07.12.2017 22:21:42

MÄRKTE USA/Flaue Erholung vor US-Jobbericht

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street ist es am Donnerstag zu einer Erholungsbewegung gekommen, die aber reichlich zahm ausfiel. Die Aufwärtsbewegung blieb nicht zuletzt deshalb bescheiden, weil am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht für November publiziert wird. Von der Politik kamen gegensätzliche Impulse. Einerseits half die Perspektive einer möglicherweise bald verabschiedeten Steuerreform. Andererseits droht erneut die Stilllegung der US-Regierung wegen fehlender Haushaltsmittel, vor der US-Präsident Donald Trump am Mittwoch explizit gewarnt hatte.

Stimuliert wurden die Käufe durch gesunkene Kurse. "Wir haben die letzten anderthalb Wochen eine Menge Gewinnmitnahmen und Verkäufe gehabt", sagte Chefaktienhändler Larry Peruzzi von Mischler Financial: "Jetzt kommen Anleger herein und kaufen die Aktien, die unter Druck gestanden haben." Neben den Technologiewerten, die den Nasdaq nach oben brachten, waren auch Industriewerte gesucht. So stiegen im Dow Boeing um 1,3 Prozent und Caterpillar um 1,8 Prozent.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 24.211 Punkte, der S&P-500 stieg ebenfalls um 0,3 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite kletterte um 0,5 Prozent nach oben. Der Umsatz an der NYSE stieg auf 823 (Mittwoch: 800) Millionen Stück. Dabei standen 1.848 (1.252) Kursgewinnern 1.097 (1.714) -verlierer gegenüber, unverändert gingen 139 (121) Titel aus der Sitzung.

"Wir haben derzeit wunderbaren Rückenwind für den Markt durch starke Unternehmensergebnisse und eine gut laufende Konjunktur, doch die politischen Entwicklungen sorgen für Unsicherheit", sagte Analyst Eric Wiegand von U.S. Bank Private Wealth Management. "Und die Gefahr des 'Government Shutdown' macht wirklich Sorgen", ergänzte der Teilnehmer.

Blicke auf den US-Arbeitsmarktbericht gerichtet

Die vorbörslich veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe trafen genau die Erwartungen. Die Daten riefen aber nur einen Tag vor dem Arbeitsmarktbericht kaum Interesse hervor. Ökonomen erwarten für November einen Aufholeffekt am US-Jobmarkt, nachdem die Hurrikans im Oktober und September die Statistik noch stark durcheinander gewirbelt hatten. Die Volkswirte prognostizieren, dass 195.000 zusätzliche Stellen geschaffen worden sind. Bei den Löhnen dürften sich die moderaten Steigerungen fortsetzen. Aus der Sicht der Fed sollte das ausreichen, um die angepeilte Zinserhöhung in der nächsten Woche vorzunehmen.

Eine Zinserhöhung der US-Notenbank um weitere 25 Basispunkte in der kommenden Woche ist am Markt bereits fest eingeplant. An den Terminmärkten ist ein solcher Schritt zu über 90 Prozent eingepreist. Es wäre die dritte Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr. Zuletzt hatte die Fed im Juni ihren Leitzins um 25 Basispunkte erhöht.

Dollar neigt weiterhin zur Stärke

Der Dollar baute seine jüngsten Gewinne noch aus. Der Euro fiel im Gegenzug auf 1,1774 Dollar, nachdem er im Tagestief schon bis auf 1,1776 Dollar gefallen war. Im späten US-Handel am Vortag hatte er noch klar über der Marke von 1,18 Dollar gelegen. Die Aussicht auf eine baldige Umsetzung der US-Steuerreform und die vom Markt erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank in der kommenden Woche stützten den Greenback.

Die Ölpreise erholten sich von den Vortagesabgaben. "Es handelt sich lediglich um eine technische Erholung", so Eugen Weinberg, Leiter des Rohstoff-Research der Commerzbank. Am Mittwoch hatten vor allem steigende Benzinbestände einen Preisrutsch ausgelöst. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 56,69 Dollar. Für Brent ging es um 1,5 Prozent auf 62,20 Dollar nach oben.

