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03.02.2017 22:43:45

MÄRKTE USA/Payrolls und Deregulierung treiben Börsen an

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein besser als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht ("Payrolls") hat am Freitag an der Wall Street die Kurse nach oben getrieben. Daneben gaben erste Schritte der Regierung Trump zur Deregulierung im Finanzsektor dem Markt Auftrieb. Gesprächsstoff lieferte nicht zuletzt auch eine sich offenbar anbahnende spektakuläre Übernahme im US-Einzelhandel. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, ist die kanadische Hudson's Bay an der Kaufhauskette Macy's interessiert.

   Mit einem Stellenaufbau von 227.000 im Januar, den das US-Arbeitsministerium meldete, wurde die Prognose einer Zunahme von 174.000 klar übertroffen. Jedoch blieb die Entwicklung der Stundenlöhne mit einem Plus von 0,1 Prozent hinter der Erwartung einer Zunahme um 0,3 Prozent deutlich zurück.

   Das setzte am Devisenmarkt den Dollar leicht unter Druck, da damit die positive Tendenz am Arbeitsmarkt sich weiterhin nicht in deutlicher steigenden Stundenlöhnen niederschlägt. Die Lohnentwicklung ist jedoch ein wichtiger Indikator der US-Notenbank für die künftige Zinspolitik. Laut Helaba erzeugen die Stundenlöhne keine steigenden Zinserwartungen in Richtung US-Notenbank, was zu leichten Abgaben im Dollar führt. Der Euro lag im späten US-Handel bei rund 1,0780 Dollar, nach 1,0735 Dollar vor Bekanntgabe der Daten. In der Spitze war es bis auf 1,0798 Dollar nach oben gegangen.

   Dagegen fiel die Reaktion am Aktienmarkt positiv aus. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,9 Prozent auf 20.071 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent nach oben, und der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,5 Prozent. Umgesetzt wurden 851 (Donnerstag: 880) Millionen Aktien. Dabei wurden an der Nyse 2.378 Kursgewinner gezählt, denen nur 645 -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 90 Titel.

   Anders als die Arbeitsmarktdaten setzten die Einkaufsmanagerindizes für den Servicesektor von ISM und Markit keine Akzente. Beide Indizes sind im Januar verglichen mit dem Vormonat gefallen, lagen aber immer noch komfortabel im expansiven Bereich. Für den ISM hatten Volkswirte allerdings einen Anstieg vorhergesagt.

Goldpreis grenzt Verluste ein - Ölpreise legen zu Der Goldpreis machte seine Abgaben mit den Arbeitsmarktdaten wett und legte zum Settlement um 0,1 Prozent auf 1.220,80 Dollar je Feinunze zu. Am Markt herrscht die Erwartung, dass die anziehende Konjunktur und die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt die Inflation antreiben werden. Dies wiederum mache Gold als Inflationsabsicherung zunehmend interessant, hieß es.

   Am US-Anleihemarkt stiegen die Notierungen nach den Daten leicht. Als die Aktienmärkte aber gegen Ende der Börsensitzung ihre Gewinne ausbauten, kehrten viele Anleger dem Rentenmarkt den Rücken. Im späten Handel stieg die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 1 Basispunkt auf 2,48 Prozent.

   Die Ölpreise zeigten sich mit leichten Aufschlägen und relativ unbeeindruckt von den Arbeitsmarktdaten. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI legte um 0,5 Prozent auf 53,83 Dollar zu, Brent stieg um 0,4 Prozent auf 56,56 Dollar. Die Teilnehmer hoffen darauf, dass sich die Preise mit der überwiegenden Einhaltung der beschlossenen Opec-Fördermengenbegrenzung weiter stabilisieren. So haben Daten des russischen Energieministeriums gezeigt, dass sich die Fördermenge des Nicht-Opec-Mitglieds im Januar um rund 100.000 Barrel reduziert hat. "Es besteht die Überzeugung, dass die Opec-Beschlüsse es schaffen, das Überangebot im ersten Halbjahr weiter abzubauen", so Rohstoff-Analyst Bjarne Schieldrop von der SEB.

   Dem steht aber ein wachsendes Angebot in den USA gegenüber, denn dort wird wieder mehr Öl gefördert, wie Daten des Unternehmens Baker Hughes zeigten. Seit die Ölpreise sich von ihren Tiefs erholt haben, lohnt sich die Förderung für viele US-Unternehmen wieder. Viele vorübergehend stillgelegte Anlagen werden wieder in Betrieb genommen. In der vergangenen Woche wurde ein Zuwachs um 17 - das dritte zweistellige Plus in Folge - auf 583 Anlagen verzeichnete, teilte der Ausrüster für die Ölindustrie mit.

