlauf neue Allzeithochs. Teilnehmer sprachen allerdings von einem ruhigen Wochenauftakt, die Indizes bewegten sich insgesamt kaum von der Stelle. Die Blicke sind bereits auf das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch sowie am Freitag den US-Arbeitsmarktbericht für den April gerichtet. Leicht stützend wirkten Daten zu den persönlichen Ausgaben in den USA.
Daneben machte die Berichtssaison weiter die Kurse bei Einzelwerten. Im Wochenverlauf legen insgesamt 164 Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Quartalszahlen vor. Dauerthema im Hintergrund blieben zudem die Handelsgespräche zwischen den USA und China, zu deren neuer Runde am Dienstag US-Vertreter nach Peking reisen werden.
Der Dow-Jones-Index gewann 11 Punkte auf 26.554 Punkte. Für den S&P-500 ging es 0,1 Prozent auf 2.943 Punkte nach oben und der Nasdaq-Composite rückte um 0,2 Prozent auf 8.162 Punkte vor. Umgesetzt wurden an der Nyse 738 (Freitag: 760) Millionen Aktien. Dabei standen 1.772 (Freitag: 1.972) Kursgewinnern 1.168 (953) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 103 (107) Titel.
Zwar werde die Luft für die Indizes zunehmend dünner, da die hohen Indexstände für manchen einen Anreiz für Gewinnmitnahmen darstellen. Doch das starke US-Wirtschaftswachstum hatte zum Wochenausklang Ängste in Bezug auf eine nachlassende Konjunktur zerstreut. "Es gibt derzeit kaum schlechte Nachrichten", so Randy Frederick, Vice-Prsident Trading and Derivatives von Charles Schwab. "Der Markt befindet sich weiterhin in einer Aufwärtsphase und das Momentum könnte die Märkte weiter nach oben tragen", so der Marktteilnehmer.
Die persönlichen Ausgaben sind stärker gestiegen als erwartet. Die Belebung der Ausgaben in den letzten zwei Monaten des ersten Quartals deutet darauf hin, dass die Amerikaner bis Februar vorsichtig blieben, aber im März bereit waren, alle anhaltenden Sorgen über die Schließung der Behörden und erneute Handelsspannungen hinter sich zu lassen, hieß es. Dies könnte für das Wachstum im zweiten Quartal ein gutes Zeichen sein.
Boeing schwach - Disney gesucht
Bei den Einzelwerten reduzierte sich die Boeing-Aktie um 0,5 Prozent. Das Stabilisierungssystem MCAS der Maschinen vom Typ 737 MAX ist bereits im vergangenen Jahr ins Visier der US-Flugaufsicht FAA geraten. Inspektoren erwogen 2018, einen Flugstopp für Maschinen dieses Typs anzuordnen, wie informierte Kreise am Sonntag bestätigten. Grund war, dass Boeing ein Warnsystem für Fehlfunktionen des MCAS deaktiviert hatte - offenbar, ohne die Fluggesellschaften darüber in Kenntnis zu setzen.
Die Disney-Aktie verlor nach anfänglichen Kursaufschlägen 0,4 Prozent, obwohl das Superhelden-Epos "Avengers: Endgame" einen Rekorderlös eingespielt hat. Händler verwiesen zur Begründung für das Minus auf leichte Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie bislang im April um knapp 27 Prozent zugelegt hat. Es ist der größte Monatsgewinn seit Januar 1987.
Die Spotify-Aktie gab 0,1 Prozent ab. Das erste Quartal sei solide ausgefallen, doch die Aussichten für den weiteren Verlauf des Jahres 2019 blieben unklar, so Evercore ISI. Der Musikstreamingdienst hat im Auftaktquartal dank seiner Investitionen in das wachsende Podcast-Geschäft seinen Verlust verringert.
Die Aktien des Burger-King-Mutterkonzerns Restaurant Brands verloren 1,4 Prozent. Der Gewinn hatte im ersten Quartal unter den Erwartungen der Analysten gelegen. Die Umsätze bewegten sich allerdings innerhalb des Erwartungsrahmens.
Nachbörslich wird die Google-Mutter Alphabet ihre Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen. Die Aktie legte im Vorfeld um 1,5 Prozent zu. Die Tesla-Aktie zog um 2,7 Prozent an. Im Streit zwischen Tesla-Chef Elon Musk und der US-Börsenaufsicht SEC haben beide Seiten eine Einigung erzielt.
