Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
28.07.2017 22:44:46

MÄRKTE USA/Indizes verteidigen Rekordhochs - Ölpreise steigen weiter

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktienkurse an der Wall Street haben nach der Rekordjagd zur Wochenmitte am Freitag eine Seitwärtsrichtung eingeschlagen. Übergeorndet gestützt wurde die Stimmung weiter von der Berichtssaison. Von den Unternehmen aus dem S&P-500-Index, die bislang berichteten, hätten 71 Prozent umsatzseitig besser abgeschnitten als von Analysten erwartet, hieß es. Im Durchschnitt liege dieser Wert bei lediglich 59 Prozent.

   "Wir haben auf der Umsatzseite eine wirklich starke Berichtssaison", sagte Jason Ware, Anlageexperte bei Albion Financial Group und weiter: "Das Wachstum ist breit angelegt und die Stimmung ist ziemlich optimistisch".

   Für etwas Verunsicherung sorgte der neuerliche Schwächeanfall der Technologieaktien an der Nasdaq vom Vortag. Marktbeobachter vermuteten dahinter wie schon vor einigen Wochen Sorgen vor zu hoch gelaufenen Bewertungen. Aber auch von Gewinnmitnahmen und saisonalen Positionsanpassungen war zu hören.

   Zum Ende des Handels verlor der Nasdaq-Composite 0,1 Prozent. Der Dow-Jones-Index stieg nach einem weiteren Rekordstand zu Beginn um knapp 0,2 Prozent auf 21.831 Punkte und der S&P-500 gab minimal nach.

   Das Aktienvolumen an der New Yorker Börse lag bei rund 770 (Donnerstag: 930)Millionen. Dabei kamen auf 1.585 (1.320) Kursgewinner 1.347 (1.610) -verlierer. Unverändert gingen 140 (151) Titel aus der Sitzung.

   Die neusten Wachstumsdaten der US-Wirtschaft spielten nur eine Nebenrolle - auch weil sich die US-Notenbank am Mittwoch erst zu Wort gemeldet hatte, was die weitere Geldpolitik angeht. Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas weniger stark gewachsen als gedacht mit einer Jahresrate von 2,6 Prozent. Auch der Arbeitskostenindex lag knapp unter der Prognose.

   Etwas getrübt wurde die Stimmung von politischer Seite. Nachdem Donald Trump zum x-ten mal damit gescheitert ist, das als "Obamacare" bekannte Gesundheitsgesetz seines Vorgängers zu reformieren oder abzuschaffen, nahmen die Zweifel wieder zu, ob es ihm gelingen wird, seine wirtschaftsfreundlichen Steuersenkungspläne und Infrastrukturmaßnahmem durchzusetzen. Derweil gab Trumps Partei auch Pläne einer Grenzausgleichsteuer auf, die Trump aus Frust über das Handelsbilanzdefizit der USA ins Gespräch gebracht hatte nach seinem Wahlsieg.

   "Die Realität ist, dass die Uhr tickt und diese Regierung ihren Wählern etwas liefern muss", sagte Quincy Krosby, Marktstratege bei Prudential Financial. "Die Republikaner müssen Siege einfahren, bevor sie in den Wahlkampf ziehen. Bislang gibt es aber kein Zeichen für jegliche Steuersenkung".

Amazon enttäuscht - Goodyear schockt Die Sorgen um zu teuer gewordene Technologieaktien bekamen noch etwas Nahrung von Amazon. Der Online-Händler verbuchte einen Gewinneinbruch um 77 Prozent im abgelaufenen Quartal und enttäuschte zudem mit seinen Ertragszielen. Die Aktie fiel daraufhin um 2,5 Prozent zurück. Positiv wurden Geschäftszahlen und Ausblick von Intel aufgenommen, die Aktie des Halbleiterkonzerns legte um 1,0 Prozent zu.

   Die Ölmultis Exxon Mobil und Chevron verdienten in der abgelaufenen Periode zwar wieder prächtig - allerdings verfehlten beide Unternehmen dennoch jeweils die Gewinnprognosen. Exxon sanken um 1,5 Prozent, die Wettbewerberpapiere von Chevron stiegen dagegen um 1,9 Prozent.

   Der Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber Co sorgte mit einer Gewinnwarnung für Verdruss. Nach einem Gewinnrückgang um 27 Prozent im zweiten Quartal traut sich der Konzern auch im Gesamtjahr weniger zu als bisher. Die Aktie brach um über 8,6 Prozent ein. Merck & Co gewannen nach dem kräftigen Kursanstieg am Vortag weitere 0,7 Prozent. Der Pharmakonzern steigerte im zweiten Quartal den Umsatz leicht und den Gewinn deutlich und übertraf dabei die Erwartungen.

   American Airlines steigerte dank eines Anstiegs der Passagierzahlen den Umsatz. Der Kurs legte um 1,0 Prozent zu. Der Hersteller von Videospielen, Electronic Arts, übertraf die Konsensschätzungen, der Umsatzausblick blieb aber unter den Erwartungen. Die Aktie gewann 0,6 Prozent.

   First Solar erzielte im zweiten Quartal einen deutlich höher als erwarteten Umsatz. Zudem stieg der Gewinn überproportional. Des Weiteren hob das Solarunternehmen den Ausblick an. Der Kurs schnellte um 9,1 Prozent nach oben.

