21.09.2015 16:24:53

MÄRKTE USA/Aktienaufschläge nach Fed-Schrecken

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die US-Notenbank Aktienanleger mit ihrer offensichtlich nicht sonderlich optimistischen Konjunktureinschätzung zum Wochenausklang verstört hat, scheint der Schrecken unter Anlegern am Montag etwas verflogen zu sein. Am Montag steigt der Dow-Jones-Index kurz nach Handelseröffnung um 0,7 Prozent auf 16.489 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,6 bzw. 0,5 Prozent zu.

   Mit der Entscheidung der Federal Reserve, die Leitzinsen nicht zu erhöhen, bleibt jedoch die Unsicherheit erhalten. Die Spekulationen über den Termin der ersten US-Zinsanhebung seit über neun Jahren dürfte kurzfristig größere Kurssprünge verhindern, heißt es im Handel. "Wir befinden uns in einer Phase nervöser Märkte. Anleger werden nun debattieren, ob die Fed die Zinsen im laufenden Jahr anheben wird oder nicht. Diese Unsicherheit wird das Marktgeschehen kurzfristig dominieren", sagt Investmentstratege Julian Chillingworth von Rathbone Brothers.

   Frisches "Futter" für die Debatte könnte im Sitzungsverlauf Dennis Lockhart liefern. Der Gouverneur der Fed-Filiale von Atlanta wird sich am frühen Abend zu Wort melden. Sein Kollege aus St. Louis, James Bullard, hat derweil am Montag seine ablehnende Haltung zum Fed-Zinsbeschluss bekräftigt. Aus Sicht des Marktstrategen Nour Al-Hammoury von ADS Securities heißt dies: "Die laufende Woche erfordert von Anlegern einen genauen Blick auf ihre gehaltenen Positionen und eine Entscheidung über ihre Strategien bis zum Jahresende basierend auf dem Stillhalten der Fed."

   In der andauernden Zinsdiskussion wagen sich auch Analysten mit positiven Einschätzungen aus der Deckung. So sehen die Experten von Goldman Sachs den marktbreiten S&P-500 bis zum Jahresende auf 2.100 Punkte klettern - ein Aufschlag von immerhin rund 7 Prozent zum aktuellen Stand. Die Analysten berufen sich dabei wenigstens zum Teil auf das vorläufige Festhalten der Notenbank an ihrer Nullzinspolitik. "Die Bestätigung des Zinsniveaus erleichtert die finanziellen Bedingungen und stützt den S&P-500", heißt es bei der Investmentbank.

   Am Devisenmarkt macht der US-Dollar alle Verluste seit der Fed-Sitzung wieder wett. Für die Commerzbank bleibt trotz der taubenhaften US-Notenbank das positive Umfeld für den Greenback bestehen: "Die Fed wird früher oder später den Leitzins erhöhen und zumindest etwas hinlegen, das so ähnlich wie ein Zinserhöhungszyklus aussieht", sagt ein Händler. Das könne man von vielen anderen Zentralbanken nicht behaupten. Der Euro fällt nach einem Tageshoch von 1,1331 klar unter die Marke von 1,13 Dollar.

   Der wieder erstarkte Dollar drückt den Goldpreis auf 1.133 Dollar, nachdem die Feinunze am Freitagabend rund 1.139 Dollar gekostet hatte. Sinkende Produktionskapazitäten befeuern dagegen den Ölpreis. US-Leichtöl der Sorte WTI zieht um 2,8 Prozent auf 45,89 Dollar an. Zum Wochenschluss hatte Baker Hughes von einer abermals gesunkenen Zahl aktiver Bohrlöcher in den USA berichtet. Die am Aktienmarkt zurückkehrende Zuversicht belastet derweil den US-Rentenmarkt, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 5 Basispunkte auf 2,18 Prozent.

   Unter den Einzelaktien schießen Atmel um 12,8 Prozent in die Höhe. Dialog Semiconductor hat den Kauf des US-Technologiekonzerns angekündigt. Ein fortdauernd reger Hausbau in den USA beschert Lennar im dritten Quartal einen Zuwachs des Auftragseingangs um 10 Prozent. Lennar steigen um 2,4 Prozent. Mit Denbury hat ein weiterer Ölförderkonzern entschieden, vorerst keine Dividende mehr an seine Aktionäre zu zahlen. Das US-Unternehmen will so inmitten des Ölpreisverfalls seine Barmittel schonen. Allerdings bringt das Unternehmen Aktienrückkäufe ins Spiel, sollten Barmittel nicht benötigt werden. Die Aktien ziehen um 2,2 Prozent an.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.490,88 0,65 106,30 S&P-500 1.969,02 0,56 10,99 Nasdaq-Comp. 4.850,45 0,48 23,22 Nasdaq-100 4.343,13 0,45 19,28

DEVISEN zuletzt +/- % Mo. 8.46 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1247 -0,41% 1,1294 1,1370 EUR/JPY 135,43 -0,08% 135,54 136,33 EUR/CHF 1,0920 -0,12% 1,0933 1,0930 USD/JPY 120,41 0,32% 120,03 119,90 GBP/USD 1,5522 -0,15% 1,5546 1,5582 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   September 21, 2015 09:54 ET (13:54 GMT)

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