Der Goldpreis litt weiter unter dem starken Dollar. Der Preis für die Feinunze reduzierte sich um 1,2 Prozent auf 1.248 Dollar und lag damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Juli. Auch die US-Anleihen standen vor den Arbeitsmarktdaten und mit dem wieder steigenden Interesse an Aktien unter Druck. Teilnehmer verwiesen auch auf die umfangreichen staatlichen Neuemissionen in der kommenden Woche im Volumen von 140 Milliarden Dollar. Zudem mehrten sich im späten Geschäft die Anzeichen, dass führende Politiker eine drohende Stilllegung der US-Regierung verhindern wollen. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 2 Basispunkte auf 2,36 Prozent.

GE profitieren von Umbauplan

Der Mischkonzern General Electric (GE) wird wegen des schwierigen Energiegeschäfts rund 12.000 Stellen in der Sparte GE Power streichen. Zusammen mit anderen 2017 angekündigten Maßnahmen soll dies die Kosten von GE Power 2018 um 1 Milliarde Dollar drücken, wie das Unternehmen mitteilte. GE will die Konzernkosten 2017 und 2018 insgesamt um rund 3,5 Milliarden Dollar reduzieren. GE Power stelle sich mit dem Schritt auf die schwierigen Rahmenbedingungen am traditionellen Energiemarkt weltweit ein. Überkapazitäten haben zu deutlichen Einbußen bei Produkten und Dienstleistungen geführt. Zudem wachse der Markt für erneuerbare Energien. Die Aktie gewann nach einem volatilen Auf und Ab schließlich 0,3 Prozent.

Die Broadcom-Aktie tendierte nach Gewinnen im frühen Geschäft schließlich wenig verändert, obwohl der Halbleiterkonzern im vierten Quartal besser als erwartet abgeschnitten hat. Die Gesellschaft erhöhte zudem die Zwischendividende. Die Aktie ist allerdings mit einem Plus von über 50 Prozent in diesem Jahr bereits gut gelaufen. Für die Titel von Lululemon Athletica ging es um 6,4 Prozent nach oben. Der Yoga-Bekleidungshersteller wartete mit besser als prognostiziert ausgefallenen Geschäftszahlen auf.

Die Papiere von Tailored Brands schossen um 13,5 Prozent nach oben. Der Modekonzern hatte nach Börsenschluss mit einem 30-prozentigen Gewinnanstieg im dritten Quartal die Analysten überrascht. Ergebnis und Umsatz fielen stärker als erwartet aus.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 24.211,48 0,29 70,57 22,51 S&P-500 2.636,98 0,29 7,71 17,78 Nasdaq-Comp. 6.812,84 0,54 36,47 26,56 Nasdaq-100 6.316,28 0,37 23,22 29,87 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,79 0,0 1,79 59,2 5 Jahre 2,13 0,8 2,13 21,0 7 Jahre 2,27 1,5 2,26 2,7 10 Jahre 2,36 2,0 2,34 -8,6 30 Jahre 2,76 2,8 2,73 -31,0 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:18 Mi, 17:29 % YTD EUR/USD 1,1774 -0,17% 1,1794 1,1782 +12,0% EUR/JPY 133,13 +0,27% 132,77 132,31 +8,3% EUR/CHF 1,1708 +0,20% 1,1685 1,1672 +9,3% EUR/GBP 0,8737 -0,88% 0,8815 1,1362 +2,5% USD/JPY 113,07 +0,46% 112,56 112,29 -3,3% GBP/USD 1,3477 +0,71% 1,3381 1,3386 +9,2% Bitcoin BTC/USD 16.419,03 +14,62% 14.449,99 12.740,27 1.619,82 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,60 55,96 +1,1% 0,64 -0,7% Brent/ICE 62,09 61,22 +1,4% 0,87 +5,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.247,91 1.263,41 -1,2% -15,49 +8,4% Silber (Spot) 15,73 15,96 -1,4% -0,23 -1,2% Platin (Spot) 894,50 902,50 -0,9% -8,00 -1,0% Kupfer-Future 2,94 2,94 0% 0 +16,3% ===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

December 07, 2017 16:21 ET (21:21 GMT)

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