27.06.2019 14:50:42

MÄRKTE USA/Hoffnung auf Lösung im Handelsstreit dürfte stützen

NEW YORK (Dow Jones)--Spekulationen auf Fortschritte bei der Beilegung des Handelsstreits China-USA dürften der Wall Street am Donnerstag zu einem leicht positiven Handelsauftakt verhelfen. Der Future auf den S&P-500 tendiert gut behauptet.

Anleger setzen darauf, dass US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Gegenpart Xi Jinping während des G20-Gipfels am Wochenende ihren Konflikt beilegen. Schon am Mittwoch hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin gesagt, dass eine Einigung zu 90 Prozent feststehe.

Am Donnerstag wurde allerdings bekannt, dass Xi dem US-Präsidenten bei dem für Samstag geplanten Treffen eine Liste von Bedingungen vorlegen wolle, die die USA erfüllen sollten, ehe Peking einer Einigung zustimme. Eine Forderung lautet, die über chinesische Unternehmen wie Huawei verhängten Sanktionen aufzuheben.

Auch Analysten warnen, dass es die beiden Gesprächspartner möglicherweise gar nicht so eilig hätten, den Streit beizulegen. Viele Beobachter glauben allerdings, dass wenigstens die Verhandlungen wieder aufgenommen werden.

Der US-Aktienmarkt habe sich in den vergangenen Tagen wieder seinen Rekordniveaus angenähert und die US-Wirtschaft verzeichne noch immer ein solides Wachstum, so Marktstrategin Esty Dwek von Natixis. Für Präsident Trump wären die Kosten einer Nicht-Einigung daher überschaubar. Rückhalt gebe dem Präsidenten außerdem die "taubenhafte" US-Notenbank. Und nicht zuletzt könnte Trump politisch davon profitieren, wenn er Härte gegen China demonstriere.

Xi wiederum könne sich unmöglich auf eine Lösung einlassen, bei der China einseitig Zugeständnisse machen. Dagegen könne es sich der chinesische Präsident sehr wohl leisten, geduldig abzuwarten und der heimischen Wirtschaft mit zusätzlichen Fördermaßnahmen unter die Arme zu greifen, gibt die Natixis-Strategin zu bedenken.

Konjunkturdaten spielen derweil nur eine untergeordnete Rolle. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche stärker als erwartet, verharrte aber auf niedrigem Niveau. Die dritte Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des ersten Quartals brachte keine Überraschung. Das BIP stieg wie in der zweiten Lesung um 3,1 Prozent und traf damit exakt die Konsensschätzung der Ökonomen.

Der Dollar, der am Morgen von der Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits gestützt worden war, kommt mit dem Bericht über die chinesischen Forderungen zurück. Der Euro steigt im Gegenzug auf rund 1,1370 Dollar. Im Tagestief hatte die Gemeinschaftswährung knapp 1,1350 Dollar gekostet.

Gewinnmitnahmen beenden vorerst den Höhenflug der Ölpreise. Sie hatten am Mittwoch kräftig zugelegt, nachdem das US-Energieministerium einen überraschend kräftigen Abbau seiner Ölvorräte gemeldet hatte. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,7 Prozent auf 58,94 Dollar. Brentöl ermäßigt sich um 0,7 Prozent auf 66,02 Dollar.

Der Goldpreis tritt derweil mehr oder weniger auf der Stelle bei 1.406 Dollar je Feinunze. Er hatte am Dienstag knapp unter 1.440 Dollar den höchsten Stand seit sechs Jahren erreicht. Schwindende Zinssenkungsspekulationen und die wieder erwachte Risikofreude der Anleger haben das Interesse der Anleger an dem als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten beliebten Edelmetall jedoch gedämpft und den Preis zurückkommen lassen.

Am Anleihemarkt kommen die Renditen nach der Erholung vom Vortag leicht zurück. Die Zehnjahresrendite sinkt um einen Basispunkt auf 2,04 Prozent.

Unter den Einzelwerten werden Boeing von neuen schlechten Nachrichten zum Problemflugzeug 737 Max belastet. Bei dem Modell soll ein neuer Softwarefehler gefunden worden sein. Die Aktie gibt vorbörslich um 2,9 Prozent nach und dürfte wegen ihres hohen Gewichts im Index auch den Dow Jones bremsen.

Positiv werden dagegen die am Morgen New Yorker Zeit vorgelegten Geschäftszahlen der Drogerie- und Apothekenkette Walgreens aufgenommen. Für die Aktie geht es um 2,1 Prozent nach oben.

Für H.B. Fuller werden vorbörslich noch keine Kurs gestellt, doch dürfte die Aktie des Klebstoffherstellers kräftig Federn lassen. Im nachbörslichen Handel am Mittwoch hatten die Titel über 6 Prozent eingebüßt, nachdem die Zweitquartalszahlen des Unternehmens enttäuscht hatten.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,75 -1,2 1,76 54,6

5 Jahre 1,79 -1,1 1,80 -13,8

7 Jahre 1,90 -1,3 1,92 -34,4

10 Jahre 2,03 -1,4 2,05 -41,1

30 Jahre 2,55 -1,7 2,57 -51,4

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:49 Mi, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1367 -0,06% 1,1356 1,1376 -0,9%

EUR/JPY 122,65 +0,08% 122,78 122,43 -2,5%

EUR/CHF 1,1121 +0,00% 1,1137 1,1105 -1,2%

EUR/GBP 0,8949 -0,14% 0,8958 0,8971 -0,6%

USD/JPY 107,90 +0,13% 108,12 107,62 -1,6%

GBP/USD 1,2704 +0,08% 1,2677 1,2682 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 11.830,75 -1,97% 12.207,00 12.854,25 +218,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,94 59,38 -0,7% -0,44 +23,8%

Brent/ICE 66,02 66,49 -0,7% -0,47 +19,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.405,60 1.407,40 -0,1% -1,81 +9,6%

Silber (Spot) 15,26 15,26 -0,0% -0,00 -1,5%

Platin (Spot) 815,38 815,00 +0,0% +0,38 +2,4%

Kupfer-Future 2,70 2,71 -0,5% -0,01 +2,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/jhe

(END) Dow Jones Newswires

June 27, 2019 08:50 ET (12:50 GMT)

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