14.03.2017 21:44:45

MÄRKTE USA/Fallender Ölpreis zieht Aktienkurse abwärts

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein Rückgang der Ölpreise hat am Dienstag auf die Stimmung am US-Aktienmarkt gedrückt. Das Erdölkartell Opec sprach von steigenden Ölmengen trotz der von der Organisation initiierten Fördersenkungen. Sorgen bereitete den Anlegern am Ölmarkt die weiter anziehende US-Produktion, aber auch Daten zur saudischen Förderung, die im Februar offenbar gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Die Aktienindizes schlossen aber ein gutes Stück über Tagestief und zeigten damit, dass der Markt weiter recht robust ist.

   Der Dow-Jones-Index fiel um 0,2 Prozent auf 20.837 Punkte. Der S&P-500 wie der Nasdaq-Composite verloren jeweils 0,3 Prozent. Umgesetzt wurden 748 (Montag: 738) Millionen Aktien. Im Plus schlossen nach vorläufigen Angaben 1.006 (2.001) Titel, denen 1.980 (979) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 112 (120) Titel aus dem Handel.

   Ansonsten fand der lustlose Handel des Vortages an der Wall Street eine Fortsetzung. Denn eigentlich hat sich über Nacht nichts geändert: Noch immer mahnt die am Mittwoch anstehende US-Leitzinsentscheidung Anleger am Aktienmarkt zur Zurückhaltung und noch immer blicken Investoren sorgenvoll auf die ebenfalls am Mittwoch anstehenden Wahlen in den Niederlanden, bei denen die eurokritischen Rechtspopulisten die stärkste Fraktion stellen könnten.

Mittelfristiger Zinsausblick bereitet Sorgen Zwar gilt eine Leitzinsanhebung in den USA um 25 Basispunkte mit einer eingepreisten Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent laut Händlern als ausgemachte Sache, doch die mittelfristige Zinsentwicklung danach bereitet Sorgen. Denn inzwischen blühen Spekulationen, dass es im laufenden Jahr aufgrund der starken Wirtschaft und der anziehenden Teuerung sogar vier Zinserhöhungen der Fed geben könnte. Sollte die US-Notenbank ihre Zinserhöhung mit unerwartet falkenhaften Zwischentönen begleiten, könnte dies die Stimmung für Aktien verderben.

   "Kein Grund zum Kaufen", sagte ein Händler mit Blick auf die US-Erzeugerpreise im Februar. Die Veränderungsrate lag leicht oberhalb der Erwartungen. Die Jahresrate stieg recht deutlich an - der stärkste Zuwachs seit März 2012. "Mit Blick auf mögliche US-Leitzinserhöhungen ist das nicht gerade beruhigend", so der Händler.

Unruhe um saudische Ölförderdaten Nach Veröffentlichung des Monatsberichts der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) geriet der Ölpreis deutlich unter Druck. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich im späten Geschäft um 0,8 Prozent auf 48,00 US-Dollar und entfernte sich damit immer weiter von der 50-Dollarmarke. Es war der siebte Tag in Folge mit sinkenden Preisen. Allerdings hatte der Preis im Tagestief auch schon 47,09 Dollar erreicht.

   Der Opec-Bericht bestärkte Zweifel, ob die großen Förderländer weiter ihren Beitrag zu Produktionskürzungen leisten wollen. So hat Saudi-Arabien im Februar offenbar mehr produziert als im Monat zuvor. Die von der Opec ermittelten Daten aus sekundären Quellen hatten zwar eine Senkung der saudischen Produktion auf unter 10 Millionen Barrel am Tag angezeigt.

   Doch die von saudischer Seite selbst an die Opec gemeldeten Zahlen zeigten an, dass das Land täglich über 10 Millionen Barrel und damit mehr als im Januar gefördert hat. Auch wenn dies noch immer unter den individuellen Zielen des Landes liegt, weckte es doch Sorgen, ob die Saudis mit zusätzlichen Kürzungen einspringen, sofern die Opec-Senkungen gefährdet sind.

   Zudem nahm auch die Produktion von Schieferöl in den USA wieder zu. Für die Ölförderung außerhalb der Opec erhöhte das Kartell seine Wachstumsprognose für dieses Jahr.

   Am Devisenmarkt neigte der Dollar mit der Aussicht auf steigende Zinsen zur Stärke. Der Euro ging bei 1,0606 Dollar um und damit fast einen halben Cent unter den Wechselkursen des Vorabends, nachdem die Gemeinschaftswährung im Tageshoch des Vortages sogar über 1,07 gehandelt worden war.

