20.07.2022 14:25:42
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MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Ermutigende Unternehmenszahlen dürften stützen
NEW YORK (Dow Jones)--Zur Wochenmitte dürfte es an den US-Börsen zu kleineren Gewinnmitnahmen kommen, nachdem es am Dienstag rasant aufwärts gegangen war, als unbestätigte Berichte über eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 die Furcht vor einer Energiekrise in Europa linderten. Die Futures auf die großen US-Aktienindizes deuten eine knapp behauptete Eröffnung an der Wall Street an.
Ermutigende Quartalsausweise einiger bedeutender Unternehmen lindern zwar Rezessionsängste. Die hohe Inflation und ihre Bekämpfung durch die US-Notenbank bleiben gleichwohl zentrale Themen. Spekulationen auf eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte, die in der vergangenen Woche zeitweise die Gemüter erhitzt hatten, sind zwar inzwischen weitgehend aus dem Markt verschwunden, ein Zinsschritt um 75 Basispunkte gilt aber als ausgemacht. Anleger sorgen sich, dass die Federal Reserve durch ein zu rigides Vorgehen die Wirtschaft abwürgen könnte.
An Konjunkturdaten stehen nur die Verkäufe bestehender Häuser aus dem Juni zur Veröffentlichung an.
Dafür müssen sich die Anleger mit einer Reihe von Quartalsausweisen befassen. Hier hat vor allem Netflix (vorbörslich +6,6%) positiv überrascht. Der Streaming-Anbieter hat zwar im zweiten Quartal Abonnenten verloren, aber längst nicht so viele wie befürchtet.
Der Pharmakonzern Abbott Laboratories hat nicht nur besser abgeschnitten als erwartet, sondern auch noch den Ausblick angehoben. Die Aktie fällt vorbörslich gleichwohl um 1,4 Prozent. Die Nährmittelsparte des Konzerns hat einen Umsatzrückgang verzeichnet, ursächlich dafür war unter anderem eine Rückrufaktion für Babynahrung und eine zeitweise Produktionseinstellung der entsprechenden Produkte.
Licht und Schatten enthält der Ausblick des Krankenversicherers Elevance Health (-1,5%). Die Gesellschaft hat zwar die Jahresprognose des bereinigten Gewinns erhöht, wird allerdings für das unbereinigte Ergebnis pessimistischer.
Mehr verdient als erwartet hat der Börsenbetreiber Nasdaq (+1,5%). Das Unternehmen kündigte überdies einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 an.
Die Erwartungen enttäuscht hat hingegen der Ausrüster der Ölindustrie Baker Hughes, dessen Aktie daraufhin um 5,8 Prozent nachgibt.
Für den Kurs von Merck & Co geht es um 0,8 Prozent nach unten, nachdem das Mittel Keytruda in einer Studie bei der Behandlung von Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) gescheitert ist.
Nach der Schlussglocke werden Tesla, Alcoa, Qualtrics und United Airlines über den Geschäftsverlauf berichten.
"Sichere Häfen" gefragt - Rezessionssorgen drücken Ölpreise
Dass einige gute Unternehmenszahlen nicht ausreichen, um die Anleger zu beruhigen, zeigt sich in dem Zulauf, den "sichere Häfen" verzeichnen. Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Renditen. Der Dollar legt ebenfalls wieder zu; der Dollarindex steigt um 0,3 Prozent.
Der Euro kommt derweil etwas zurück und rutscht wieder unter die Marke von 1,02 Dollar. Mit Blick auf am Vortag aufgekommene Gerüchte, die EZB würde doch - entgegen bisherigen Beteuerungen - erwägen, den EZB-Einlagensatz um 50 statt 25 Basispunkte anzuheben, spricht Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank von einem deutlich Euro-positiven Signal. Mit den Gerüchten hätten sich nämlich die EZB-Markterwartungen über die gesamte Kurve nach oben verschoben.
Nicht nur das Timing, sondern auch das Ausmaß der Zinserhöhungen würden neu bewertet. Sollten es dennoch nur 25 Basispunkte werden, befürchte er große Enttäuschung für den Euro. Jetzt, wo 50 Basispunkte in der Diskussion seien, müsste ein 25-Basispunkte-Schritt nämlich als eine Entscheidung interpretiert werden, mit der die EZB bewusst und absichtlich die Markterwartung enttäuschen würde. Das wäre Euro-schädlicher, als wenn es nie diese Erwartung gegeben hätte.
Rezessionssorgen drücken erneut die Ölpreise. Der Markt bewege sich aktuell im Spannungsfeld aus der Befürchtung einer möglicherweise konjunkturbedingt zurückgehenden Nachfrage und einem knappen Angebot, heißt es. Analysten gehen jedoch mehrheitlich davon aus, dass die Nachfrage auch bei einem schwächeren Wirtschaftswachstum relativ hoch bleibt. Sowohl die Internationale Energie-Agentur als auch die Opec hätten ihre Nachfrage-Prognosen nur geringfügig gesenkt.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,18 -6,3 3,24 244,9
5 Jahre 3,10 -4,6 3,15 184,0
7 Jahre 3,08 -4,8 3,13 164,0
10 Jahre 2,97 -4,9 3,02 146,4
30 Jahre 3,14 -3,5 3,18 124,1
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:37 Di, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0196 -0,3% 1,0232 1,0239 -10,3%
EUR/JPY 140,94 -0,3% 141,26 141,10 +7,7%
EUR/CHF 0,9899 -0,1% 0,9920 0,9913 -4,6%
EUR/GBP 0,8517 -0,1% 0,8527 0,8515 +1,4%
USD/JPY 138,20 +0,0% 138,29 137,81 +20,1%
GBP/USD 1,1972 -0,2% 1,1998 1,2025 -11,5%
USD/CNH (Offshore) 6,7566 +0,2% 6,7565 6,7469 +6,3%
Bitcoin
BTC/USD 23.749,45 +0,4% 23.635,89 22.818,02 -48,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 102,60 104,22 -1,6% -1,62 +42,2%
Brent/ICE 105,80 107,35 -1,4% -1,55 +41,2%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 160,00 154,60 +3,6% 5,54 +41,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.708,22 1.711,75 -0,2% -3,54 -6,6%
Silber (Spot) 18,81 18,75 +0,3% +0,06 -19,3%
Platin (Spot) 876,98 878,00 -0,1% -1,03 -9,6%
Kupfer-Future 3,36 3,29 +2,1% +0,07 -24,4%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/smh
(END) Dow Jones Newswires
July 20, 2022 08:25 ET (12:25 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Abbott Laboratories | 112,54 | 0,21% | |
Alcoa Corp | 43,60 | 0,40% | |
Baker Hughes Inc. | 41,04 | -0,12% | |
Elevance Health Inc Registered Shs | 380,70 | 0,00% | |
Merck Co. | 96,90 | -1,02% | |
Nasdaq Inc | 78,94 | -0,49% | |
Netflix Inc. | 834,80 | -0,29% | |
Tesla | 325,45 | 2,62% | |
United Airlines Holdings Inc Registered Shs | 91,69 | -0,35% |
Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 218,17 | 0,83% |