Tabakaktien kalt erwischt Tabakaktien standen unter Abgabedruck, belastet von Plänen der US-Behörden, die Konzerne zu einer Reduktion des Nikotingehalts von Zigaretten zu verpflichten. Altria brachen um 9,5 Prozent ein, Philipp Morris stiegen dagegen um 0,3 Prozent. Laut den Analysten von Jefferies verkauft das Unternehmen keine Zigaretten in den USA. In Londons hatten British American Tobacco und Imperial Brands nach Bekanntwerden der Pläne stark verloren.

   Mit einem Sprung um 13,6 Prozent reagierte die Aktie von Boston Beer Company auf die Zahlen der Brauerei. Sie steigerte ihren Umsatz entgegen der Erwartungen von Analysten. Die Aktie des Online-Reiseportals Expedia verbuchte ein Plus von 3,4 Prozent. Zwar lag der bereinigte Gewinn unter der Analystenschätzung, doch beeindruckte der deutlich gestiegene operative Gewinn.

   Der Spielzeughersteller Mattel rutschte überraschend tief in die roten Zahlen. Auch der Umsatz enttäuschte. Die Barbie-Aktie rauschte um 7,8 Prozent gen Süden. Starbucks stürzten um 9,2 Prozent ab. Die Kaffeehauskette will alle ihre Teavana-Niederlassungen schließen, Geschäftszahlen und Ausblick stießen dagegen überwiegend auf Wohlwollen. Stifel-Analyst Mark Astrachan bemängelte allerdings, dass das Wachstum im Mitgliederprogramm von Starbucks so niedrig war wie nie zuvor.

Ölpreise steigen und steigen Am Ölmarkt zogen die Preise weiter an und markierten neue Zweimonatshochs. Laut Daten von RigData verlangsamte sich das Wachstum bei den aktiven Öl- und Gasförderanlagen in den USA deutlich und Baker Hughes zufolge stieg in der vergangenen Woche die Zahl der aktiven US-Ölförderstellen lediglich um zwei. Das stützte ebenso wie die jüngst überraschend stark und wiederholt gesunkenen Ölvorräte und auch die von Opec- und Nicht-Opec-Staaten beschlossenen Fördersenkungen. Mit einem Plus von über 8 Prozent verzeichnete das Öl das größte Wochenplus in diesem Jahr.

   Einige Beobachter verwiesen zudem auf die Lage in Venezuela, das Land mit den größten Erdölreserven weltweit. Dort steht am Sonntag die Wahl eines Verfassungskonvents an, mit dessen Hilfe der umstrittene Präsident Nicolas Maduro die Verfassung nach seinen Vorstellungen ändern will. Damit könne das Ende der Demokratie in dem Land bevorstehen, befürchtet die Opposition.

   US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich zuletzt um 1,4 Prozent auf 49,72 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,9 Prozent auf 52,48 Dollar.

   Am Devisenmarkt hinterließ die politische Schlappe Trumps Spuren, der Dollar schwächelte wieder. Der Euro stieg auf 1,1754 nach Wechselkursen unter 1,17 Dollar am Vorabend. Am Rentenmarkt zogen die Notierungen mit den BIP-Daten etwas an. Ein leicht positiver Impuls auf die als sicherer Hafen geltenden Renten sei außerdem von der Meldung eines neuerlichen Raketentests Nordkoreas gekommen, hieß es. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verlor 2 Basispunkte auf 2,29 Prozent.

   Das Gold verteuerte sich um 0,9 Prozent auf 1.270 Dollar. Der schwache Dollar stützte den Goldpreis, weil er Gold für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger macht. Auch die Raketentestmeldung sorgte für Auftrieb.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.830,31 0,15 33,76 10,46 S&P-500 2.472,10 -0,13 -3,32 10,42 Nasdaq-Comp. 6.374,68 -0,12 -7,51 18,42 Nasdaq-100 5.908,92 -0,14 -8,11 21,49

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,34 -2,4 1,36 13,7 5 Jahre 1,83 -2,3 1,85 -9,7 7 Jahre 2,10 -2,1 2,12 -14,9 10 Jahre 2,29 -2,3 2,31 -15,6 30 Jahre 2,90 -2,3 2,92 -17,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.40 Uhr Do, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1754 +0,51% 1,1694 1,1663 +11,8% EUR/JPY 130,03 +0,20% 129,77 130,21 +5,8% EUR/CHF 1,1393 +0,51% 1,1335 1,1255 +6,4% EUR/GBP 0,8940 +0,02% 0,8939 1,1214 +4,9% USD/JPY 110,63 -0,31% 110,98 111,61 -5,4% GBP/USD 1,3147 +0,48% 1,3083 1,3078 +6,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,73 49,04 +1,4% 0,69 -12,7% Brent/ICE 52,48 51,49 +1,9% 0,99 -10,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.269,54 1.259,00 +0,8% +10,54 +10,3% Silber (Spot) 16,74 16,58 +0,9% +0,16 +5,1% Platin (Spot) 935,70 923,00 +1,4% +12,70 +3,6% Kupfer-Future 2,88 2,88 0% 0 +14,1% === Mitarbeit: Steffen Gosenheimer

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   July 28, 2017 16:14 ET (20:14 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EDT 07-28-17

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