Tagesgewinner im S&P-500 waren die Bankenwerte, der Index stieg um 1,3 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf wieder anziehende Renditen am Anleihemarkt. Die Aktien von Goldman Sachs, JP Morgan, Bank of America und Citigroup gewannen zwischen 1,4 und 2,2 Prozent.
Dollar gibt Teil der Gewinne wieder ab
Am Devisenmarkt büßte der Dollar einen Teil der jüngsten Gewinne wieder ein. Der Euro stieg im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,1188 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung nur knapp unter diesem Niveau. Im Vorfeld von US-Notenbank und US-Arbeitsmarktbericht habe Zurückhaltung geherrscht, sagte ein Beobachter. Diese beiden Termine dürften weiteren Aufschluss über die Verfassung der US-Konjunktur geben, hieß es.
Die Ölpreise zeigten sich uneinheitlich. Einerseits sei es erneut zu Gewinnmitnahmen gekommen. Dazu kamen Unsicherheiten nach den Tweets von US-Präsident Donald Trump, in den er die Opec aufgefordert hatte, die Produktion weiter auszuweiten. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Opec auf eine bindende Aussage einlasse, solange die Details über die US-Sanktionen gegen den Iran nicht bekannt seien, so die Commerzbank. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement 0,3 Prozent auf 63,50 Dollar, Brent fiel dagegen um 0,2 Prozent auf 72,04 Dollar.
Für den Goldpreis ging es erstmals seit drei Handelstagen wieder nach unten. Die Feinunze fiel zum US-Settlement um 0,6 Prozent auf 1.282 Dollar. Angesichts einer erhöhten Risikofreude der Anleger und den gestiegenen persönlichen Ausgaben standen die "sicheren Häfen" nicht hoch im Kurs. Der jüngste Anstieg scheine durchaus nachhaltig zu sein, merkte die Commerzbank an. Er werde in dieser Woche jedoch nochmals auf die Probe gestellt, denn am Freitag dürften die USA erneut einen soliden Arbeitsmarktbericht veröffentlichen.
Auch die US-Anleihen litten unter der wieder gestiegenen Risikofreude. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 2,8 Basispunkte auf 2,53 Prozent nach oben. Händler verwiesen neben der Zurückhaltung vor der US-Notenbank auch hier auf die gestiegenen Ausgaben der US-Verbraucher.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.554,39 0,04 11,06 13,83
S&P-500 2.943,03 0,11 3,15 17,40
Nasdaq-Comp. 8.161,85 0,19 15,46 23,01
Nasdaq-100 7.839,04 0,16 12,36 23,84
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,28 0,0 2,28 108,0
5 Jahre 2,31 2,0 2,29 38,6
7 Jahre 2,41 2,4 2,39 16,4
10 Jahre 2,53 2,8 2,50 8,3
30 Jahre 2,96 3,6 2,92 -10,9
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:39 Uhr Fr, 17:16 % YTD
EUR/USD 1,1184 +0,31% 1,1157 1,1165 -2,4%
EUR/JPY 124,89 +0,39% 124,60 124,60 -0,7%
EUR/CHF 1,1402 +0,33% 1,1377 1,1375 +1,3%
EUR/GBP 0,8645 +0,18% 0,8628 0,8635 -3,9%
USD/JPY 111,66 +0,07% 111,61 111,62 +1,8%
GBP/USD 1,2937 +0,12% 1,2934 1,2929 +1,4%
Bitcoin
BTC/USD 5.149,26 +0,28% 5.173,76 5.130,64 +38,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,60 63,30 +0,5% 0,30 +35,5%
Brent/ICE 72,04 72,15 -0,2% -0,11 +31,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.279,97 1.286,19 -0,5% -6,23 -0,2%
Silber (Spot) 14,92 15,08 -1,1% -0,16 -3,7%
Platin (Spot) 896,50 899,66 -0,4% -3,16 +12,6%
Kupfer-Future 2,89 2,89 +0,3% +0,01 +9,8%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
April 29, 2019 16:21 ET (20:21 GMT)
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Citigroup Inc. | 77,82 | -1,00% | |
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JPMorgan Chase & Co. | 251,50 | -1,18% | |
Restaurant Brands International Inc When Issued | 58,54 | 0,27% | |
Spotify | 483,20 | 1,00% | |
Tesla | 389,05 | -1,34% | |
Walt Disney | 107,44 | 1,19% |