21.02.2020 14:37:45

MÄRKTE USA/Corona-Sorgen belasten die Wall Street weiter

NEW YORK (Dow Jones)--Die anhaltenden Sorgen vor möglichen Folgen der Coronavirus-Epidemie dürften auch zum Wochenausklang die Wall Street im Griff haben. So steigt die Zahl der Infizierten in China weiter und auch in anderen Ländern nimmt deren Zahl zu. Dazu kommen die sich immer deutlicher abzeichnenden konjunkturellen Auswirkungen der Epidemie. Immer mehr Unternehmen verweisen in ihren Ausblicken auf mögliche Belastungen durch das Virus. Prominentestes Beispiel in dieser Woche waren Apple.

Zudem zeigten am Freitag vorläufige Daten zur japanischen Industrie-Aktivität für Februar den stärksten Rückgang seit mehr als sieben Jahren. Die Pkw-Verkaufszahlen in China sind in den ersten beiden Februar-Wochen im Vergleich zum Vorjahr um 92 Prozent eingebrochen. "Wir dürften das Schlimmste noch nicht gesehen haben", sagt Analystin Aila Mihr von Danske Bank Research.

Dazu kamen zuletzt pessimistische Aussagen von Goldman Sachs. Die Analysten warnen vor einer Korrektur an den Börsen, also einem Rückgang der Kurse um mehr als 10 Prozent. Ihrer Meinung nach werden die Folgen der Coronavirus-Epidemie für die Unternehmensgewinne an den Finanzmärkten weiterhin unterschätzt.

Vor diesem Hintergrund geht es für den Future auf den S&P-500 um 0,3 Prozent nach unten.

Für einen Impuls könnten die kurz nach Handelsbeginn anstehenden US-Daten sorgen. Hier rücken vor allem die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor sowie das Verarbeitende Gewerbe im Februar in den Fokus. Dazu kommen die Verkäufe bestehender Häuser für Januar.

"Sichere Häfen" bleiben gesucht - Goldpreis steigt weiter

Der Goldpreis setzt seinen Höhenflug fort und markiert bei 1.643 Dollar erneut den höchsten Stand seit sieben Jahren. Die Sorgen vor negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltkonjunktur treibt die Investoren in die "sicheren Häfen" Gold und Anleihen, heißt es. "Die Unsicherheit nimmt mit den steigenden Infektionen außerhalb Chinas weiter zu", so Markt-Stratege Stephen Innes von AxiCorp. Der Preis für die Feinunze klettert um 1,4 Prozent auf 1.643 Dollar.

Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fällt um 3 Basispunkte auf 1,49 Prozent und liegt damit unter der wichtigen Marke von 1,50 Prozent. Die Rendite der 30-jährigen Papiere fällt auf ein Allzeittief.

Dagegen fallen die Ölpreise deutlicher zurück. Hier belasten die Sorgen vor einer konjunkturellen Eintrübung durch das Virus, was in der Folge eine geringere Nachfrage nach sich ziehen dürfte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,5 Prozent auf 53,05 Dollar, für Brent geht es um 1,9 Prozent auf 58,18 Dollar nach unten.

Das britische Pfund springt nach einem besser als erwarteten Einkaufsmanagerindex über die Marke von 1,2900 Dollar. Der Euro profitiert nur kurz von einem über den Prognosen ausgefallenen Einkaufsmanager-Index aus Deutschland für Februar. Er klettert in der Spitze bis auf 1,0821 Dollar, gibt die Gewinne in der Folge allerdings zum großen Teil wieder ab. Händler verweisen auch auf den weiter als "sicheren Hafen" gesuchten US-Dollar.

T-Mobile und Sprint im Fokus

Bei den Einzelwerten dürften die Aktien von T-Mobile US und Sprint das Interesse auf sich ziehen. Die Deutsche Telekom hat für ihre US-Mobilfunktochter bessere Bedingungen für den geplanten Zusammenschluss durchgesetzt, vor allem was das Umtauschverhältnis angeht. Sprint gehört mehrheitlich dem japanischen Konzern Softbank. Für die Aktien von T-Mobile US geht es vorbörslich um 0,6 Prozent nach unten, Sprint legen dagegen um 6,4 Prozent zu.

Unerwartet starke Zahlen verhelfen der Dropbox-Aktie zu einem Plus von 12,2 Prozent. Der Verlust fiel geringer aus als erwartet, den Umsatz steigerte das Unternehmen um 19 Prozent. Die Anzahl der zahlenden Nutzer schnellte nach oben wie auch der durchschnittliche Umsatz je Nutzer.

Für die Aktien des Landmaschinenherstellers Deere geht es um 6,7 Prozent nach oben. Die Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal übertrafen die Erwartungen. Der Ausblick für 2020 wurde bestätigt.

Auch Coca-Cola hat den Ausblick für das laufende Jahr trotz der Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie bestätigt. Allerdings rechnet der Getränke-Konzern im ersten Quartal mit einem leichten Absatz-Rückgang. China ist der nach Absatz drittgrößte Markt der Welt für Coca-Cola. Die Aktie ist vorbörslich noch nicht aktiv.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,37 -1,6 1,39 16,9

5 Jahre 1,34 -2,1 1,36 -58,2

7 Jahre 1,42 -2,6 1,44 -83,0

10 Jahre 1,49 -3,1 1,52 -95,9

30 Jahre 1,92 -4,1 1,96 -114,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:15 Do, 17.02 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0801 +0,13% 1,0792 1,0805 -3,7%

EUR/JPY 120,95 +0,06% 120,82 121,07 -0,8%

EUR/CHF 1,0609 -0,05% 1,0611 1,0615 -2,3%

EUR/GBP 0,8354 -0,25% 0,8374 0,8386 -1,3%

USD/JPY 111,97 -0,07% 111,92 112,09 +2,9%

GBP/USD 1,2929 +0,38% 1,2889 1,2879 -2,4%

USD/CNH (Offshore) 7,0459 -0,00% 7,0469 7,0422 +1,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.722,76 +1,06% 9.693,51 9.588,51 +34,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,05 53,88 -1,5% -0,83 -12,2%

Brent/ICE 58,18 59,31 -1,9% -1,13 -10,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.642,84 1.619,90 +1,4% +22,94 +8,3%

Silber (Spot) 18,61 18,40 +1,2% +0,21 +4,3%

Platin (Spot) 988,70 980,95 +0,8% +7,75 +2,5%

Kupfer-Future 2,58 2,59 -0,1% -0,00 -7,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/thl

(END) Dow Jones Newswires

February 21, 2020 08:38 ET (13:38 GMT)

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