05.08.2015 22:44:47
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MÄRKTE USA/Disney verhindert Erholung des Dow-Jones-Indexes
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Ein Kursdebakel bei der Aktie von Walt Disney hat am Mittwoch eine Erholung des Dow-Jones-Indexes verhindert. Nach zuletzt drei Handelstagen mit Abgaben erholten sich aber die übrigen Indizes der Wall Street etwas. Denn der Zinsschrecken des Vortages verflüchtigte sich unter Anlegern. Am Dienstag hatte Dennis Lockhart, Präsident der US-Notenbankfiliale in Atlanta, ungewöhnlich deutliche Hinweise auf eine erste US-Leitzinsanhebung bereits im September geliefert. Doch US-Notenbankgouverneur Jerome Powell beruhigte nur einen Tag später die Gemüter und betonte stattdessen, dass über eine Zinsanhebung im September noch nichts entschieden sei.
Schützenhilfe erhielt Powell vom Arbeitsmarkt. Denn der Bericht des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP fiel überraschend schwach aus. Der gemeldete Stellenzuwachs blieb klar hinter den Prognosen zurück und lieferte damit eine negative Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der Regierung am Freitag. Gebremst vom 9-prozentigen Einbruch bei Disney büßte der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 17.541 Punkte ein. S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen dagegen um 0,3 bzw. 0,7 Prozent. Umgesetzt wurden an der NYSE 914 (Dienstag: 818) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf 1.553 (1.448) Kursgewinner 1.601 (1.691) -verlierer, unverändert gingen 103 (105) Titel aus dem Handel.
Gestützt wurde die Spekulation auf weiter niedrige Zinsen auch vom ISM-Index. Zwar waren die Geschäfte der US-Dienstleistungsunternehmen im Juli deutlich besser gelaufen als erwartet. Verhaltener fiel allerdings der Anstieg des Preisindexes aus, was auf eine weiter niedrige Inflation deutete. Dies verschaffte der US-Notenbank in der Zinsfrage weiteren Spielraum. Grundsätzlich spreche der überzeugende ISM-Index aber auch nicht gegen die erste Zinserhöhung bereits im September, hieß es im Handel. "Es scheint, als ob eine Zinsanhebung im September wieder auf die Tagesordnung rückt. Die Fed wird die Zinsen aber nur bei einer durchgreifenden Konjunkturerholung erhöhen, was wiederum positiv für Aktien ist", sagte Aktienstratege Stephen Parker von J.P. Morgan Private Bank.
Der Dollar reagierte volatil auf die in verschiedene Richtungen deutenden ADP- und ISM-Daten. Im späten US-Handel stand der Dollar dann nur noch knapp unter den Wechselkursen des Vorabends und verteidigte damit im Großen und Ganzen die Stärke, die ihm die Lockhart-Aussagen beschert hatten. Der Euro ging mit rund 1,09 Dollar um nach einem Vortageshoch bei rund 1,0990 Dollar. Mit der Stärke des Greenbacks verpufften Aufschläge bei Öl und Gold.
Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 45,15 Dollar - der niedrigste Schlussstand seit dem 19. März. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent gab um 0,8 Prozent auf 49,59 Dollar nach. Die Benzin-Futures schlossen auf dem tiefsten Stand seit Februar. Weder deutlich stärker als vorhergesagt gefallene wöchentliche US-Lagerbestände noch Preiserhöhung Saudi-Arabiens für Asien vermochten die Erdölpreise nachhaltig zu stützen. Im Handel wurde auf die stark gestiegenen Vorräte bei Diesel, Heizöl und Benzin in den USA verwiesen, die den Fall der US-Rohölreserven erklärten. Zudem legte die US-Ölproduktion zu und verschärfte somit die Überversorgung des Marktes. Belastet wurden die Ölpreise auch von US-Präsident Barack Obama, der eindringlich auf Umsetzung des Atomvertrages mit dem Iran drängte. Damit stieg die Wahrscheinlichkeit einer zusätzlichen Ölschwemme aus Persien.
Gold ging bei 1.084 Dollar um, nachdem die Feinunze am Vorabend noch 1.088 Dollar gekostet hatte. Die Terminkontrakte für das Edelmetall schlossen auf dem niedrigsten Niveau seit annähernd zwei Wochen und damit in der Nähe eines Fünfjahrestiefs. Dollarstärke und die Spekulation auf bald steigende US-Leitzinsen setzten den Goldpreisen unverändert zu. Am Rentenmarkt wurde ebenfalls eine baldige Leitzinsanhebung konsequent eingepreist, denn die Notierungen sanken. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legte um sechs Basispunkte auf 2,27 Prozent zu. Die zweijährige Rendite kletterte fast auf Jahreshoch. Hier stützten vor allem die ISM-Daten.
Unter den Einzelwerten brachen Walt Disney um 9,2 Prozent ein und bremsten damit den Dow aus, der gegenüber den Aufschlägen der anderen Indizes zurückblieb. Der Medienkonzern übertraf zwar im dritten Quartal die Gewinnerwartungen, doch der Umsatz enttäuschte - ebenso das Wachstum der Sparten mediale Netzwerke und Themenparks. Etsy stürzten um 28,3 Prozent ab. Der auf handgemachte Produkte spezialisierte Internethändler verbuchte unerwartet hohe Verluste im zweiten Quartal und machte wenig Hoffnung auf Besserung.
Dagegen haussierten First Solar um 16,7 Prozent. "First Solar hat erstmals seit fünf Quartalen die Prognose des Marktes übertroffen", sagte ein Händler. Auch beim Online-Immobilienhändler Zillow lief es in der zweiten Periode besser als erwartet, dennoch weiteten sich die Verluste letztlich aus. Die Aktie drehte nach anfänglichen Aufschlägen 2,4 Prozent ins Minus. Erheblich besser als prognostiziert schnitt Time Warner im zweiten Quartal ab. Daher sorgten die "nur" bekräftigten Jahresziele für lange Gesichter. Die Aktie ermäßigte sich um 9,0 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.540,47 -0,06 -10,22 S&P-500 2.099,84 0,31 6,52 Nasdaq-Comp. 5.139,94 0,67 34,40 Nasdaq-100 4.602,24 0,76 34,77Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 24/32 -01/32 0,732% +0,04BP 7/8% 3-jähr. 99 13/32 -02/32 1,078% +2,5 BP 1 5/8% 5-jähr. 99 29/32 -08/32 1,641% +5,0 BP 2% 7-jähr. 99 28/32 -12/32 2,017% +5,8 BP 2 1/8% 10-jähr. 98 23/32 -15/32 2,270% +5,5 BP 2 1/2% 30-jähr. 101 06/32 -1-01/32 2,940% +5,2 BP
DEVISEN zuletzt +/- % Mi,7.55 Uhr Di, 17.21 Uhr EUR/USD 1,0901 0,27% 1,0871 1,0965 EUR/JPY 136,15 0,72% 135,18 135,88 EUR/CHF 1,0682 0,47% 1,0631 1,0667 USD/JPY 124,88 0,43% 124,34 123,91 GBP/USD 1,5598 0,34% 1,5544 1,5619 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 05, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EDT 08-05-15
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First Solar Inc | 182,52 | -0,32% | |
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