Übernahmespekulationen beflügeln Macy's Macy's sprangen um 6,5 Prozent nach oben. Die kanadische Hudson's Bay, die im vergangenen Jahr in Deutschland Galeria Kaufhof übernommen hatte, sei mit einem Übernahmeangebot an Macy's herangetreten, sagten über den Vorgang informierte Personen. Der größte Warenhausbetreiber der USA hat mit enttäuschenden Ergebnissen und unruhigen Aktionären zu kämpfen. Die Gespräche befänden sich in einem vorläufigen Stadium und umfassten auch Alternativen für eine mögliche Kooperation, sagte einer der Informanten.

   Hoffnungen auf eine Deregulierung verhalfen dem Bankensektor zu Gewinnen. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Freitag ein Dekret zur Lockerung des Dodd-Frank-Act. Das nach der Finanzkrise erlassene Gesetz dient zur Regulierung der US-Banken. "An der Börse wird darauf gesetzt, dass die Banken demnächst den Eigenhandel wieder hochfahren dürfen", so ein Händler. Positiv wurde zudem gesehen, dass die Banken bei einer Deregulierung Kosten einsparen könnten. Die Aktien von Goldman Sachs und JP Morgan verbesserten sich um 4,6 bzw 3,1 Prozent.

   Auch die Energie- und Bergbaubranche darf sich über weniger strenge Regeln freuen. Der US-Senat hat für die Aufhebung einer Vorschrift gestimmt, wonach Branchenunternehmen Zahlungen für Förder- oder Abbaugenehmigungen in anderen Ländern offenlegen müssen. ConocoPhillips legten um 3,6 Prozent zu, Marathon Oil um 3,3 Prozent und Devon Energy um 2,5 Prozent.

   Daneben stand auch die Berichtssaison weiter im Blickpunkt. Amazon ist zwar abermals kräftig gewachsen, allerdings nicht kräftig genug, um die hohen Analysten-Erwartungen zu erfüllen. Die Aktie des Online-Händlers fiel um 3,5 Prozent. Visa hat im ersten Geschäftsquartal von höheren Kreditkartenumsätzen profitiert. Jedoch auch die Übernahme von Visa Europe trug dazu bei, dass das Unternehmen den Gewinn stärker als vom Markt erwartet erhöhte. Die Titel legten um 4,6 Prozent zu.

   Der Amgen-Kurs klettert nach dem Ausweis von Viertquartalszahlen um 5 Prozent. Der Biotechnologiekonzern legte darüber hinaus eine Studie zu einem neuen Cholesterinsenker vor. Demnach wurden die wichtigsten Ziele erreicht. Dagegen ging es für die Aktie von GoPro 12,7 Prozent abwärts. Der Hersteller von Kameras verfehlte im vierten Quartal die Markterwartungen und lieferte zudem einen enttäuschenden Ausblick.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.071,46 0,94 186,55 1,56 S&P-500 2.297,42 0,73 16,57 2,62 Nasdaq-Comp. 5.666,77 0,54 30,57 5,27 Nasdaq-100 5.161,60 0,27 13,90 6,13

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,20 -0,8 1,20 -0,5 5 Jahre 1,92 0,0 1,92 -0,1 7 Jahre 2,26 -0,7 2,27 1,1 10 Jahre 2,48 0,4 2,47 3,4 30 Jahre 3,10 0,8 3,09 3,0

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:27 Do, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0779 +0,19% 1,0758 1,0798 +2,5% EUR/JPY 121,4716 -0,14% 121,6445 121,61 -2,5% EUR/CHF 1,0700 +0,14% 1,0686 1,0687 -0,1% EUR/GBP 0,8639 +0,60% 0,8591 1,1610 +1,4% USD/JPY 112,70 -0,32% 113,06 112,63 -3,6% GBP/USD 1,2477 -0,36% 1,2523 1,2536 +1,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,83 53,54 +0,5% 0,29 -1,5% Brent/ICE 56,81 56,56 +0,4% 0,25 -1,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.219,39 1.215,90 +0,3% +3,49 +5,9% Silber (Spot) 17,47 17,49 -0,1% -0,02 +9,7% Platin (Spot) 1.003,40 1.000,00 +0,3% +3,40 +11,0% Kupfer-Future 2,62 2,69 -2,5% -0,07 +4,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln/

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   February 03, 2017 16:12 ET (21:12 GMT)

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Amazon 197,46 -0,01% Amazon
Amgen Inc. 265,45 0,55% Amgen Inc.
ConocoPhillips 101,80 -0,06% ConocoPhillips
Devon Energy Corp. 35,78 0,29% Devon Energy Corp.
Goldman Sachs 576,10 -0,16% Goldman Sachs
GoPro 1,14 0,35% GoPro
JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs 18 400,00 -0,14% JPMorgan Chase & Co Cert.Deposito Arg.Repr. 0.10 Shs
Macy's Inc 15,08 -0,38% Macy's Inc
Marathon Oil Corp. 27,20 7,94% Marathon Oil Corp.
Visa Inc. 296,75 -0,55% Visa Inc.