29.08.2016 18:40:54

MÄRKTE EUROPA/Yellen drückt auf Aktien und stärkt den Dollar

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Gestiegene Zinserhöhungserwartungen nach dem Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole haben zu Wochenbeginn auf die Kurse an Europas Börsen gedrückt. Die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts in den USA im September ist nach der Rede von Fed-Chefin Janet Yellen auf rund 40 Prozent gestiegen. Für Dezember liegt die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung nun bei 65 nach zuvor 57 Prozent. Das Geschäft am Montag verlief aber in ruhigen Bahnen, unter anderem wegen eines Feiertags in Großbritannien. Der Dax verlor 0,4 Prozent auf 10.544 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab 0,4 Prozent auf 2.999 nach.

US-Arbeitsmarktbericht könnte über September-Zinsschritt entscheiden Yellen hatte am Freitagnachmittag von einer robusten Konjunkturentwicklung gesprochen und damit die Zinserhöhungsspekulation erneut angefacht. An der Wall Street kamen die Kurse daraufhin am Freitag im späten Geschäft etwas deutlicher von den Tageshochs zurück. Vieles spricht allerdings eher für eine Seitwärtsbewegung als für einen stärkeren Rückschlag. "Die Investoren werden vorerst auf Abwarten schalten", sagte Dirk Gojny, Chefanalyst der Essener Nationalbank.

   Die Anleger dürften versuchen, aus den kommenden Daten sowie den weiteren Aussagen der US-Notenbanker zu schließen, ob die Zinsen tatsächlich schon am 21. September erhöht werden könnten, so Gojny. Wichtig sei nun der US-Arbeitsmarktbericht für den August, der am Freitag veröffentlicht wird.

   Am Montag veröffentlichte US-Wirtschaftsdaten setzten keine Akzente an den Finanzmärkten. Die persönlichen Einkommen stiegen im Juli wie erwartet um 0,4 Prozent, mit den Ausgaben ging es ebenfalls wie erwartet um 0,3 Prozent nach oben.

   Am Devisenmarkt geriet der Euro nach der Yellen-Rede unter Druck und fiel auf 1,1180 Dollar zurück. Der stärkere Dollar setzte dem Rohstoffsektor zu, der 1,5 Prozent nachgab. thyssenkrupp verloren 1,2 Prozent, Arcelor in Amsterdam 2,9 Prozent, TOTAL 0,9 Prozent oder ENI 1 Prozent.

AOC kann sich bei Stada nur teilweise durchsetzen Am deutschen Markt gab es nur wenige auffällige Kursbewegungen. Stada handelten nach der turbulenten Hauptversammlung vom Freitag mit einem Abstimmungsmarathon über die Besetzung des Aufsichtsrats am Montag ex Dividende. Sie verloren optisch 0,3 Prozent oder 0,14 auf 48,09 Euro. Bereinigt um den Abschlag von 70 Cent schloss die Aktie leicht im Plus. AOC hat zwar die Abwahl von Aufsichtsratschef Martin Abend durchgesetzt, bei anderen Personalien ist der aktivistische Investor allerdings gescheitert.

   Laut der DZ Bank stehen alle Zeichen bei Stada derzeit "auf Neuanfang". Die Analysten sprachen von erhöhter "Visibilität". Dazu gehörten das im Juli angekündigte Programm zur Performanceverbesserung sowie die Veröffentlichung mittelfristiger Wachstumsziele. Der für den 5. Oktober anberaumte Kapitalmarkttag könnte nach Einschätzung der Bank zum nächsten Kurstreiber werden. Stützend wirkten zudem die Spekulationen um eine Übernahme.

