13.10.2016 18:48:50
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MÄRKTE EUROPA/Wolken am Konjunkturhimmel belasten die Stimmung
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaftsschwäche in China belastete am Donnerstag auch die europäischen Börsen. "Besonders die DAX-Unternehmen sind vergleichsweise stark abhängig von der chinesischen Konjunktur", sagte Heino Ruland von Ruland Research. Die chinesischen Exporte brachen im September um 10 Prozent ein und die Importe gingen um 1,9 Prozent zurück. Aber auch die Aussicht, dass die US-Notenbank wohl noch in diesem Jahr die Zinsen anhebt, belastete die Stimmung. Der Dax verlor 1 Prozent auf 10.414 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,1 Prozent auf 2.975 Zähler nach unten.
"Nun dürften die Spekulationen um eine Yuan-Abwertung wieder zunehmen", sagt ein Händler. Bereits in den vergangenen Tagen hat die chinesische Notenbank den Yuan in kleinen Schritten abgewertet. Eine stärkere Abwertung dürfte die Importe noch einmal kräftig drücken - mit negativen Auswirkungen unter anderem für die Automobilkonzerne. Angeführt wurde der Abschwung an den Börsen in Europa von den China-abhängigen Rohstoffwerten. Ihr Branchenindex im Stoxx fiel um 3 Prozent. Die Aktien der Branchenriesen Rio Tinto, Anglo American und BHP gaben jeweils über 4 Prozent nach. Der Branchenindex der Automobiltitel verlor 1,5 Prozent.
Türkische Lira mit AKP-Vorstoß auf Rekordtief Die türkische Lira fiel auf ein Rekordtief zum Dollar, nachdem Ministerpräsident Binali Yildirim gesagt hatte, dass die Regierungspartei AKP dem Parlament einen eigenen Verfassungsentwurf vorlegen wolle, der ein Präsidialsystem vorsehe. Der Vorstoß lässt Anleger fürchten, dass es zu einer Machtkonzentration kommt. Zuvor hatte die nationalistische Oppositionspartei signalisiert, dass sie ein Referendum unterstützen könnte, bei dem über das Präsidialsystem abgestimmt wird. Der Dollar stieg zunächst auf das Rekordhoch von 3,1058 Lira und kam im Verlauf auf 3,09 Lira zurück. Die türkische Börse schloss 0,8 Prozent im Minus.
Tesco will Unilever-Produkte verbannen Tesco will Unilever-Produkte aus den Regalen nehmen, von der Online-Seite sind sie bereits verschwunden. "Das Thema ist politisch und sozialpolitisch sehr stark aufgeladen", sagte ein Händler. Unilever habe in Großbritannien in den vergangenen Monaten kräftige Preiserhöhungen durchgeführt. Nun wolle der Konsumgüterkonzern weitere rund 10 Prozent Erhöhungen durchsetzen, und zwar bei allen Produkten, hieß es dazu von Bernstein-Analyst Bruno Monteyne. Tesco habe sich aber geweigert, diese zu akzeptieren. Solche Dispute seien in der Branche üblich, nicht aber ihre öffentliche Austragung. Das Ausmaß des Streits sei eindeutig größer als üblich. Daher habe Unilever nun die Belieferung von Tesco eingestellt. Unilever gaben um 3,4 Prozent ab, Tesco verloren 3,0 Prozent.
Immobilienwerte und STMicro stemmen sich gegen Marktschwäche Nur wenige Werte konnten sich gegen die Schwäche am Aktienmarkt stemmen. Gut im Markt lagen Immobilienwerte, nachdem die Zinsen mit der allgemeinen Risikoaversion wieder sanken. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf 0,03 von 0,07 Prozent am Vortag. Mit der gestiegenen Risikoscheu standen vor allem die Banken wieder unter Abgabedruck. So verlor der europäische Bankensektor 2,1 Prozent, auffallend schwach tendierten die italienischen Banken, aber auch eine Commerzbank schloss 4,1 Prozent leichter. Spannend könnte es zum Wochenschluss werden, wenn mit JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo gleich drei US-Großbanken ihre Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorlegen werden.
