05.11.2015 22:43:46
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MÄRKTE USA/Vor den Payrolls verlässt Anleger an Wall Street der Mut
NEW YORK (Dow Jones)--Einen Tag vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten, den sogenannten Payrolls, hat die US-Anleger der Mut verlassen. Zwar waren die Kurse mit Gewinnen in den Donnerstag gestartet, doch begannen diese bald zu bröckeln.
Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 17.863 Punkten. Der S&P-500 verlor 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent. Das Umsatzvolumen sank auf 895 (Mittwoch: 934) Millionen Aktien. Auf 1.531 Kursgewinner kamen 1.600 -verlierer, unverändert schlossen 110 Titel.
Von dem offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag erhoffen Anleger Aufschluss darüber, ob die Federal Reserve im kommenden Monat die Zinswende einleiten wird, auch wenn die US-Konjunkturdaten zuletzt nicht immer überzeugten. So lag die am Donnerstag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche deutlich über den Erwartungen. Die Produktivität im dritten Quartal wiederum stieg überraschend deutlich; zugleich wurde der Vormonatswert nach oben revidiert. Unterm Strich also widersprüchliche Signale.
Aber schon der Begleitkommentar der Fed zu ihrer jüngsten Zinssenkung in der vergangenen Woche deutete an, dass im Dezember erstmals seit der Finanzkrise die Zinsen erhöht werden könnten. Seither haben Fed-Chefin Janet Yellen und andere Vertreter der Notenbank bei verschiedenen Gelegenheiten bekräftigt, dass eine Zinserhöhung im Dezember durchaus möglich sei. Jüngstes Beispiel war am Donnerstag der Präsident der Fed-Filiale von Atlanta, Dennis Lockhart. Er zeigte sich überzeugt, dass mehr und mehr Gründe für eine Zinserhöhung sprechen, zumal die Gefahr nachlasse, dass die US-Konjunktur von der schwächelnden chinesischen Wirtschaft und der Volatilität der Finanzmärkte in Mitleidenschaft gezogen werden könne. Lockhart machte klar, dass sich die Zeit der außergewöhnlichen US-Geldpolitik ihrem Ende nähert.
An der Börse kletterte die Facebook-Aktie kurz nach der Startglocke auf ein neues Rekordhoch bei 110,65 Dollar. Zum Handelsende notierte sie bei 108,76 Dollar, ein Plus von 4,6 Prozent. Facebook hatte mit den am Mittwoch nachbörslich veröffentlichten Quartalszahlen besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Angetrieben wurde das Wachstum von deutlich höheren Werbeerlösen. Die Aktie hat seit Beginn des Jahres bereits um über 30 Prozent zugelegt, im Vergleich zu knapp 2 Prozent beim S&P-500-Index.
Nicht überzeugen konnte dagegen der ebenfalls am Mittwoch nachbörslich vorgelegte Geschäftsausweis von Qualcomm. Dem Chiphersteller haben schwächere Verkäufe von Smartphonechips sowie Probleme in China im vierten Geschäftsquartal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für das laufende Quartal gab sich das Unternehmen zudem pessimistischer als Analysten. Für die Titel ging es um gut 15 Prozent nach unten. Nach der Schlussglocke wird noch Walt Disney einen Blick in die Bücher gewähren. Die Anleger blickten den Zahlen ein wenig skeptisch entgegen, die Aktie verlor 0,2 Prozent.
Ein negatives Analystenurteil ließ die Avon-Aktie um 9 Prozent fallen. Die UBS hatte die Papiere des Kosmetikkonzerns auf "Sell" von "Neutral" abgestuft.
Am Devisenmarkt stand das britische Pfund unter Druck. Die Bank of England schiebt die Zinswende aus Sorge um die Konjunktur hinaus. Die Währungshüter sehen Gefahren für die britische Wirtschaft durch die schwache Weltwirtschaft. Zudem wurde die Wachstums- und Inflationsprognose gesenkt. Zur US-Währung fiel das Pfund am Abend auf knapp über 1,52 Dollar von 1,5390 vor der Entscheidung. Auch zum Euro stand die britische Devise unter Druck.
Die weiter sinkenden Zinsen in der Eurozone und die Aussicht auf steigende US-Zinsen lasteten derweil immer mehr auf dem Euro. Dieser fiel am Donnerstag zum Dollar mit 1,0833 auf den niedrigsten Stand seit Ende Juli. Im späten US-Handel erholte er sich und notierte bei rund 1,0880 Dollar. Die sich ausweitende Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone favorisiert aus Sicht von Investoren Anlagen in US-Dollar. Den kurzfristig entscheidenden Impuls könnte auch hier der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag geben.
Auch am Rentenmarkt hielten sich die Anleger in Erwartung der Payrolls zurück. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um einen Basispunkt auf 2,24 Prozent zu.
Der Ölpreis konnte seine zwischenzeitliche Erholung nicht behaupten und trat wieder den Rückzug an. Nachdem die US-Lagerdaten nun sechs Wochen in Folge gestiegen seien, trete das Thema Überversorgung wieder zunehmend in den Fokus, so ein Teilnehmer. Für ein Barrel der US-Sorte WTI wurden zum US-Settlement 45,20 Dollar aufgerufen, ein Minus von 2,4 Prozent oder 1,12 Dollar. Ein Fass der Sorte Brent kostete 47,98 Dollar, das waren 1,2 Prozent bzw 0,60 Dollar weniger als am Donnerstag.
Der Goldpreis setzte seine Verlustserie den sechsten Handelstag in Folge fort. Zum Settlement fiel der Preis für die Feinunze um 0,2 Prozent bzw 2 Dollar auf 1.104,20 Dollar. Das zinslos gehaltene Gold dürfte weiterhin unter den Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung leiden.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.863,43 -0,02 -4,15 S&P-500 2.099,93 -0,11 -2,38 Nasdaq-Comp. 5.127,74 -0,29 -14,74 Nasdaq-100 4.702,90 -0,31 -14,66DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.33 Uhr Di, 17.19 Uhr EUR/USD 1,0878 0,32% 1,0843 1,0950 EUR/JPY 132,40 0,39% 131,89 132,68 EUR/CHF 1,0830 0,26% 1,0801 1,0853 USD/JPY 121,73 0,06% 121,66 121,19 GBP/USD 1,5214 -1,08% 1,5379 1,5403 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
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November 05, 2015 16:13 ET (21:13 GMT)
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