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08.12.2014 22:42:33

MÄRKTE USA/Energiewerte drücken Wall Street ins Minus

   An der Wall Street hat am Montag die Vorsicht gesiegt. Nach einem zunächst wenig veränderten Start gerieten die Verkäufer in die Oberhand. Belastend wirkten gemischt ausgefallene globale Konjunkturdaten aus China, Japan und Deutschland. Überdies kursierten weiter Spekulationen, dass die US-Notenbank schon früher als bislang gedacht die Zinsen anheben könnte. Die exzellenten Daten vom Arbeitsmarkt am Freitag befeuerten diese Sorge, die auch vom Präsidenten der Fed von Atlanta, Dennis Lockhart, nicht zerstreut werden konnte. Lockhart deutete an, dass eine baldige Zinserhöhung unwahrscheinlich sei.

   Vor allem Energiewerte gerieten mit dem rasant abwärts sausenden Ölpreis in die Bredouille. Der S&P-Energie-Branchenindex fiel um 3,9 Prozent. Am Mittag Ortszeit kam es zu abrupten Verlusten am Gesamtmarkt, was einige Teilnehmer auf Verkäufe eines größeren Fonds zurückführten. Nach der jüngsten Rekordjagd war der Markt ohnehin anfällig für Gewinnmitnahmen. "Der Markt verdaut noch den freitäglichen 'Big Day'", sagt Doug Cote, Marktstratege bei Voya Investment Management. Am Freitag hatten die Leitindizes neue Allzeithochs erreicht. Cote wies jedoch darauf hin, dass der billige Ölpreis die Verbraucherausgaben treiben dürfte, was wiederum dem Aktienmarkt zugute kommen dürfte.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,6 Prozent auf 17.854 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,7 Prozent auf 2.060 Punkte nach unten und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 0,8 Prozent auf 4.741 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 0,81 (Freitag: 0,75) Milliarden Aktien. Den 958 (1.668) Kursgewinnern standen 2.224 (1.514) -verlierer gegenüber, während 79 (91) Aktien unverändert schlossen.

   Unterdessen zeigt sich die HSBC vorsichtig gegenüber amerikanischen Aktien. Nach den jüngsten Rekordhochs der US-Indizes könnte nun der Zeitpunkt sein, in europäische Aktien zu gehen. Für 2015 empfehlen die Experten, Mittel von heißgelaufenen US-Werten in Aktien der Eurozone oder der Schwellenländer umzuschichten. Europäische Werte seien in lokaler Währung gerechnet seit fünf Jahren zurückgeblieben, was sich nun ändern könnte.

   Für die Ölpreise war es erneut ein schwarzer Tag. Am Markt setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es auch im kommenden Jahr ein globales Überangebot geben wird, nachdem aus Kreisen der Opec weiter keine Signale für eine Förderkürzung zu erkennen sind. Vielmehr ist Irak dem Beispiel Saudi-Arabiens gefolgt und hat die Preise für asiatische Kunden gesenkt.

   Die Ölpreise fielen auf neue Fünfjahrestiefs. Die Experten von Morgan Stanley haben zudem ihre Ölpreisprognose für die kommenden fünf Jahre gesenkt. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 63,05 Dollar gezahlt werden, das war ein Tagesminus von 4,2 Prozent. Es war zugleich der niedrigste Schlusskurs seit Juli 2009. Im Dow verloren Chevron und Exxon 3,7 Prozent bzw 2,3 Prozent.

   Für Bewegung sorgte eine milliardenschwere Übernahme im Pharma-Sektor. Merck & Co stärkt sein Geschäft mit Antibiotika und übernimmt daher Cubist Pharmaceuticals. Dafür werden 102 Dollar je Aktie in bar auf den Tisch gelegt, eine Prämie von 37 Prozent auf den Cubist-Schlusskurs vom Freitag. Der Deal umfasst außerdem 1,1 Milliarden Dollar an Schulden, der Transaktionswert beträgt damit insgesamt 9,5 Milliarden Dollar. Die Merck-Aktie legte 0,6 Prozent zu, während die Titel von Cubist um gut 35 Prozent nach oben schossen.

   Schwächster Dow-Wert war die McDonald's-Aktie. Die Fastfood-Kette hat einmal mehr mit monatlichen Umsatzzahlen enttäuscht. Im November war in den USA ein Rückgang zum Vorjahr von 4,6 Prozent zu verkraften, das war der schwächste Monat seit Mai 2000. Die Aktie verlor 3,8 Prozent.

   Am Devisenmarkt gingen die Anleger zu Gewinnmitnahmen beim Greenback über. Der Euro erholte sich und stieg über 1,23 Dollar. Mit 1,2315 Dollar stand er 0,6 Cent über dem Tagestief. Zuvor war noch stärker ein mögliches "Quantitative Easing" der EZB eingepreist worden. Zur japanischen Währung legte der Greenback zwischenzeitlich auf ein neues Jahreshoch bei 121,85 Yen zu, kann dieses Niveau allerdings nicht behaupten und kostet aktuell 120,69 Yen.

   Der Goldpreis ging auf Erholungskurs. Die Feinunze kostete 1.204 Dollar, nach 1.190 Dollar zum Settlement am Freitag. Die schwachen Konjunkturdaten rund um den Globus hätten den Goldpreis gestützt, sagten Händler. Denn sie lieferten Anlass für weitere geldpolitische Lockerungen und trieben damit die Inflationsgefahr.

   Die US-Anleihen profitierten von der Vorsicht der Anleger. Die schwache globale Konjunktur machte die Papiere wieder attraktiver. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel um fünf Basispunkte auf 2,26 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.852,48 -0,59 -106,31 S&P-500 2.060,31 -0,73 -15,06 Nasdaq-Comp. 4.740,69 -0,84 -40,06 Nasdaq-100 4.278,34 -0,77 -33,24

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 23/32 unv. 0,640% unv. 7/8% 3-jähr. 99 14/32 unv. 1,070% unv. 1 1/2% 5-jähr. 99 6/32 +2/32 1,668% -1,4Bp 1 7/8% 7-jähr. 99 2/32 +7/32 2,021% -3,6Bp 2 1/4% 10-jähr. 99 30/32 +14/32 2,257% -5,0Bp 3% 30-jähr. 101 29/32 +1-6/32 2,903% -6,1Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.38 Uhr Fr, 17.21 Uhr EUR/USD 1,2315 0,27% 1,2281 1,2302 EUR/JPY 148,58 -0,37% 149,14 149,42 EUR/CHF 1,2021 -0,06% 1,2028 1,2026 USD/JPY 120,67 -0,63% 121,43 121,48 GBP/USD 1,5649 0,62% 1,5553 1,5595 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 08, 2014 16:11 ET (21:11 GMT)

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