MÄRKTE USA/Wall Street mit G20 und Verfall noch unbewegt

   Von Sara Sjolin

   NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem das Thema Geldpolitik zumindest kurzfristig abgehakt scheint, suchen Anleger an der Wall Street am Freitag nach frischen Impulsen. Richtig fündig werden sie bislang nicht, denn der Aktienmarkt bewegt sich im frühen Geschäft kaum. Der Dow-Jones-Index verharrt bei 20.943 Punkten, auch der S&P-500 präsentiert sich in etwa auf Vortagesniveau - der Nasdaq-Comosite verliert 0,1 Prozent. Zum Wochenschluss beginnt das G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure in Baden-Baden, gut möglich, dass von hier Impulse kommen. Im Mittelpunkt der Gespräche sollen Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der einzelnen Länder, der Kampf gegen Steuervermeidung und eine Investitionsinitiative für Afrika stehen. Bei den Beratungen dürfte es aber auch um die Haltung der neuen US-Regierung zu Handelsfragen gehen.

   "Es gibt Erwartungen hinsichtlich des G20-Treffens, dass das lang gehegte Bekenntnis über die Zurückweisung von Protektionismus diesmal erstmals seit zehn Jahren ausbleibt. Die Wortwahl über Währungsmanipulationen und Abwertungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit dürfte genau verfolgt werden", sagt Marktstratege Marc Ostwald von ADM Investor Services.

   Zudem trifft sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Präsident Donald Trump in Washington. Da Deutschland wegen seines hohen Handelsbilanzüberschusses - auch und gerade mit den USA - von Trump an den Pranger gestellt wird, messen Händler der Zusammenkunft Brisanz zu.

Verfall könnte für Bewegung sorgen Darüber hinaus könnten Konjunkturdaten ins Blickfeld geraten, wenngleich sie zuletzt von der US-Geldpolitik überlagert wurden. Die Industrieproduktion für Februar zeigte sich unverändert und verfehlte damit die etwas optimistischere Marktschätzung. Im Handelsverlauf folgen der Index der Frühindikatoren für Februar und die wichtige Verbraucherstimmung für den März. Denn das Wirtschaftswachstum in den USA steht und fällt mit dem privaten Konsum der US-Verbraucher.

   Zwar zeigt der Aktienmarkt wenig Bewegung, dennoch wollen Händler eine volatile Sitzung nicht gänzlich ausschließen. Denn zum Wochenschluss verfallen Terminkontrakte auf Aktienindizes und einzelne Aktien sowie Optionen auf Indizes und Einzelwerte. Sollte die Wall Street keine allzu üppigen Verluste zum Wochenschluss einfahren, blieben die Aufwärtstrends intakt. S&P-500 und die Nasdaq schicken sich an, ihren jeweils siebten Wochengewinn in den vergangenen acht Wochen einzufahren. Der Dow-Jones-Index steht immerhin vor seinem fünften Wochenaufschlag in sechs Wochen.

   Nach dem zweitägigen Lauf auf ein Zweiwochenhoch nach dem weniger falkenhaft als befürchtet ausgefallenen Zinsausblick der US-Notenbank geht dem Gold etwas die Luft aus. Nicht so schnell steigende Zinsen halten das zinslose Edelmetall attraktiv für Anleger. Die Feinunze steigt nochmals um 0,3 Prozent auf 1.230 Dollar. Am US-Rentenmarkt steigen die Notierungen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 3 Basispunkte auf 2,51 Prozent.

Euro kommt zurück Der Dollar bewegt sich insgesamt wenig, neigt aber zum Euro zur Stärke. Die Gemeinschaftswährung fällt auf 1,0734 Dollar nach Wechselkursen über 1,0770 am Vorabend. Die verstärkte Spekulation, wonach die EZB noch vor Ende der quantitativen Lockerungen die Zinsen anheben könnte, hatte dem Euro zuletzt Auftrieb verliehen. Ewald Nowotny, Chef der Österreichischen Nationalbank, hatte entsprechende Spekulationen am Vortag befeuert. Händler halten diese Möglichkeit aber für sehr unwahrscheinlich.

   Am Ölmarkt geht es nach oben. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 49,11 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legt in ähnlicher Größenordnung zu. Damit bewegen sich die Preise weiterhin in der Nähe ihrer jüngsten Dreieinhalbmonatstiefs. Die globalen Lagerbestände liegen laut jüngsten Berichten des Erdölkartells Opec über ihrem Fünfjahresdurchschnitt. Allerdings hatte der saudische Energieminister Khalid al-Falih jüngst erst die Entschlossenheit der Opec unterstrichen, das Abkommen zur Förderbegrenzung zu verlängern.

Adobe gesucht Überraschend gute Geschäftszahlen geben der Adobe-Aktie Auftrieb. Umsatz und Gewinn im ersten Geschäftsquartal haben die Erwartungen übertroffen. Die Titel ziehen um 6,3 Prozent an. Am Vortag hatten sie bereits ein Rekordhoch markiert. AmTrust Financial Services brechen um 16,7 Prozent ein. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass seine Zahlenausweise seit dem Jahr 2014 korrigiert werden müssen. Einige Umsätze und Boni seien falsch verbucht worden.

   Ein optimistischer Ausblick auf das erste Quartal verhilft Steel Dynamics zu einem Anstieg um 3,5 Prozent. Der Stahlhersteller erhöht überdies die Dividende um 11 Prozent. Tiffany springen um 2,6 Prozent nach oben, der Juwelier überzeugt mit Geschäftszahlen und Ausblick.

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,32 -0,7 1,33 12,3 5 Jahre 2,02 -2,5 2,05 9,8 7 Jahre 2,31 -3,3 2,34 6,3 10 Jahre 2,51 -3,0 2,54 6,5 30 Jahre 3,12 -2,6 3,15 5,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Do, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,0741 -0,35% 1,0779 1,0736 +2,1% EUR/JPY 121,4200 -0,60% 122,1579 121,37 -1,2% EUR/CHF 1,0701 -0,37% 1,0740 1,0689 -0,1% EUR/GBP 0,8695 -0,25% 0,8718 1,1515 +2,0% USD/JPY 113,03 -0,27% 113,33 113,05 -3,3% GBP/USD 1,2355 -0,04% 1,2360 1,2362 +0,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,01 48,75 +0,5% 0,26 -11,6% Brent/ICE 52,09 51,74 +0,7% 0,35 -10,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.230,76 1.226,54 +0,3% +4,23 +6,9% Silber (Spot) 17,36 17,32 +0,2% +0,03 +9,0% Platin (Spot) 961,50 958,65 +0,3% +2,85 +6,4% Kupfer-Future 2,68 2,67 +0,2% +0,01 +6,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   March 17, 2017 09:51 ET (13:51 GMT)

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