06.02.2014 22:44:36

MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich mit Lichtblick auf Arbeitsmarkt

   Von Florian Faust

   Wichtigster Impulsgeber für die Aktienkurse an der Wall Street bleibt der Arbeitsmarkt. Dieser hat die US-Börsen am Donnerstag auf Erholungskurs geschickt. Sorgten schwache ADP-Daten am Vortag noch für Verdruss, lieferten frische Beschäftigungszahlen nun eine Stimmungsverbesserung. In der Vorwoche hatten in den USA weniger Menschen erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt - der Rückgang fiel zudem etwas stärker als vorausgesagt aus. Die Daten wurden mit Argusaugen verfolgt, weil am Freitag die offizielle Monatsstatistik vom Stellenmarkt ansteht. Dieser Bericht dient der US-Notenbank und ihrer neuen Präsidentin Janet Yellen als Leitplanke für die Geldpolitik.

   Der Dow-Jones-Index verzeichnete den höchsten Tagesaufschlag 2014 und stieg um 1,2 Prozent auf 15.629 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite rückten um 1,2 bzw. 1,1 Prozent vor. Umgesetzt wurden 0,74 (Vortag: 0,76) Milliarden Stück. Auf 2.346 (1.275) Kursgewinner an der NYSE kamen 777 (1.804) -verlierer, unverändert schlossen 101 (113) Titel. "Wir stehen an einem Scheideweg", sagte Marktstratege Yousef Abbasi von JonesTrading Institutional Services mit Blick auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die jüngste Schwäche bei Konjunkturdaten nahm Volkswirt Peter Cardillo von Rockwell Global Capital gelassen. "Die wirtschaftliche Aktivität durchläuft aktuell eine Periode der Schwäche, die dem schlechten Wetter geschuldet ist. Aktienanleger sollten daher nicht in Panik verfallen."

   Keine Panik, aber doch Sorgen bereiteten dagegen die Geschäftsberichte von Twitter und General Motors. Der erste Geschäftsbericht von Twitter seit dem Börsengang entwickelte sich zum Desaster, die Aktie des Kurznachrichtendienstes brach ein und büßte rund ein Viertel ihres Wertes ein. Zwar verdoppelte sich im Schlussquartal 2013 der Umsatz gegenüber dem Vorjahr, doch zugleich rutschte das Unternehmen auch stärker in die Miesen. Die Skepsis wuchs, weil sich im vierten Quartal erneut weniger neue Nutzer angemeldet hatten. Erstmals zeigte sich auch, dass bereits angemeldete Nutzer weniger intensiv auf den Dienst zugriffen.

   General Motors enttäuschte mit ihrem Quartalsbericht ebenfalls. Der Gewinn verfehlte klar die Prognosen und auch der Umsatz fiel glanzlos aus. Der US-Autobauer verzeichnete unter anderem einen Gewinneinbruch in Südamerika. Die Aktie fiel zunächst deutlich, erholte sich dann aber ebenso klar und schloss nur ganz knapp im Minus, nachdem der Konzern bekräftigt hatte, dass 2014 ein besseres Jahr werden würde. Auch Disney-Aktien standen im Rampenlicht. Der Film "Die Eiskönigin" hatte dem Unterhaltungskonzern im vergangenen Quartal einen Gewinnanstieg beschert, der stärker als erwartet ausgefallen war. Für die Aktie ging es um 5,3 Prozent nach oben.

   Der Tabakkonzern Philip Morris sprach im Rahmen der Quartalsbilanz von steigenden Geschäften mit weniger gesundheitsschädlichen Produkten. Der bereinigte Betriebsgewinn legte um 6,3 Prozent zu, obwohl der Absatz zurückging. Die Aktie gewann 1,6 Prozent. Die Anteilsscheine von Green Mountain Coffee Roasters schossen um 26,2 Prozent in die Höhe. Der Getränkegigant Coca-Cola beteiligte sich mit 10 Prozent an dem Unternehmen und vereinbarte zudem eine zehnjährige Kooperation bei Kaffeekapseln. Coca-Cola zogen um 1,1 Prozent an.

   Am Devisenmarkt legte der Euro mit Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi massiv zu. Die Europäische Zentralbank senkte den Leitzins nicht, Draghi hielt die Tür für weitere Lockerungen der Geldpolitik zwar offen, konkret wurde er aber nicht. Der Euro sprang mit Einlassungen des Italieners über die Marke von 1,36 Dollar, nachdem das Tagestief unter 1,35 Dollar gelegen hatte. Im späten US-Handel kostete ein Euro 1,3592 Dollar. Die Währungen der Schwellenländer stabilisierten sich indes weiter, Türkische Lira, Südafrikanischer Rand, Brasilianischer Real und der Mexikanischer Pesa machten zum US-Dollar Boden gut.

   Während der Pressekonferenz mit Draghi reagierte der Goldpreis äußerst volatil. Im späten US-Handel notierte die Feinunze mit 1.258 Dollar wieder auf Vorabendniveau. Der Ölpreis legte mit den Erstanträgen zunächst deutlich zu, kam aber anschließend wieder zurück. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich auf 97,84 Dollar - ein Aufschlag von 0,5 Prozent zum Vortagesschluss. Für die europäische Referenzsorte Brent wurden um 0,9 Prozent mehr verlangt, der Preis kletterte auf 107,19 Dollar.

   Der Rentenmarkt litt erkennbar unter gestiegener Risikofreude der Anleger, die US-Staatsanleihen gingen auf Talfahrt. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um 8 Basispunkte auf 2,70 Prozent. "Sollte der Arbeitsmarktbericht einen Stellenaufbau um die 200.000 offenbaren, dürfte dies zusammen mit der Entspannung in den Schwellenländern die Rendite auf 2,75 Prozent treiben", sagte Rentenhändler Jason Rogan von Guggenheim Securities.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.628,53 1,22 188,30 S&P-500 1.773,43 1,24 21,79 Nasdaq-Comp. 4.057,12 1,14 45,57 Nasdaq-100 3.497,60 1,24 42,70

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.04 Uhr Mi, 17.26 Uhr EUR/USD 1,3589 0,51% 1,3519 1,3537 EUR/JPY 138,7692 1,19% 137,1401 137,1242 EUR/CHF 1,2241 0,07% 1,2232 1,2226 USD/JPY 102,1200 0,66% 101,4530 101,2240 GBP/USD 1,6326 0,08% 1,6312 1,6308

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 100 3/32 - 1/32 0,327% +1,1 BP 3/4% 3-jähr. 100 8/32 - 2/32 0,664% +1,9 BP 1 1/2% 5-jähr. 99 29/32 - 4/32 1,516% +2,7 BP 2 3/8% 7-jähr. 99 23/32 - 7/32 2,166% +3,6 BP 2 3/4% 10-jähr. 100 13/32 - 9/32 2,702% +3,4 BP 3 3/4% 30-jähr. 101 11/32 -12/32 3,674% +2,1 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   February 06, 2014 16:14 ET (21:14 GMT)

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