24.06.2015 23:00:47

MÄRKTE USA/Wall Street im Bann der Griechenland-Krise

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Suche nach einer Lösung in der Griechenland-Krise hatte zur Wochenmitte die Kurse an der Wall Street im Griff. Auch auf dem mit Spannung erwarteten Treffen der Eurogruppe-Finanzminister gab es zunächst keine Fortschritte. Es endete bereits nach gut einer Stunde und soll am Donnerstag fortgesetzt werden. Damit hat die Euphorie vom Wochenbeginn einen weiteren Dämpfer erhalten. Meldungen, wonach die Geldgeber Griechenlands die Vorschläge des hochverschuldeten Landes abgelehnt haben sollen, sorgten bereits im frühen Verlauf für Minuszeichen. Im späten Handel weiteten sich die Verluste noch aus und die Indizes schlossen auf oder knapp über ihren Tagestiefs.

   "Griechenland stand heute im Fokus", merkte Analyst Larry Weiss von Instinet an. "Am Markt wurden nur zwei Szenarien gehandelt: die Hoffnung auf eine rasche Lösung oder ein Grexit", fügte der Teilnehmer hinzu. "All diese Euphorie in den vergangenen zwei Tagen zum Thema Griechenland hat eine Menge Kapital in die globalen Aktienmärkte geleitet. Heute floss einiges wieder ab", sagte Stratege Colin Cieszynski von CMC Markets.

   Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 1,0 Prozent auf 17.966 Punkte und schloss damit auf seinem Tagestief. Der S&P-500 fiel um 0,7 Prozent auf 2.109 Punkte. Der Nasdaq-Composite verlor 0,7 Prozent auf 5.122 Punkte. Der Umsatz stieg dabei auf 740 (Dienstag: 690) Millionen Aktien. Den lediglich 932 (1.843) Kursgewinnern standen 2.221 (1.297) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 121 (121) Titel.

   Neben Griechenland trieb die Anleger aber auch die Sorge vor einer baldigen Zinserhöhung in den USA um. Am Vortag hatten entsprechende Aussagen aus dem Kreis der US-Notenbank für Unruhe gesorgt. In dieses Bild passte die dritte Veröffentlichung des US-BIP. Hier wurde eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,2 Prozent festgestellt, was den Erwartungen entsprach. Damit fiel der Rückgang aber deutlich moderater als die zuvor vermeldeten 0,7 Prozent aus.

   Die sich wieder verstärkenden Griechenland-Sorgen trieben die Anleger in den "sicheren Hafen" der US-Staatsanleihen. Zum ersten Mal in dieser Woche zogen die Notierungen an. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um vier Basispunkte auf 2,37 Prozent. Keinen Impuls setzte dagegen die Auktion fünfjähriger US-Anleihen im Volumen von 35 Milliarden Dollar. Die Nachfrage sei nur mäßig gewesen, sagte ein Teilnehmer. Und dies, obwohl die Rendite mit 1,71 Prozent auf dem höchsten Niveau in diesem Jahr lag.

   Der Dollar gab einen kleinen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Der Euro kletterte im Gegenzug in der Spitze bis auf 1,1236 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1197 Dollar. Der Euro reagiere weiterhin auf die Meldungen um Griechenland zurückhaltend, so ein Beobachter.

   Die Ölpreise zeigten sich mit Abgaben. Zwar waren die wöchentlichen US-Rohöllagerdaten deutlicher als erwartet gefallen, doch stiegen die Lagerbestände bei Benzin und Destillaten leicht an. Zudem zog auch die Ölproduktion leicht an, was die Sorgen über ein wieder zunehmendes Angebot steigen ließ. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum US-Settlement 60,27 Dollar, ein Minus von 1,2 Prozent. Für ein Fass Brent wurden 63,49 Dollar aufgerufen, ein Rückgang von 1,5 Prozent.

   Der Goldpreis fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen. Hier drückte weiter die Erwartung einer Griechenland-Einigung in letzter Sekunde auf das Sentiment. Zum Settlement kostete die Feinunze 1,172,90 Dollar, ein Minus von 0,3 Prozent. Auch die Vertagung des Treffens der Eurogruppe-Finanzminister auf Donnerstag sorgte im elektronischen Handel nur für wenig Bewegung. Der Preis für das Edelmetall zog leicht auf 1.174 Dollar an.

   Unter den Einzelaktien fielen Monsanto um 5,7 Prozent. Der Saatgutriese habe zwar im dritten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, in der Folgeperiode werde es aber schlechter aussehen, hieß es im Handel. Die Aktien von Boeing fielen mit dem Gesamtmarkt zurück und verloren um 1,0 Prozent. Dennis Muilenburg wird Jim McNerney als CEO des Flugzeugherstellers ablösen.

   Goldman Sachs hat die Aktie von General Motors (GM) herab- und die von Ford hochgestuft. Die Analysten sprachen von herausragenden Wachstumsperspektiven bei Ford. Die Kehrseite der Medaille sei, dass die Kaufanreize bei GM aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs wieder zunähmen. Während es für Ford um 1,4 Prozent nach oben ging, verloren GM 3,1 Prozent.

   Die Aktie des Streamingdienstes Netflix fiel nach anfänglichen Gewinnen mit dem Gesamtmarkt um 0,4 Prozent. Das Unternehmen hatte einen bereits erwarteten Aktiensplit im Verhältnis 1:7 angekündigt. Nach einem Geschäftsausweis über Markterwartung kletterten die Titel des Hausbauers Lennar um 4,2 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.966,07 -0,98 -178,00 S&P-500 2.108,58 -0,74 -15,62 Nasdaq-Comp. 5.122,41 -0,73 -37,68 Nasdaq-100 4.524,60 -0,53 -24,14

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 28/32 up 1/32 0,684% -1,6 Bp 1% 3-year 100 7/32 up 2/32 1,047% -1,9 Bp 1 1/2% 5-year 99 6/32 up 3/32 1,672% -2,2 Bp 1 7/8% 7-year 98 16/32 up 5/32 2,106% -2,7 Bp 2 1/8% 10-year 97 27/32 up 11/32 2,371% -3,8 Bp 2 1/2% 30-year 97 1/32 up 28/32 3,145% -4,7 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.26 Uhr Di, 17.33 Uhr EUR/USD 1,1197 -0,06% 1,1204 1,1193 EUR/JPY 138,69 -0,12% 138,85 138,49 EUR/CHF 1,0458 0,11% 1,0446 1,0453 USD/JPY 123,87 -0,04% 123,91 123,73 GBP/USD 1,5697 -0,41% 1,5762 1,5748 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   June 24, 2015 16:29 ET (20:29 GMT)

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Netflix Inc. 877,10 1,09% Netflix Inc.