30.07.2015 15:34:48

MÄRKTE USA/Schwächeres BIP dürfte Aktienkurse belasten

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street deuten sich zum Handelsbeginn kleine Verluste an. Der Future auf den S&P-500 fällt um 0,4 Prozent, nachdem das Wirtschaftswachstum der USA etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal laut der ersten Lesung um 2,3 Prozent. Ökonomen hatten ein Wachstum von 2,7 Prozent erwartet. Allerdings wurde die Zahl für das erste Quartal nach oben revidiert. Demnach wuchs die US-Wirtschaft im Auftaktquartal um 0,6 Prozent. Zunächst war ein Rückgang des BIP um 0,2 Prozent gemeldet worden, der dem harten Winter in den USA zugeschrieben wurde. Daneben wurde noch die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Sie stieg etwas weniger stark als erwartet.

   Ferner müssen einige Unternehmensbilanzen verarbeitet werden. Die am Vorabend nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen von Facebook überzeugten nicht in allen Punkten. Zwar steigerte das soziale Netzwerk den Umsatz um 39 Prozent, doch wuchsen die Ausgaben stärker als die Einnahmen. Das schmälerte den Gewinn. Die Facebook-Aktie gibt im vorbörslichen Handel auf nasdaq.com um 2,4 Prozent nach.

   Am Donnerstag veröffentlichten überdies unter anderem Procter & Gamble, T-Mobile US und Mondelez Geschäftszahlen. Bei Procter & Gamble übertraf zwar das Ergebnis je Aktie die Analystenerwartungen. Dafür stagnierte der organische Umsatz im vierten Quartal; auf Jahressicht schaffte das Unternehmen gerade einmal eine Steigerung um 1 Prozent. Die Unternehmensprognose für das organischen Umsatzwachstum im laufenden Geschäftsjahr ist wenig vertrauenerweckend: Zwischen einem kleinen Rückgang und einem Wachstum um einen mittleren einstelligen Prozentsatz hält der Hersteller von Haushalts- und Körperpflegeprodukten alles für möglich. Die Aktie fällt vorbörslich um 2,7 Prozent.

   Gut kommen dagegen die Zweitquartalszahlen von Mondelez an, zumal der Lebensmittelkonzern gleichzeitig ein höheres Ziel für das organische Umsatzwachstum ausgab und die Ausweitung seines Aktienrückkaufprogramms ankündigte. Die Aktie legt um 1,8 Prozent zu. Ein starkes Kundenwachstum hat der Tochter der Deutschen Telekom im zweiten Quartal deutliches Plus bei Umsatz und operativem Ergebnis beschert. Allerdings ging der Nettogewinn zurück.

   Ein positives Analystenurteil gibt der Oracle-Aktie Auftrieb. Sie gewinnt 0,8 Prozent, nachdem sie von Jefferies auf "Buy" von "Hold" hochgestuft wurde.

   Am Anleihemarkt fallen die Kurse. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Treasurys um 2 Basispunkte auf 2,30 Prozent.

   Der Euro zeigt sich mit rund 1,0950 Dollar schwächer. Auch wenn die US-Notenbank eine genaue Festlegung vermied, hat sie doch Erwartungen geschürt, dass sie die Zinsen schon im September erstmals seit vielen Jahren erhöhen wird. Gestützt werden diese Erwartung auf den Umstand, dass die Notenbank in ihrem Begleitkommentar nicht auf die jüngsten Verwerfungen an den chinesischen Börsen einging. Vor dem Zinsentscheid hatten viele Beobachter gehofft, die Fed würde die Entwicklung in China zum Anlass nehmen, die geplante Zinswende aufzuschieben.

   Auch am Goldmarkt haben sich diese Hoffnungen zerschlagen. Mit den voraussichtlich bald steigenden Zinsen wird Gold, das keine Zinsen abwirft, für Anleger uninteressant. Die Feinunze ermäßigt sich um 12 Dollar auf 1.084 Dollar.

   Der Ölpreis profitiert unterdessen abermals davon, dass die US-Regierung am Mittwoch einen Rückgang ihrer Rohölvorräte gemeldet hat. Das Barrel WTI kostet 49,02 Dollar. Das sind 0,6 Prozent mehr als zum Settlement am Vorabend.

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