13.01.2015 16:49:34
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MÄRKTE USA/Wall Street ein Spielball des Ölpreises
Von Florian Faust
Obwohl der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI auf ein Sechsjahrestief gefallen ist, geht es an der Wall Street am Dienstag bergauf. Denn die Ölpreise erholen sich deutlicher von ihren Tagestiefs. Allerdings halten sich Händler mit klaren Aussagen zum weiteren Sitzungsverlauf zurück und bleiben stattdessen vorsichtig. Denn auch am Vortag hatte der Ölpreisverfall belastet. "Der anhaltende Fall der Ölpreise bleibt das Hauptthema heute. Die Ölpreise haben heute Morgen wichtige Marken unterschritten, was die Furcht nährt, dass es in den nächsten Tagen noch weiter abwärts geht", sagt Marktstratege Nour Al-Hammoury von ADS Securities in Abu Dhabi.
Im frühen Handel gewinnt der Dow-Jones-Index 1,5 Prozent auf 17.910 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen um 1,3 bzw. 1,7 Prozent zu. Rückenwind erhält der Aktienmarkt von den chinesischen Exporten, die zum Jahresende stärker als erwartet angezogen haben. Zudem stützt ein überzeugender Geschäftsbericht von Alcoa und die Hoffnung auf geldpolitische Lockerungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Das Bild, dass die EZB zum Handeln gezwungen sei, verfestige sich, heißt es im Handel.
Doch am Aktienmarkt traut man den Aufschlägen nicht so recht, denn der Ölpreis rauscht weiter in die Tiefe - wenn auch mit etwas verminderter Dynamik. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,0 Prozent auf 45,60 US-Dollar. Im Tagestief und damit auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren war das Barrel für 44,20 Dollar zu haben gewesen. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent gibt noch deutlicher nach.
Pessimistische Aussagen des Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate werden am Markt für die jüngste Talfahrt der Ölpreise verantwortlich gemacht. Die Opec werde ihre Fördermenge trotz des jüngsten Ölpreisverfalls unverändert lassen. Andere Förderländer, die nicht Mitglied der Opec seien, sollten stattdessen ihre Produktion an den Markt anpassen, so der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Mohamed Faraj al-Mazrouei, in Abu Dhabi. Der Minister brachte ungewöhnlich offen explizit die US-Schieferölproduzenten ins Spiel. Sie legten den Boden der Ölpreise fest.
Die schwache Preisentwicklung in der Eurozone verleiht dem US-Dollar wieder Rückenwind, der Euro fällt auf 1,1759 Dollar nach einem Tageshoch von 1,1860 Dollar. Der Goldpreis koppelt sich von der Ölpreisentwicklung ab, die Feinunze steigt auf 1.235 Dollar nach 1.233 Dollar am Vorabend. Die Aussicht einer frischen Liquiditätsflut in der Eurozone beflügelt den Kurs.
Am US-Rentenmarkt drehen die Notierungen dagegen ins Minus, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um zwei Basispunkte auf 1,93 Prozent. Die Rendite 30-jähriger US-Schuldtitel hatte sich zuvor knapp über ihrem Allzeittief bewegt. Die fallenden Ölpreise schüren die Sorge vor einer Deflation. Damit dürften die Zinsen auf absehbare Zeit im Keller bleiben. Mit den sich erholenden Rohölpreisen verliert die Suche nach vermeintlicher Sicherheit aber an Rückenwind.
Unter den Einzelwerten geben Alcoa entgegen der vorbörslichen Indikation um 0,6 Prozent nach, Händler können sich keinen rechten Reim darauf machen. Denn der Aluminiumkonzern lieferte besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen ab. Sowohl beim Gewinn wie beim Umsatz schnitt Alcoa im Berichtsquartal besser ab als von Analysten vorhergesagt. Einen Kurseinbruch erleben ChannelAdvisor, die um 52,9 Prozent abstürzen. Der Entwickler Cloud-basierter E-Commerce-Lösungen hat seinen Ausblick gesenkt. Für die Titel des Einzelhändlers Tillys geht es nach unerwartet gut ausgefallenen Zahlen für das vierte Quartal um 12,5 Prozent nach oben.
Pharmacyclics steigen um 16,4 Prozent nach einer positiven Umsatzprognose des Biotechnologieunternehmens für ein Krebsmedikament. Bebe Stores schnellen in ähnlicher Größenordnung empor - angetrieben von gut ausgefallenen Umsätzen.
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January 13, 2015 10:19 ET (15:19 GMT)
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