22.03.2023 09:56:45
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MÄRKTE EUROPA/Wenig bewegt vor US-Zinsentscheid - Vonovia unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch kurz nach Handelsbeginn. Nach der kräftigen Erholung am Vortag ist der Grundton vor der mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheidung am Abend aber weiter positiv. Gewinnmitnahmen gibt es kaum. Der DAX zeigt sich knapp unter Vortagesniveau bei 15.186 Punkten, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent nach.
Für Entspannung sorgen weiter die diversen Stabilisierungsmaßnahmen der Zentralbanken und Politik für die Credit Suisse bzw die Regionalbank First Republic in den USA. Dazu betonte US-Finanzministerin Janet Yellen am Dienstag noch, dass die Regierung einspringen könnte, um die Einlagen weiterer Banken zu schützen, wenn die Aufsichtsbehörden die Gefahr eines Ansturms auf das Bankensystem sähen. Die Analysten der Helaba merken positiv an, dass der von den Zentralbanken gestärkte Mechanismus zur Stärkung der Dollar-Liquidität von Banken außerhalb der USA bislang nicht in Anspruch genommen wurde. Dies lasse hoffen, dass es gar kein Liquiditätsproblem gebe.
Ganz in den Fokus ist nun die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend gerückt. Erwartet wird mit 89-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Anhebung um 25 Basispunkte. Weil die Zentralbank vor einem Spagat zwischen Inflationsbekämpfung und Bankenkrise steht, gibt es dennoch auch Stimmen, die es für möglich halten, dass es zu einer Zinspause kommt. Händler warnen aber davor, dass dies als Hinweis auf bislang unentdeckte und tiefere Probleme im Bankensektor interpretiert werden könnte.
Kalte Dusche aus Großbritannien
Sorgen macht einigen Marktteilnehmern, dass das Thema "Inflation" unterschätzt werde. Wie eine kalte Dusche wirken daher neue Verbraucherpreise aus Großbritannien. Sie zogen im Februar deutlich stärker als befürchtet an. Die Kernrate lag bei 6,2 Prozent zum Vorjahr an, Volkswirte hatten nur mit 5,7 Prozent gerechnet. Dies könnte sich für die Zinsentscheidung der Bank of England (BoE) am Donnerstag zum Zünglein an der Waage entpuppen und den Ausschlag für eine Zinserhöhung geben. Der FTSE-Index in London notiert 0,2 Prozent tiefer.
Bundesbank-Präsident und EZB-Ratsmitglied Nagel sagte derweil der Financial Times, dass die EZB ihre Zinsen trotz der Turbulenzen im Bankensystem weiter anheben müsse.
Am Anleihemarkt geben die Kurse nach dem kräftigen Rücksetzer vom Vortag weiter nach, die Renditen steigen also. Neben den Preisdaten aus Großbritannien und der Nagel-Aussagen belastet, dass Zinspapiere zunächst als sicherer Hafen nicht mehr so gesucht sind wie zuletzt. Das Pfund zieht mit der Aussicht auf steigende Zinsen in Großbritannien auf breiter Front an.
Telekom und Vonovia unter Druck
Am deutschen Aktienmarkt stehen Deutsche Telekom und Vonovia unter Druck. Bei Deutsche Telekom (-1,5%) belastet ein Handelsblatt-Bericht, wonach 2019 mit der chinesischen Huawei ein Pakt geschlossen wurde, der US-Sanktionen umgangen haben könnte. Das Ziel der Vereinbarung sei es gewesen, "ein potenzielles Versorgungsrisiko in Bezug auf Huawei-Produkte zu verhindern, die Komponenten aus den USA enthalten". Seitens der USA dürfte das nicht gern gesehen werden, so Marktbeobachter.
Größter DAX-Verlierer sind Vonovia, die um 4,5 Prozent einknicken nach zwei negativen Analystenstimmen. Metzler hat das Kursziel deutlich gesenkt und Morgan Stanley die Aktie auf Untergewichten gesenkt.
Zalando steigen dagegen um 1,8 Prozent, nachdem sie von Exane BNP auf "Outperform" erhöhte wurden. Auch Covestro profitieren von Hochstufung, und zwar durch Baader von "Reduce" auf "Buy".
Siemens notieren 1,2 Prozent höher. Hier wirkt positiv, dass sich der Finanzchef zuversichtlich für das zweite Quartal äußerte.
Gute Nike-Vorlagen helfen Adidas nicht
Adidas können nicht von guten Zahlen des Wettbewerbers Nike profitieren und geben 0,7 Prozent ab. Grund sei der Druck auf die Marge, heißt es im Handel. Die Analysten der RBC haben die Nike-Umsatzerwartungen für das laufende Jahr nach oben angepasst, die Prognose für die Marge aber leicht reduziert. Puma geben um 0,5 Prozent nach.
Die wenigen noch freien Stücke von Deutsche Euroshop zeigen sich kaum verändert trotz etwas besser als erwarteter Zahlen. Der Gewinn erhöhte sich um 6,4 Prozent auf 130,1 Millionen Euro.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.175,47 -0,1% -6,13 +10,1%
Stoxx-50 3.820,19 +0,1% 3,93 +4,6%
DAX 15.186,36 -0,1% -8,98 +9,1%
MDAX 26.902,08 -0,4% -116,63 +7,1%
TecDAX 3.228,29 -0,3% -9,80 +10,5%
SDAX 12.922,91 -0,5% -62,70 +8,4%
FTSE 7.520,12 -0,2% -16,10 +1,1%
CAC 7.090,97 -0,3% -21,94 +9,5%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,32 +0,03 -0,25
US-Zehnjahresrendite 3,58 -0,03 -0,30
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:16 Di, 17:34 % YTD
EUR/USD 1,0776 +0,1% 1,0766 1,0771 +0,7%
EUR/JPY 142,77 +0,2% 142,61 142,46 +1,7%
EUR/CHF 0,9939 +0,1% 0,9937 0,9928 +0,4%
EUR/GBP 0,8778 -0,4% 0,8778 0,8834 -0,8%
USD/JPY 132,50 +0,1% 132,47 132,27 +1,1%
GBP/USD 1,2277 +0,4% 1,2261 1,2192 +1,5%
USD/CNH (Offshore) 6,8905 +0,2% 6,8889 6,8833 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 28.233,26 +0,6% 28.274,29 28.216,28 +70,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,10 69,67 -0,8% -0,57 -14,1%
Brent/ICE 74,98 75,32 -0,5% -0,34 -12,2%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 42,54 42,40 +0,3% +0,14 -45,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.943,90 1.941,24 +0,1% +2,66 +6,6%
Silber (Spot) 22,46 22,38 +0,3% +0,08 -6,3%
Platin (Spot) 982,55 975,70 +0,7% +6,85 -8,0%
Kupfer-Future 4,00 3,99 +0,1% +0,00 +4,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 22, 2023 04:57 ET (08:57 GMT)
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adidas | 244,70 | 0,91% | |
adidas ADRs | 120,00 | 1,69% | |
Covestro AG | 55,78 | 0,11% | |
Deutsche Euroshop AG | 18,80 | 0,97% | |
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) | 28,40 | 0,00% | |
Deutsche Telekom AG | 29,08 | 0,24% | |
PUMA SE | 42,82 | -1,90% | |
Siemens AG (spons. ADRs) | 95,50 | 0,53% | |
Siemens AG | 195,28 | 1,21% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 28,05 | -1,75% | |
Zalando | 31,04 | -1,83% |
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DAX | 20 329,94 | -0,05% |