13.01.2014 22:45:31

MÄRKTE USA/Anleger an Wall Street sehen schwarz

   Aktienfans hatten am Montag an Wall Street einiges zu verkraften. Kaum hatten sie die miserablen Jobdaten vom Freitag verwunden, erging sich Dennis Lockhart von der Fed in Atlanta über ein weiteres Rückfahren der Wertpapierkäufe durch die Notenbank. Trotz der mauen Daten sei ein Abbremsen der Stimulierung seiner Meinung nach angebracht. Kein Wunder, dass dies den Investoren nicht schmeckte.

   Dann fuhr ihnen auch noch Goldman Sachs in die Parade. Die Bewertung des S&P-500-Index sei sehr hoch und bereits sehr nahe am fairen Wert, meinten die Experten, deren Meinung am Markt stark beachtet wird. Dies gelte für fast jedes Bewertungskriterium. Für das Jahresende sehen die Experten den Index bei 1.900 Punkten, das wären magere vier Prozent Plus. Immerhin: Zu Twitter vertritt das Haus eine andere Meinung und hob das Kursziel auf 65 von 46 Dollar an. Der Markt dankte es mit einem Plus von 1,4 Prozent.

   Andere Experten schlugen in dieselbe Kerbe. Der Baird-Stratege Bruce Bittels sagte, die bisherige maue Entwicklung 2014 beruhe darauf, dass das Jahr mit einem überkauften Markt und mit zuviel Zuversicht gestartet sei. Randy Frederick von Charles Schwab seinerseits meinte, die Bewertungen lägen leicht über dem fairen Wert - wenn auch nicht so sehr, dass Anlass zur Sorge bestehe.

   Der Dow-Jones-Index sank um 1,1 Prozent auf 16.258 Punkte. Der S&P-500 verlor 1,3 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 1,5 Prozent fiel. Umgesetzt wurden 0,73 (Freitag: 0,67) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 886 (2.200) Kursgewinner 2.245 (879) -verlierer, während 62 (85) Titel unverändert schlossen.

   Stark abverkauft wurden vor allem Aktien des Energiesektors und der zyklischen Konsumgüter. Dies wirft nach Meinung von Händlern ein Schlaglicht darauf, wie die Börsianer die Erholungsperspektiven der Wirtschaft einschätzen - schlecht nämlich. Schwach schnitten zum Beispiel die Aktien von Chevron, Exxon, Nike, Disney und IBM ab. Sie verloren zwischen 1,5 und 2,8 Prozent.

   Die Bilanzsaison, zu der der Aluminiumkonzern Alcoa am vergangenen Donnerstag den inoffiziellen Startschuss gegeben hatte, kommt erst langsam in Gang. Echte Schwergewichte wie die Banken J.P. Morgan und Goldman Sachs werden ihre Zahlen im Lauf der Woche veröffentlichen. Zu Wochenbeginn müssen sich die Anleger mit Geschäftsberichten aus der zweiten Reihe begnügen.

   Unter anderem hat die Fastfood-Kette Wendy's berichtet, dass das vierte Quartal überraschend gut gelaufen ist. Das Unternehmen wagt eine Gewinnprognose, die über der Konsensschätzung der Analysten liegt. Das trieb den Kurs der Aktie um über sechs Prozent nach oben. Die Aktien des Wettbewerber McDonald's konnten davon aber nicht profitieren, während das Papier von Burger King mit minus 0,3 Prozent relative Stärke zeigte.

   Auch Vermögensverwalter Legg Mason stellt für sein drittes Geschäftsquartal ein höheres Ergebnis je Aktie in Aussicht, als Analysten erwartet hatten. Die Anleger schickten die Aktie zunächst nach oben, dann kamen offenbar Zweifel. Das Papier schloss mit 1,3 Prozent im Minus.

   Die Aktien von Juniper Networks schossen um 7,6 Prozent auf 25,32 Dollar in die Höhe. Der Eigner Elliott Management - ihm gehören 6,2 Prozent - hat einen Plan vorgelegt, durch den die Aktie auf 35 bis 40 Dollar steigen soll. Erreicht werden soll dies durch Rückkäufe, Kostensenkungen sowie Rationalisierungen.

   Der japanische Getränkekonzern Suntory will für rund 13,6 Milliarden US-Dollar will der Familienkonzern den amerikanischen Jim-Beam-Hersteller übernehmen. Die Japaner wollen mit dem Kauf der Beam Inc ein mächtiges globales Portfolio aus Whisky und Spirituosen schaffen. Die Aktie folgte dem geplanten Kaufpreis und sprang damit um knapp 25 Prozent in die Höhe.

   Am Anleihemarkt kam Kaufinteresse auf. Mit der Skepsis gegenüber Aktien sei der "Anleihen-Blues" von 2013 erst einmal überwunden, hieß es am Markt. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fiel um drei Basispunkte auf 2,83 Prozent. Der Euro profitierte nach wie vor von den US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag und stieg auf 1,3674 Dollar.

   Am Rohstoffmarkt geriet der Ölpreis unter Druck, belastet von der Angst, dass mit der Lockerung von Sanktionen bald wieder iranisches Öl auf den Markt kommen könnte. Nach der Überwindung letzter Streitpunkte beim Abkommen über das iranische Atomprogramm sollen die Vereinbarungen nun am 20. Januar in Kraft treten. Der Preis für das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sank auf 91,80 von 92,72 Dollar am Freitag, das ist ein Minus von einem Prozent.

   Der Goldpreis legte nach seiner Rally am Freitag noch etwas zu. Damals hatten die Erwartung einer fortgesetzt lockeren US-Geldpolitik und die damit verbundene Inflationsgefahr die Feinunze um 1,4 Prozent auf 1.246,90 Dollar steigen lassen. Dies wie auch die generelle Skepsis gegenüber Aktien trieben am Montag den Preis. Der Comex-Schlusstand von 1.251,10 Dollar für die Feinunze war zugleich ein Einmonats-Hoch.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.257,94 -1,09 -179,11 S&P-500 1.819,20 -1,26 -23,17 Nasdaq-Comp. 4.113,30 -1,47 -61,36 Nasdaq-100 3.512,80 -1,47 -52,29

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.06 Uhr Fr, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3673 0,02% 1,3671 1,3662 EUR/JPY 140,7164 -0,45% 141,3515 142,1840 EUR/CHF 1,2298 -0,20% 1,2323 1,2335 USD/JPY 102,9090 -0,50% 103,4295 104,0650 GBP/USD 1,6393 -0,62% 1,6495 1,6473 Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com

   DJG/DJN/raz

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