15.11.2022 22:12:40

MÄRKTE USA/Etwas fester - Erzeugerpreise schüren Zinshoffnungen

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag mit Aufschlägen geschlossen. Rückenwind kam von einer günstigen Entwicklung bei den US-Erzeugerpreisen, die erneute Zinshoffnungen schürten. Für Gegenwind sorgten indessen Berichte über einen möglichen Einschlag von zwei russischen Raketen in Polen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent höher bei 33.594 Punkte, der S&P-500 notierte 0,9 Prozent fester. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,4 Prozent nach oben. Dabei gab es insgesamt 2.402 (Montag: 941) Kursgewinner und 799 (2.267) -verlierer. Unverändert schlossen 85 (110) Titel.

Der Anstieg der US-Erzeugerpreise im Oktober fiel mit plus 0,2 Prozent nur halb so stark wie erwartet aus und schürte damit weiter die Hoffnungen auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank. Die Kernrate zeigte sich sogar mit einer unveränderten Tendenz, während hier mit einer Zunahme um 0,3 Prozent gerechnet worden war.

In der Vorwoche hatte die etwas stärker als erwartete Abschwächung der US-Verbraucherpreise für den Oktober für eine Rally an den Aktienmärkten gesorgt. Nach zuletzt vier Zinserhöhungen um 75 Basispunkte wird für die Dezember-Sitzung der Fed nun mehrheitlich mit einer Anhebung um 50 Basispunkte gerechnet. Doch auch wenn die Fed das Zinserhöhungstempo leicht drosseln sollte, könnte das Zinshoch erst später als bislang erwartet erreicht werden und zudem höher ausfallen.

Der Präsident der Atlanta-Fed, Raphael Bostic, hält weitere Leitzinserhöhungen angesichts der hohen Inflation für nötig. Eine Rezession sei besser als eine Verfestigung der Inflation, sagte Bostic. Daher müsse die US-Notenbank die Zinsen so lange anheben, bis es Anzeichen für eine breit angelegte Abschwächung der Inflation gebe.

Befeuert wurde die "Temporeduzierung" bereits am Vortag durch Aussagen von der Vize-Chefin der US-Notenbank, Lael Brainard. Sie erwartet, dass die Fed "bald" ihr hohes Zinserhöhungstempo abschwächt. "Ich denke, es wird wahrscheinlich bald angemessen sein, ein langsameres Erhöhungstempo zu wählen", sagte sie in einem Interview mit Bloomberg.

Der Empire State Index für November fiel derweil höher als erwartet aus.

Dollar etwas leichter - Anleiherenditen geben nach

Am Devisenmarkt notierte der Dollar mit den Erzeugerpreisen etwas leichter. Der Dollar-Index gab 0,2 Prozent nach. Damit verstärke sich die Erwartung in Bezug auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der Fed, hieß es.

Die Renditen am US-Anleihemarkt gaben mit der Aussicht auf langsamere Zinserhöhungen durch die Fed ihre Vortagesgewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere gab um 8,6 Basispunkte auf 3,77 Prozent nach.

Am Ölmarkt zeigten sich die Preise nach den Vortagesverlusten wieder etwas fester, gestützt von geopolitischen Unsicherheiten rund um den Ukraine-Krieg. Der Preis für die Sorte Brent legte um 0,6 Prozent zu, der WTI-Preis um 1,2 Prozent. Zuletzt hatte belastet, dass die Opec ihre Prognosen für das weltweite Ölangebot und die weltweite Ölnachfrage weitgehend unverändert gelassen und gewarnt hat, dass große Unwägbarkeiten wie die Covid-19-Fälle in China und die westlichen Bemühungen, die russischen Ölexporte zu vereiteln, die Aussichten für die Energiemärkte höchst unsicher machen.

Der Goldpreis zeigte sich mit dem schwächeren Dollar und sinkenden Renditen etwas fester. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,5 Prozent.

Walmart gesucht - Einigung in Opiod-Prozess

Der Einzelhandelskonzern Walmart (+6,5%) hat Klagen im Zuge des Opioid-Skandals in den USA mit Milliardenaufwand beigelegt. Der Vergleich ließ das Unternehmen im dritten Quartal in die roten Zahlen rutschen, es schnitt jedoch operativ besser ab als von Marktteilnehmern erwartet und hob den Ausblick an. Zudem wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm angekündigt.

Home Depot (+1,6%) hat im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn gesteigert und dabei die Konsenserwartungen übertroffen. Die Heimwerkerkette sieht sich auf Kurs für die Ziele im Gesamtjahr.

Für die Papiere von Jefferies Financial (+2,1%) und Louisiana Pacific (+7,8%) ging es deutlich nach oben. Großinvestor Warren Buffett baute über sein Investmentvehikel Berkshire Hathaway Mitteilungen zufolge im dritten Quartal neue Positionen in den beiden Unternehmen auf.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.594,17 +0,2% 57,47 -7,6%

S&P-500 3.991,91 +0,9% 34,66 -16,3%

Nasdaq-Comp. 11.358,41 +1,4% 162,19 -27,4%

Nasdaq-100 11.871,15 +1,5% 170,21 -27,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,34 -5,1 4,39 360,6

5 Jahre 3,90 -8,0 3,98 264,1

7 Jahre 3,84 -9,0 3,94 240,5

10 Jahre 3,77 -8,6 3,86 226,2

30 Jahre 3,95 -9,4 4,04 204,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo,17:12 % YTD

EUR/USD 1,0354 +0,3% 1,0380 1,0333 -8,9%

EUR/JPY 144,10 -0,4% 145,05 145,15 +10,1%

EUR/CHF 0,9774 +0,3% 0,9765 1,0570 -5,8%

EUR/GBP 0,8725 -0,7% 0,8780 0,8810 +3,8%

USD/JPY 139,18 -0,6% 139,73 140,47 +20,9%

GBP/USD 1,1869 +1,0% 1,1821 1,1729 -12,3%

USD/CNH (Offshore) 7,0439 +0,1% 7,0251 7,0694 +10,9%

Bitcoin

BTC/USD 16.842,84 +2,7% 16.860,36 16.487,51 -63,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,90 85,87 +1,2% +1,03 +24,5%

Brent/ICE 93,67 93,14 +0,6% +0,53 +27,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 121,50 113,70 +6,9% +7,80 +79,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.779,00 1.770,83 +0,5% +8,18 -2,8%

Silber (Spot) 21,60 21,99 -1,8% -0,39 -7,3%

Platin (Spot) 1.018,55 1.021,00 -0,2% -2,45 +5,0%

Kupfer-Future 3,82 3,83 -0,3% -0,01 -13,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/

(END) Dow Jones Newswires

November 15, 2022 16:13 ET (21:13 GMT)

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