13.07.2020 22:28:39
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MÄRKTE USA/Nasdaq-Rekordhoch führt zu scharfem Dreh ins Minus
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street hat Anleger im späten Geschäft am Montag der Mut verlassen. Die immer neuen Rekordzahlen bei den Neuinfektionen in den USA wurden als Anlass für Gewinnmitnahmen genommen. Denn es verdichteten sich die Signale, dass Wiedereröffnungspläne in US-Bundesstaaten wie Kalifornien wegen der Coronaviruspandemie verschoben werden. Auch eine Zunahme der Spannungen zwischen den USA und China wegen der Hongkong-Krise drückte auf die zuvor äußerst optimistische Stimmung. Denn die Kurse hatten schon fast wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht. Die Nasdaq hatte dieses mit neuen Allzeithochs bereits hinter sich gelassen. Auf diesem erhöhten Niveau suchten Anleger regelrecht nach Gründen für Gewinnmitnahmen, hieß es.
Der Dow-Jones-Index rettete ein Plus von 11 Punkten auf 26.086 ins Ziel, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben um 0,9 bzw. 2,2 Prozent nach. Auf 10.825 Punkte hat der technologielastige Index das Allzeithoch nun geschraubt. "Die Pandemie hat viele bestehende Trends beschleunigt und nach vorn gebracht", sagte Aktienstratege Stephen Dover von Franklin Templeton mit Blick auf den Technologiesektor. Doch nachdem dieser die Rally zunächst angeführt hatte, verbuchte der Sektor im späten Geschäft den schärfsten Dreh ins Minus seit drei Monaten. An der Nyse gab es insgesamt 1.093 (Freitag: 2.284) Kursgewinner und 1.899 (710) -verlierer. Unverändert schlossen 73 (62) Titel.
Ein Grund die zunächst verbuchten Tagesgewinne war die gestiegene Hoffnung auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen Covid-19. Die US-Gesundheitsbehörde FDA prüft die beschleunigte Zulassung eines Impfstoffs des Pharmakonzerns Pfizer und des deutschen Biotechnologie-Unternehmens Biontech. Pfizer stiegen um 4,0 Prozent und die an der Nasdaq gelisteten Biontech um 10,5 Prozent. "I denke nicht, dass wir aus dem Gröbsten raus sind. Selbst wenn wir einen Impfstoff erhalten, wird eine Weile dauern", sagte Aktienstratege John Carey von Amundi Pioneer. Er zweifelte an der weit verbreiteten Annahme einer baldigen Immunität gegen die Pandemie.
Pepsico profitieren von Zahlen und Dividende
Pepsico stiegen um 0,3 Prozent. Der Getränkekonzern hatte für das zweite Quartal Zahlen zu Umsatz und Ergebnis gemeldet, die weniger stark als zunächst befürchtet gefallen waren. Zwar lieferte das Unternehmen angesichts der Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie keine Jahresprognose, will den Aktionären aber 7,5 Milliarden Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen zukommen lassen.
Im Halbleitersektor sorgte eine mögliche Fusion für Kursbewegung. Analog Devices führt Gespräche zur Übernahme des Wettbewerbers Maxim Integrated für rund 20 Milliarden Dollar. Analog gaben 5,8 Prozent ab, Maxim haussierten um 8,1 Prozent. Titel des Restaurantbetreibers Darden Restaurants zogen nach einer Hochstufung durch JP Morgan um 1,1 Prozent an.
Greenback neigt weiter zur Schwäche
Am Devisenmarkt verlor der ICE-Dollarindex 0,2 Prozent. Der Euro rückte bis auf das Tageshoch von 1,1375 Dollar vor nach einem Stand von etwas über 1,13 am späten Freitag. Zuletzt ging die Gemeinschaftswährung mit der wieder etwas gestiegenen Risikoaversion bei 1,1347 Dollar um. Die Commerzbank sah die US-Devise derzeit nicht im Vorteil. Wetten auf fallende Dollar-Kurse schienen den Analysten aktuell attraktiver als Long-Positionen. Negativ für den Dollar sei sowohl ein erhofftes Abklingen der Corona-Pandemie, weil dies eine risikofreudigere Stimmung erzeuge, als auch die steigenden Neuinfektionen in den USA, die für neuerliche Abriegelungen sprächen.
Der Goldpreis legte zu, nachdem er am Freitagnachmittag etwas unter Druck gekommen war. Die Feinunze gewann 0,2 Prozent auf 1.803 Dollar. Niedrige Zinsen, billiges Geld und die Unsicherheit wegen Corona machten den sicheren Hafen attraktiv.
Der Ölpreis wurde von Berichte belastet, wonach die Gruppe Opec+ die Förderbegrenzungen aufweichen könnte vor dem Hintergrund, dass sich die Weltwirtschaft allmählich von dem Corona-Schock erholen dürfte. Insbesondere Saudi-Arabien könnte ab August wieder mehr Erdöl fördern, hieß es. WTI verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 40,10 Dollar je Barrel, Brent um 1,1 Prozent auf 42,72 Dollar.
Am Rentenmarkt stiegen die Kurse mit den fallenden Aktiennotierungen im späten Geschäft. Die Zehnjahresrendite sank um 2,4 Basispunkte auf 0,62 Prozent. Angesichts immer neuer Rekorde bei den Neuinfektionen in den USA bleibe der Rentenmarkt nach unten abgesichert, hieß es im Handel.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.085,80 0,04 10,50 -8,59
S&P-500 3.155,22 -0,94 -29,82 -2,34
Nasdaq-Comp. 10.390,84 -2,13 -226,60 15,81
Nasdaq-100 10.602,21 -2,16 -234,13 21,40
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,13 -3,2 0,16 -107,3
5 Jahre 0,28 -2,2 0,31 -164,1
7 Jahre 0,46 -3,2 0,50 -178,4
10 Jahre 0,62 -2,6 0,64 -182,6
30 Jahre 1,32 -1,5 1,33 -174,9
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:55h Fr, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1348 +0,37% 1,1331 1,1316 +1,2%
EUR/JPY 121,66 +0,65% 121,16 120,82 -0,2%
EUR/CHF 1,0682 +0,38% 1,0647 1,0634 -1,6%
EUR/GBP 0,9039 +0,98% 0,8950 0,8947 +6,8%
USD/JPY 107,21 +0,27% 106,93 106,77 -1,4%
GBP/USD 1,2555 -0,60% 1,2661 1,2646 -5,3%
USD/CNH (Offshore) 7,0009 -0,11% 6,9966 7,0040 +0,5%
Bitcoin
BTC/USD 9.218,51 -0,48% 9.275,26 9.216,01 +27,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 39,60 40,55 -2,3% -0,95 -32,1%
Brent/ICE 42,25 43,24 -2,3% -0,99 -32,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.804,16 1.799,21 +0,3% +4,96 +18,9%
Silber (Spot) 19,09 18,73 +1,9% +0,36 +7,0%
Platin (Spot) 840,13 832,60 +0,9% +7,53 -12,9%
Kupfer-Future 2,88 2,89 -0,2% -0,01 +2,3%
===
Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 13, 2020 16:29 ET (20:29 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Analog Devices Inc. | 203,20 | 0,17% | |
BioNTech (ADRs) | 107,60 | -4,10% | |
Darden Restaurants Inc. | 157,10 | 0,03% | |
PepsiCo Inc. | 148,36 | -0,24% | |
Pfizer Inc. | 25,10 | 0,10% |
Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 392,69 | -3,56% |