08.09.2020 14:51:40

MÄRKTE USA/Abgaben - Techs mit Tesla erneut unter Druck erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Abschlag dürfte die Wall Street am Dienstag in die neue Woche starten. Dabei dürften vor allem die Technologiewerte unter Druck geraten. Für den Nasdaq-Future geht es um 3,2 Prozent nach unten. Die sogenannten FAANG-Aktien Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google fallen vor der Startglocke zwischen 3,2 und 5,6 Prozent. Der Future auf den S&P-500 reduziert sich aktuell um 1,4 Prozent. Am Montag fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt.

Dazu kommt das deutliche Minus der Tesla-Aktie, die um 15,3 Prozent einbricht. Die Titel haben wider Erwarten nicht den Aufstieg in den S&P-500 geschafft. Die Aktie sei "zuletzt stark nach oben gelaufen und hat bei 502 Dollar in der vergangenen Woche ein Rekordhoch markiert - dies alles in der Erwartung einer Aufnahme in den S&P-500", sagt Michael Hewson, Chef-Marktstratege bei CMC Markets. "Die Entscheidung vom Freitag, die Aktie nicht aufzunehmen, könnte weitere deutliche Verluste nach sich ziehen", ergänzt der Teilnehmer.

Daneben hatte es für die Tesla-Aktie in der vergangenen Woche eine Reihe weiterer belastender Nachrichten gegeben. Das Unternehmen hatte unter anderem angekündigt, am Markt nach und nach eigene Aktien im Wert von bis zu 5 Milliarden Dollar zu platzieren - die Kapitalmaßnahme wurde bereits am vergangenen Freitag abgeschlossen. Zudem hat ein Großaktionär seinen Anteil an Tesla heruntergefahren.

Aufgenommen in den S&P-500-Index werden Catalent, Etsy und Teradyne. Dagegen müssen H&R Block, Coty und Kohl's ihre Plätze zum 21. September räumen.

Handelsstreit vor neuer Eskalationsstufe

Daneben dürfte auch eine sich abzeichnende erneute Verschärfung des Konflikts zwischen den USA und China auf dem Sentiment lasten. US-Präsident Donald Trump hatte am Montag angekündigt, dass er eine "Entkoppelung" von China plane und dorthin verlagerte Arbeitsplätze wieder zurück in die USA holen wolle. Trumps Aussagen "haben die Märkte eindeutig verunsichert, die eine Eskalation der Spannungen zwischen den beiden wirtschaftlichen Supermächten befürchten, da die USA kurz vor ihrer Wahl stehen", sagt Devisenstratege Boris Schlossberg von BK Asset Management.

Zudem erwägt die US-Regierung neue Exportbeschränkungen für Chinas Chipindustrie. Laut einer Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, das an den Überlegungen beteiligt ist, werden derzeit Gespräche darüber geführt, ob die chinesische Semiconductor Manufacturing International (SMIC) auf eine entsprechende Liste des Handelsministeriums gesetzt werden soll. Das Unternehmen müsste sich dann schwierigen Überprüfungen stellen, bevor es jegliche US-Technologie beziehen könnte. Der Vorgang ist derselbe, den die USA bereits beim chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei zur Anwendung brachten.

Dollar legt kräftig - Ölpreise unter Druck

Der Dollar legt zu, für den Dollar-Index geht es um 0,6 Prozent nach oben. Laut Teilnehmern stützen die aktuellen Zahlen des NFIB Small Business Optimism Index, der im August auf 100,2 gesprungen ist. In den USA sind Kleinunternehmen verantwortlich für über die Hälfte der Arbeitsplätze. "Das untermauert die Hoffnung auf einen kräftigen Rückgang der Arbeitslosigkeit, weniger Zahlungsausfälle, mehr Konsum - und erhöht letztlich die Chancen auf eine Wiederwahl von Donald Trump", sagt ein Händler.

Deutlich unter Druck stehen die Ölpreise. Dabei gibt die US-Sorte WTI wesentlich stärker nach als die europäische Referenzsorte Brent. Händler sprechen von Nachholbedarf. Brent war zu Beginn der Woche schon gefallen, nachdem der saudische Ölgigant Saudi Aramco am Wochenende die Preise für asiatische Abnehmer gesenkt hatte, um den Verkauf von Erdöl in der Region anzukurbeln. Die größte Sorge des Marktes sei die geringe Nachfrage, sagt Warren Patterson von ING. Der Preis für ein Barrel WTI fällt um 5,9 Prozent auf 37,42 Dollar, Brent gibt um 3,5 Prozent auf 40,54 Dollar nach.

Bei den "sicheren Häfen" Gold und US-Anleihen zeigt sich kein einheitliches Bild. Der Preis für die Feinunze fällt mit dem steigenden Dollar um 0,8 Prozent auf 1.915 Dollar. Dagegen ziehen die Notierungen für die US-Anleihen an, im Gegenzug fällt die Rendite zehnjähriger Papiere um 4,7 Basispunkte auf 0,67 Prozent.

Microsoft gewinnt Streit um Auftrag

Unter den Einzelwerten dürften auch Amazon und Microsoft im Fokus der Investoren stehen. Das US-Verteidigungsministerium hat den 10 Milliarden Dollar schweren Cloud-Computing-Auftrag für Microsoft bestätigt. Das Pentagon vergab JEDI ursprünglich im Oktober 2019 an Microsoft, trotz Einwänden des Mitfinalisten Amazon, der im November aus Protest Klage erhoben hatte. Im April erteilte ein Bundesrichter dem Pentagon dann die Erlaubnis, die Angebote neu zu bewerten. Microsoft geben mit dem schwachen Technologie-Sektor um 3,6 Prozent nach, Amazon verlieren gut 4 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,12 -2,4 0,14 -108,1

5 Jahre 0,27 -3,2 0,30 -165,7

7 Jahre 0,46 -4,3 0,50 -178,8

10 Jahre 0,67 -4,7 0,72 -177,1

30 Jahre 1,41 -6,3 1,47 -166,0

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:55 Uhr Mo, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1798 -0,15% 1,1805 1,1821 +5,2%

EUR/JPY 125,12 -0,37% 125,46 125,61 +2,6%

EUR/CHF 1,0819 -0,07% 1,0834 1,0820 -0,3%

EUR/GBP 0,9046 +0,79% 0,8990 0,8980 +6,9%

USD/JPY 106,04 -0,23% 106,27 106,26 -2,5%

GBP/USD 1,3040 -0,93% 1,3135 1,3163 -1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,8487 +0,24% 6,8353 6,8328 -1,7%

Bitcoin

BTC/USD 10.003,51 -1,46% 10.234,76 10.119,51 +38,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,42 39,77 -5,9% -2,35 -34,7%

Brent/ICE 40,54 42,01 -3,5% -1,47 -34,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.914,55 1.929,18 -0,8% -14,63 +26,2%

Silber (Spot) 26,49 27,03 -2,0% -0,54 +48,4%

Platin (Spot) 900,95 911,83 -1,2% -10,88 -6,6%

Kupfer-Future 3,02 3,05 -1,0% -0,03 +6,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2020 08:51 ET (12:51 GMT)

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