STMicroelectronics stellten mit 0,4 Prozent Plus den Outperformer unter den europäischen Technologiewerten. Händler führten dies auf die starken Geschäftszahlen und die erhöhte Umsatzprognose von Taiwan Semiconductor zurück.
Aus Osram entweicht die China-Spekulation Die Aktie von Osram profitierte in der Vorwoche von der Spekulation auf ein angeblich bevorstehendes Übernahmeangebot aus China. Inzwischen hat sich das Interesse ein wenig relativiert, der chinesische Halbleiterhersteller Sanan hat zwar Gespräche bestätigt, erklärte aber gleichzeitig, dass der Ausgang der Gespräche "signifikant" unsicher sei. Osram schlossen 3 Prozent leichter und gaben damit alle Gewinne aus der China-Spekulation wieder ab.
Bei VTG kauft sich mit Morgan Stanley Infrastructure ein Großinvestor ein und bezahlt für das Aktienpaket einen hohen Aufschlag zum Börsenkurs, die Aktie schloss in Folge knapp 9 Prozent im Plus.
Das Börsendebüt von Shop Apotheke Europe verlief verheißungsvoll. Der erste Kurs lag mit 30,05 Euro 7,3 Prozent über dem Ausgabepreis von 28 Euro. Anschließend kam der Kurs zurück und schloss bei 28,95 Euro.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.973,27 -34,76 -1,2% -9,0% Stoxx-50 2.796,69 -27,67 -1,0% -9,8% Stoxx-600 335,58 -2,98 -0,9% -8,3% XETRA-DAX 10.414,07 -109,00 -1,0% -3,1% FTSE-100 London 6.977,74 -46,27 -0,7% +11,8% CAC-40 Paris 4.405,17 -47,07 -1,1% -5,0% AEX Amsterdam 445,20 -5,46 -1,2% +0,8% ATHEX-20 Athen 1.524,14 -36,01 -2,3% -16,9% BEL-20 Bruessel 3.505,90 -19,47 -0,6% -5,3% BUX Budapest 28.123,21 -273,66 -1,0% +17,6% OMXH-25 Helsinki 3.429,54 -31,12 -0,9% +2,1% ISE NAT. 30 Istanbul 93.800,42 -821,98 -0,9% +5,0% OMXC-20 Kopenhagen 876,15 -8,50 -1,0% -13,6% PSI 20 Lissabon 4.555,34 +3,67 +0,1% -14,2% IBEX-35 Madrid 8.608,70 -77,80 -0,9% -9,8% FTSE-MIB Mailand 16.269,26 -201,02 -1,2% -24,0% RTS Moskau 985,96 -10,00 -1,0% +30,2% OBX Oslo 560,55 -4,44 -0,8% +4,0% PX-GLOB Prag 1.151,51 -4,57 -0,4% -7,2% OMXS-30 Stockholm 1.426,69 -15,80 -1,1% -1,4% WIG-20 Warschau 1.727,55 -32,88 -1,9% -7,1% ATX Wien 2.383,39 -26,14 -1,1% -0,6% SMI Zuerich 7.999,93 -68,63 -0,9% -9,3%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:21 Uhr Mi, 17.23 Uhr % YTD EUR/USD 1,1043 +0,24% 1,1016 1,1006 +1,7% EUR/JPY 114,4129 +0,10% 114,2969 114,95 -26,9% EUR/CHF 1,0898 +0,09% 1,0889 1,0901 +0,2% EUR/GBP 0,9036 +0,11% 0,9043 1,1093 +22,7% USD/JPY 103,60 -0,14% 103,75 104,42 -11,8% GBP/USD 1,2223 +0,34% 1,2182 1,2208 -17,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,31 50,18 +0,3% 0,13 +16,1% Brent/ICE 51,96 51,81 +0,3% 0,15 +16,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,40 1.256,18 +0,1% +1,22 +18,5% Silber (Spot) 17,45 17,48 -0,2% -0,04 +26,2% Platin (Spot) 932,80 942,45 -1,0% -9,65 +4,6% Kupfer-Future 2,13 2,18 -2,4% -0,05 -1,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/raz
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October 13, 2016 12:18 ET (16:18 GMT)
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