10.03.2023 15:02:43

MÄRKTE USA/US-Arbeitsmarkt weiter robust - Bankensektor weiter im Fokus

NEW YORK (Dow Jones)--Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht dürfte zum Wochenausklang für ein leichtes Plus an der Wall Street sorgen. Zwar lag die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 311.000 über der Prognose einer Zunahme um 225.000, doch erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 3,6 von zuvor 3,4 Prozent. Hier war mit einem unveränderten Stand gerechnet worden. Zudem wurde der Stellenzuwachs für die beiden Vormonate nach unten revidiert. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen weniger stark als erwartet, damit kommt von dieser Seite zumindest kein übermäßig großer Inflationsdruck.

Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,4 Prozent zu, nachdem er vor Veröffentlichung der Daten noch 0,2 Prozent im Minus gelegen hatte. Der Dollar zeigt sich dagegen wenig verändert, der Dollar-Index liegt weiter 0,1 Prozent im Minus. Dagegen zieht der Goldpreis an und die Notierungen am Anleihemarkt legen etwas zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere verliert 9,5 Basispunkte auf 3,81 Prozent, nach 3,82 Prozent vor den Daten. Insgesamt sprechen die Marktreaktionen für nachlassende Zinssorgen.

Der Arbeitsmarktbericht war mit Spannung erwartet worden, da er unter anderem das Tempo der kommenden Zinserhöhungen der US-Notenbank bestimmen dürfte. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte in dieser Woche angesichts der hartnäckig hohen Inflation wieder größere Zinsschritte angedeutet, nachdem die Fed ihre Schritte schon von 75 auf zunächst 50 und zuletzt auf 25 Basispunkte verringert hatte. Er stellte auch einen höheren Zinsgipfel in Aussicht.

Zwar habe die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus etwas nachgelassen, von einer Schwäche könne angesichts eines Stellenzuwachses von mehr als 300.00 außerhalb der Landwirtschaft aber nicht gesprochen werden, heißt es von den Marktstrategen der Helaba. Die per saldo soliden Daten zum Arbeitsmarkt würden die US-Notenbank darin bestärken, weiter an der Zinsschraube zu drehen. Ob es im März zu einem Schritt um 25 oder 50 Basispunkte kommen werde, hänge wohl auch von den Inflationszahlen ab, die am Dienstag zur Veröffentlichung anstehen, heißt es weiter.

Daneben stehen die negativen Nachrichten aus dem Bankensektor im Fokus, der auch zum Wochenausklang unter Druck stehen dürfte. Die US-Bank SVB hat mit einem Verkauf von Anleihen einen Milliardenverlust eingefahren. SVB Financial, Muttergesellschaft der Silicon Valley Bank, kündigte zudem eine Kapitalerhöhung an. Die Verluste der SVB werfen die Frage auf, wie viel die Wertpapiere, die die Banken halten, wert sind, wenn sie verkaufen müssen. Mit steigenden Renditen ist es schwieriger geworden, die Bestände zu halten. Das könnte auch andere Banken dazu zwingen, ihre Wertpapiere zu verkaufen oder Zinsen für die Kunden zu erhöhen, was wiederum die Nettozinsmargen beeinträchtigt. Die Aktien von SVB Financial fallen vorbörslich nur noch um weitere 1,0 Prozent, nachdem sie bereits am Vortag um 60 Prozent eingeknickt waren.

"Dies ist ein Problem, das alle Banken, auch die Großbanken, treffen könnte, denn die Banken haben seit der Finanzkrise 2007/08 viele Vermögenswerte zu steigenden Preisen angehäuft und mussten fast keine Kompensation für Bankeinlagen zahlen, da die Zinsen so lange nahe bei null lagen", heißt es von Swissquote Bank.

Dollar nach Arbeitsmarktdaten wenig verändert

Der Dollar reagiert kaum auf die Arbeitsmarktdaten. Der Druck auf das US-Bankensystem könnte auch den Dollar in Mitleidenschaft ziehen, weil er Zweifel an der Fortsetzung des aggressiven Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank schüre, mutmaßt ING-Analyst Chris Turner.

Die Ölpreise reagieren kaum auf die Arbeitsmarktdaten und zeigen sich den vierten Handelstag in Folge mit Abgaben. Anhaltende Befürchtungen wegen der konjunkturellen Auswirkungen steigender Zinssätze drücken auf die Notierungen.

Oracle nach Zahlenausweis schwächer

Bei den Einzelwerten steht die Oracle-Aktie im Fokus. Das Softwareunternehmen hatte in seinem dritten Geschäftsquartal trotz eines kräftigen Wachstums weniger verdient. Der Umsatz blieb leicht hinter der Erwartung zurück. Die Papiere fallen um vorbörslich 4,9 Prozent.

Für Gap geht es um 8,5 Prozent nach unten. Der Modehändler meldete für sein viertes Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang und eine Verlustausweitung auf 273 von 16 Millionen Dollar vor Jahresfrist.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,80 -7,5 4,87 37,7

5 Jahre 4,10 -9,7 4,20 10,2

7 Jahre 3,97 -10,1 4,07 0,1

10 Jahre 3,81 -9,5 3,91 -6,6

30 Jahre 3,79 -6,7 3,85 -18,2

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:40 Uhr Do, 17:04 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0588 +0,1% 1,0586 1,0568 -1,1%

EUR/JPY 144,78 +0,5% 144,83 144,07 +3,2%

EUR/CHF 0,9823 -0,5% 0,9857 0,9903 -0,8%

EUR/GBP 0,8830 -0,5% 0,8879 0,8872 -0,2%

USD/JPY 136,75 +0,4% 136,81 136,33 +4,3%

GBP/USD 1,1991 +0,6% 1,1922 1,1911 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,9590 -0,3% 6,9788 6,9773 +0,5%

Bitcoin

BTC/USD 19.928,33 -2,1% 19.943,95 21.632,13 +20,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,98 75,72 -1,0% -0,74 -6,9%

Brent/ICE 80,88 81,59 -0,9% -0,71 -5,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 46,50 43,60 +6,6% +2,90 -37,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.833,76 1.829,90 +0,2% +3,86 +0,5%

Silber (Spot) 20,12 20,13 -0,0% -0,01 -16,1%

Platin (Spot) 938,45 950,50 -1,3% -12,05 -12,1%

Kupfer-Future 4,01 4,05 -1,2% -0,05 +5,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2023 09:03 ET (14:03 GMT)

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