Immobilienunternehmen liefern weiter gute Zahlen Wieder einmal hat ein Unternehmen aus der Immobilienbranche überzeugende Zahlen vorgelegt. Aroundtown Property Holdings, der Großaktionär von Grand City Properties, profitierte nicht nur von den guten Zahlen der Tochter, sondern erzielte überraschend hohe Bewertungsgewinne. Während die Analysten von Lampe mit einem Wert von 374 Millionen Euro gerechnet hatten, meldete das Unternehmen 410 Millionen. Operativ lief es wie erwartet gut. Für die Analysten bleibt die Aktie ein Kauf. Der Kurs stieg um 0,6 Prozent.

   Auf europäischer Ebene blieb es ruhig. Bei den Einzelwerten standen Alstom mit einem Plus von 2,9 Prozent im Blick. Alstom wird den US-Bahnbetreiber Amtrak mit Hochgeschwindigkeitszügen ausrüsten. Der Auftrag hat einen Wert von 1,8 Milliarden Dollar. Die in Hongkong gelistete Prada-Aktie stieg am Montag trotz schwacher Zahlen 12 Prozent. Laut CLSA ist es dem Unternehmen gelungen, eine überzeugende Turnaround-Story zu liefern, wie die Ergebnisse zukünftig wieder steigen sollen. Der europäische Luxussektor reagierte aber nicht.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.998,50 -11,86 -0,4% -8,2% Stoxx-50 2.857,39 -3,10 -0,1% -7,8% Stoxx-600 343,20 -0,52 -0,2% -6,2% XETRA-DAX 10.544,44 -43,33 -0,4% -1,9% FTSE-100 London 0,00 0,00 0,0% +9,5% CAC-40 Paris 4.424,25 -17,62 -0,4% -4,6% AEX Amsterdam 452,15 -0,86 -0,2% +2,3% ATHEX-20 Athen 1.492,29 -11,06 -0,7% -18,6% BEL-20 Bruessel 3.541,59 -8,52 -0,2% -4,3% BUX Budapest 27.921,92 +188,15 +0,7% +16,7% OMXH-25 Helsinki 3.408,56 -12,23 -0,4% +1,5% ISE NAT. 30 Istanbul 93.286,67 -1381,63 -1,5% +4,4% OMXC-20 Kopenhagen 939,05 +0,59 +0,1% -7,4% PSI 20 Lissabon 4.697,46 -1,35 -0,0% -11,6% IBEX-35 Madrid 8.616,40 -43,10 -0,5% -9,7% FTSE-MIB Mailand 16.655,22 -188,77 -1,1% -22,2% RTS Moskau 962,08 -11,35 -1,2% +27,1% OBX Oslo 548,19 -1,61 -0,3% +1,7% PX-GLOB Prag 1.106,27 +0,49 +0,0% -10,9% OMXS-30 Stockholm 1.411,98 +0,33 +0,0% -2,4% WIG-20 Warschau 1.777,35 +1,45 +0,1% -4,4% ATX Wien 2.317,92 +6,27 +0,3% -3,3% SMI Zuerich 8.184,09 +15,77 +0,2% -7,2%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Fr, 18.20 % YTD EUR/USD 1,1181 -1,01% 1,1295 1,1220 +3,0% EUR/JPY 114,2167 +0,66% 113,4720 113,84 -22,8% EUR/CHF 1,0937 +0,22% 1,0913 1,0920 +0,6% EUR/GBP 0,8546 +0,20% 0,8549 1,1715 +16,0% USD/JPY 102,16 +1,67% 100,48 101,47 -13,0% GBP/USD 1,3084 -0,97% 1,3212 1,3147 -11,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,85 47,64 -1,7% -0,79 +9,3% Brent/ICE 49,20 49,92 -1,4% -0,72 +13,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.323,97 1.317,20 +0,5% +6,77 +24,8% Silber (Spot) 18,77 18,64 +0,7% +0,13 +35,8% Platin (Spot) 1.079,50 1.073,75 +0,5% +5,75 +21,1% Kupfer-Future 2,08 2,08 -0,0% -0,00 -3,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

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   August 29, 2016 12:10 ET (16:10 GMT)

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