22.01.2020 15:01:47
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MÄRKTE USA/Wall Street dürfte sich von Vortagesverlusten erholen
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street könnte am Mittwoch die Vortagesverluste wettmachen. Der Aktienterminmarkt suggeriert einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt. Die Sorgen vor einer Ausbreitung des Coronavirus, die am Vortag die US-Börsen belastet hatten, scheinen Anleger etwas zurückzufahren. China hatte das Hochfahren von Präventivmaßnahmen in den Krankenhäusern zur Verhinderung einer Pandemie verkündet. Investoren zeigten ein hohes Maß an Vertrauen, dass die chinesischen Behörden die Ausbreitung des Virus eindämmen können, sagt Marktstratege James Athey von Aberdeen Standard Investments. "Die globalen makroökonomischen Auswirkungen des Virus' in Asien dürften nach allem, was wir wissen, voraussichtlich äußerst bescheiden ausfallen", so Athey.
Allerdings warnen Händler vor einer kurzfristigen Erholung, denn die Gefahr sei keineswegs gebannt. Die Zahl der Toten und Infizierten steigt. Der für Gesundheitspolitik zuständige Vizeminister Li Bin warnte, dass das Virus mutieren und sich weiter ausbreiten könnte. Auch in den USA ist ein erster Fall des neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos beschwichtigte US-Präsident Donald Trump allerdings: Er sieht den Virus "unter Kontrolle".
Darüber hinaus steht die Fahrt aufnehmende Berichtssaison im Fokus: Unter anderem haben Johnson & Johnson, IBM und Netflix Geschäftszahlen vorgelegt. Marktstratege Bethel Loh von ThinkMarkets glaubt, dass Anleger in den Vortagesverlusten nun Kaufgelegenheiten sähen, "um sich zu Beginn der Berichtssaison richtig zu positionieren." Bei Johnson & Johnson sehen Investoren offensichtlich keine Kaufgelegenheit, der Kurs fällt vorbörslich um 1,3 Prozent. Zwar hat der Pharmakonzern den Gewinn im vierten Quartal um ein Drittel erhöht, der ebenfalls gesteigerte Umsatz verfehlte jedoch die Markterwartungen knapp.
IBM und Netflix im Blick
Der IT-Riese IBM erzielte in der vierten Periode dank des milliardenschweren Zukaufs von Red Hat nach fünf rückläufigen Quartalen in Folge wieder ein kleines Wachstum. Umsatz und Gewinn fielen zudem besser als gedacht aus, der Kurs legt um 4,1 Prozent zu.
Netflix legen um 1,7 Prozent zu. Zwar blieb das Nutzerwachstum in den USA im vierten Quartal bereits das dritte Quartal in Folge hinter den Erwartungen zurück, doch stieg die weltweite Zahl der Nutzer des Streamingdienstes stärker als prognostiziert.
Einen Aufschlag von 0,8 Prozent verzeichnen United Airlines. Die US-Fluglinie verdiente im vierten Quartal dank höherer Einnahmen und niedrigeren Treibstoffkosten mehr als erwartet. Der Öldienstleister Baker Hughes verfehlte die Marktprognosen, die Titel büßen 0,2 Prozent ein.
Abbott Laboratories ziehen um 1,0 Prozent an, der Gesundheitskonzern steigerte die Erlöse deutlicher als vorausgesagt. Akcea Therapeutics schnellen nach positiven Studienergebnissen bei einem Medikamentenhoffnungsträger um 19 Prozent in die Höhe. Die Titel des Mehrheitsaktionärs Ionis ziehen um 3,1 Prozent an.
Gold von Virus ausgebremst
Am Devisenmarkt legt der Dollarindex 0,1 Prozent zu. Mit dem Auspreisen von Sorgen einer Pandemie in Asien zieht der Greenback vor allem zum Yen an, der zuvor noch als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten profitiert hatte. Der Goldpreis verliert weiter an Boden, die Feinunze verbilligt sich um weitere 0,2 Prozent auf 1.555 Dollar. Da China einer der wichtigsten Absatzmärkte für physisches Gold sei, müsse mit Nachfrageeinbußen gerechnet werden, sollte sich das Virus weiter ausbreiten, heißt es. Diese Sorge hatte das Edelmetall bereits am Vortag belastet. Mit der zurückgehenden Risikoaversion entfalle ein weiterer Grund, Gold zu kaufen, heißt es.
Auch mit den Erdölpreisen geht es weiter bergab: US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,1 Prozent auf 57,75 Dollar je Barrel, europäisches Referenzöl der Sorte Brent ermäßigt sich um 0,8 Prozent auf 64,07 Dollar. Die Internationale Energie-Agentur sieht eine weiter steigende US-Schieferölproduktion, die den Einfluss ausländischer Anbieter wie den des Erdölkartells Opec reduzieren dürfte.
Am US-Rentenmarkt passiert nicht viel, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 0,5 Basispunkte auf 1,77 Prozent. Die gestiegene Risikoneigung mit den abgeschwächten Sorgen über eine Pandemie drückt die Rentennotierungen leicht.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,53 0,4 1,52 32,4
5 Jahre 1,58 1,1 1,57 -34,3
7 Jahre 1,69 1,1 1,68 -55,4
10 Jahre 1,78 0,7 1,77 -66,8
30 Jahre 2,23 -0,5 2,23 -83,9
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:50 Di, 17.29 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1089 +0,05% 1,1083 1,1097 -1,1%
EUR/JPY 121,94 +0,15% 121,90 122,01 +0,0%
EUR/CHF 1,0756 +0,19% 1,0748 1,0742 -0,9%
EUR/GBP 0,8447 -0,55% 0,8490 0,8503 -0,2%
USD/JPY 109,96 +0,09% 110,03 109,96 +1,1%
GBP/USD 1,3127 +0,62% 1,3056 1,3051 -0,9%
USD/CNH (Offshore) 6,9051 -0,07% 6,9003 6,9066 -0,9%
Bitcoin
BTC/USD 8.622,51 -0,94% 8.697,26 8.630,01 +19,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 57,75 58,38 -1,1% -0,63 -5,0%
Brent/ICE 64,06 64,59 -0,8% -0,53 -3,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.555,75 1.558,65 -0,2% -2,90 +2,5%
Silber (Spot) 17,85 17,80 +0,3% +0,05 +0,0%
Platin (Spot) 1.004,00 1.001,35 +0,3% +2,65 +4,0%
Kupfer-Future 2,78 2,79 -0,4% -0,01 -0,5%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/mgo
(END) Dow Jones Newswires
January 22, 2020 09:02 ET (14:02 GMT)
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Abbott Laboratories | 109,44 | -0,67% | |
Baker Hughes Inc. | 42,30 | 0,64% | |
IBM Corp. (International Business Machines) | 214,95 | 0,49% | |
Ionis Pharmaceuticals Inc | 32,45 | 0,37% | |
Johnson & Johnson | 138,76 | 0,14% | |
Netflix Inc. | 814,10 | -1,90% | |
United Airlines Holdings Inc Registered Shs | 105,02 | 0,59% |