   Der Goldpreis gab nach und sank unter 1.200 Dollar je Feinunze. Die Aussicht auf eine US-Zinserhöhung am Mittwoch schaffe wenig Anreize für Goldkäufe, so Beobachter.

   Am US-Rentenmarkt stiegen die Notierungen. Der fallende Ölpreis sorgte für ein Kaufinteresse bei Anleihen. Da niedrigere Energiepreise die Inflationserwartungen senken können, drücken sie auch auf die Zinsperspektiven. Steigende Notierungen drückten die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 2,60 Prozent.

Valeant unter Abgabedruck Kräftige Kursverluste verbuchten Valeant Pharmaceuticals, die Aktie wurde 10 Prozent tiefer gehandelt. Hintergrund ist der Ausstieg von Pershing Square Capital Management von Hedgefonds-Manager Bill Ackman. Mit dem Verkauf seines 10-Prozent-Anteils hat Ackman offenbar das Handtuch geworfen angesichts sich aufhäufender Verluste bei dem Pharmaunternehmen. Zudem plant er auch, sich aus dem Valeant-Board zurückzuziehen und keine Wiederwahl anzustreben bei der Hauptversammlung im Juni.

   Die Aktien von Synopsys sanken um 1,8 Prozent, nachdem sie vorbörslich noch zugelegt hatten. Die Aktie wird in den S&P-500-Index aufgenommen. Synopsys ersetzen dort die Aktien von Harman International Industries, die von Samsung übernommen wurde. Die Änderungen werden am Donnerstag vor Handelsbeginn wirksam. Aurinia Pharmaceuticals stürzten um 25 Prozent ab, nachdem das Biotechnologie-Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hat. Staples zeigten sich 1,2 Prozent fester. Der Büroausstatter zieht sich aus Australien und Neuseeland zurück.

   Die Aktien von Fluglinien litten unter den Schneestürmen an der US-Ostküste, die zur Streichung von Tausenden Flügen führten. American Airlines verloren 2,7 Prozent, United Continental 4,7 Prozent und Delta Air Lines 2,3 Prozent. Der Energiesektor stand mit dem sinkenden Ölpreise besonders unter Druck. So verloren Marathon Oil 3,3 Prozent, Southwestern Energy 2,9 Prozent und Devon Energy 2,3 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.837,37 -0,21 -44,11 5,44 S&P-500 2.365,45 -0,34 -8,02 5,66 Nasdaq-Comp. 5.856,82 -0,32 -18,97 8,80 Nasdaq-100 5.382,17 -0,23 -12,41 10,66

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,37 0,0 1,37 17,0 5 Jahre 2,12 -1,8 2,14 19,8 7 Jahre 2,42 -2,5 2,44 16,8 10 Jahre 2,60 -2,8 2,63 15,2 30 Jahre 3,18 -3,3 3,21 10,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.33 Uhr Mo, 17.29 Uhr % YTD EUR/USD 1,0606 -0,35% 1,0643 1,0666 +0,8% EUR/JPY 121,6817 -0,72% 122,5665 122,33 -1,0% EUR/CHF 1,0713 -0,27% 1,0742 1,0742 +0,0% EUR/GBP 0,8726 -0,53% 0,8773 1,1464 +2,4% USD/JPY 114,73 -0,36% 115,14 114,69 -1,9% GBP/USD 1,2155 +0,20% 1,2130 1,2229 -1,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,01 48,4 -0,8% -0,39 -13,4% Brent/ICE 51,10 51,35 -0,5% -0,25 -11,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.199,03 1.202,11 -0,3% -3,08 +4,1% Silber (Spot) 16,90 16,94 -0,3% -0,04 +6,1% Platin (Spot) 938,10 938,45 -0,0% -0,35 +3,8% Kupfer-Future 2,63 2,62 +0,6% +0,02 +5,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   March 14, 2017 16:14 ET (20:14 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EDT 03-14-17

Analysen zu Delta Air Lines Inc.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

American Airlines Inc 16,48 4,28% American Airlines Inc
Aurinia Pharmaceuticals Inc 8,59 -0,97% Aurinia Pharmaceuticals Inc
Delta Air Lines Inc. 58,64 1,02% Delta Air Lines Inc.
Devon Energy Corp. 29,39 -0,58% Devon Energy Corp.
Marathon Oil Corp. 24,24 -2,65% Marathon Oil Corp.
Southwestern Energy Co. 6,12 7,56% Southwestern Energy Co.
Synopsys Inc. 473,90 -0,70% Synopsys Inc.
United Airlines Holdings Inc Registered Shs 94,80 4,35% United Airlines Holdings Inc Registered Shs