02.12.2016 16:24:49

MÄRKTE USA/US-Arbeitsmarkt ohne Einfluss - Italien-Referendum im Blick

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Das am Sonntag anstehende Verfassungsreferendum in Italien sorgt zum Wochenausklang an der Wall Street für Zurückhaltung. Daran kann auch ein erneuter überzeugender US-Arbeitsmarktbericht nichts ändern. Er bestätigt die Einschätzung, dass die US-Notenbank im Dezember die Zinsen erhöhen wird. Mit einem Stellenaufbau von 178.000 blieb der Stellenzuwachs knapp unter der Erwartung von 180.000 neuen Jobs. Die Arbeitslosenquote sank dagegen überraschend deutlich auf 4,6 Prozent, hier war ein Stand von 4,9 Prozent erwartet worden.

   Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 19.165 Punkte. Für den S&P-500 geht es dagegen um 0,2 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite gewinnt 0,3 Prozent.

   "Der Arbeitsmarktbericht war der unwichtigste in diesem Jahr", so Ipek Ozkardeskaya, Marktanalystin bei London Capital Group. "Die November-Entwicklung dürfte wenig bis gar keinen Einfluss auf die geplante Zinsentscheidung der US-Notenbank im Dezember haben", ergänzt die Teilnehmerin. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte ist derzeit an den Terminmärkten bereits zu 93 Prozent eingepreist.

Italien-Referendum im Fokus Ein "Nein" beim Referendum in Italien könnte die Finanzmärkte am Montag dagegen durcheinander wirbeln. "Ministerpräsident Matteo Renzi hat sein politisches Schicksal mit dem Abstimmungsergebnis verknüpft. Scheitert Renzi, wäre der Vertrauensschaden enorm", sagt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg. Nach den jüngsten Umfragen müsse Renzis Niederlage als wahrscheinlich gelten.

   Die Finanzmärkte hätten ein "Nein" mittlerweile mit einer Wahrscheinlichkeit von "mindestens 70 Prozent" eingepreist, schätzt dagegen Harald-Magnus Andreassen von der Swedbank. Dennoch dürften italienische Anleihen und die der Eurozone-Peripherie bei einer Ablehnung "den nächsten Schlag abbekommen, wie auch die Bankenkurse", sagt der Analyst.

Kaum Bewegung am Devisenmarkt und bei Gold Auch am Devisenmarkt und beim Goldpreis sorgt der US-Arbeitsmarktbericht nur für wenig Bewegung. Der Dollar gibt mit den Arbeitsmarktdaten kurzzeitig leicht nach, zeigt sich nun aber wieder unverändert zum Niveau vor den Daten und zum Vorabend. Der Euro notiert bei 1,0643 Dollar. Der Preis für die Feinunze Gold steht bei 1.174 Dollar und damit 3 Dollar höher als vor der Daten-Bekanntgabe. Hier seien die Blicke vor allem auf das Italien-Referendum gerichtet, heißt es.

   Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen reduziert sich um 4 Basispunkte auf 2,41 Prozent, nach in der Spitze 2,50 Prozent am Vortag. Die Erwartung einer Reflationierungspolitik unter einem US-Präsidenten Donald Trump, zuletzt befeuert von stark gestiegenen Ölpreisen, drückt aber übergeordnet weiter auf die Notierungen. Der Anstieg der Marktzinsen verringert - relativ gesehen - die Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen. Die Daten haben auch hier kaum Einfluss auf das Geschehen.

   Die Ölpreise pendeln um den US-Settlementpreis vom Vortag. Zwischenzeitlich kam es zu leichten Gewinnmitnahmen nach der jüngsten "Opec-Rally". Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legt aktuell um 0,4 Prozent auf 51,24 Dollar zu. Für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 54,04 Dollar nach oben.

Workday und Starbucks mit Abgaben Bei den Einzelwerten stehen die Aktien von Workday unter Druck und brechen um 15,2 Prozent ein. Der Software-Anbieter weitete den Verlust im dritten Quartal aufgrund gestiegener Kosten und verschobener Aufträge aus, schnitt aber letztlich doch besser als befürchtet ab. Die Anleger reagieren jedoch enttäuscht auf den Ausblick.

   Die Starbucks-Aktie verliert 1,6 Prozent, nachdem der langjährige Chef, Howard Schultz, die CEO-Position abgeben wird. Schultz wird allerdings als Chairman im Unternehmen bleiben.

   Smith & Wesson fallen um 10 Prozent. Marktteilnehmer bemängelten vor allem den schwachen Ausblick des Handfeuerwaffenherstellers auf das laufende Quartal. Zudem senkte das Unternehmen seine Jahresprognose. Die veröffentlichten Zahlen konnten dagegen überzeugen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.164,95 -0,14 -26,98 9,99 S&P-500 2.194,36 0,15 3,28 7,36 Nasdaq-Comp. 5.267,91 0,32 16,80 5,20 Nasdaq-100 4.754,74 0,44 20,65 3,52

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,11 -3,5 1,15 5 Jahre 1,85 -5,9 1,90 7 Jahre 2,20 -5,1 2,25 10 Jahre 2,41 -4,3 2,45 30 Jahre 3,07 -3,9 3,11

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:02 Do, 17:16 % YTD EUR/USD 1,0643 -0,33% 1,0679 1,0616 -2,0% EUR/JPY 121,0439 -0,63% 121,8092 121,56 -17,0% EUR/CHF 1,0752 -0,34% 1,0789 1,0756 -1,2% EUR/GBP 0,8418 -0,53% 0,8458 1,1853 +14,3% USD/JPY 113,74 -0,28% 114,06 114,55 -3,1% GBP/USD 1,2646 +0,15% 1,2627 1,2582 -14,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,24 51,06 +0,4% 0,18 +15,9% Brent/ICE 54,04 53,94 +0,2% 0,10 +17,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.174,16 1.171,66 +0,2% +2,50 +10,7% Silber (Spot) 16,56 16,52 +0,3% +0,04 +19,8% Platin (Spot) 926,80 915,50 +1,2% +11,30 +4,0% Kupfer-Future 2,59 2,63 -1,4% -0,04 +20,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   December 02, 2016 09:54 ET (14:54 GMT)

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