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11.06.2020 09:51:43

MÄRKTE EUROPA/Vorsichtige Fed-Aussagen belasten - Konjunkturwerte unter Druck

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit stärkeren Kursverlusten als befürchtet sind Europas Börsen am Donnerstag in den Handel gestartet. Die Aussagen der US-Notenbank setzen vor allem die Konjunkturaktien und damit den exportlastigen DAX unter Druck. Auto-, Chemie- und Industrie-Aktien geben deutlich nach. Die Fed sieht eine Erholung länger dauern als vom Markt erhofft worden war. Damit zerschlagen sich die Hoffnungen auf eine rasche V-förmige Erholung der Wirtschaft. "Die war aber eingepreist, also gibt es noch viel Luft nach unten", sagt ein Händler.

Der DAX fällt um 2,5 Prozent auf 12.223 Punkte, der Euro-Stoxx-50 reduziert sich um 2,2 Prozent auf 3.221 Punkte.

Fed mit Blankoscheck - Keine Zinserhöhung bis 2022

Für die Zinsmärkte hat die US-Notenbank indes einen "Blankoscheck" ausgestellt. Fed-Chairman Powell sagte dazu am Vorabend: "Wir denken nicht einmal darüber nach, die Zinsen zu erhöhen". Bis 2022 dürften die Zinsen so niedrig bleiben. Dies könnte eine neue Rally an den Rentenmärkten auslösen.

Für dieses Jahr rechnet die Fed mit einem Wirtschaftseinbruch zwischen 4 bis 10 Prozent in den USA. Die US-Notenbank wird zudem ihr Anleihekaufprogramm im bisherigen Umfang fortführen und nicht wie geplant langsam zurückfahren.

Einbruch bei Konjunkturaktien - Zu weit vorausgelaufen

Für Konjunkturaktien sind die Powell-Aussagen wie befürchtet negativ. Denn hier habe man eine sofortige V-Erholung eingepreist und wolle nichts von dem "langen Weg" hören, den Powell erwartet, heißt es.

In Europa stehen vor allem Auto- und Industriewerte unter Druck: Im DAX fallen VW, BMW und Daimler um bis zu 4 Prozent. BASF geben um 3,8 Prozent nach, Siemens um 3,3 Prozent. Noch stärker fallen Zulieferer wie Faurecia, Continental und Valeo mit bis zu 5,5 Prozent. Containerlogistiker wie Moeller-Maersk rutschen um 3,2 Prozent ab.

Lufthansa brechen in der Spitze bis 12 Prozent ein und notieren nun 8,2 Prozent tiefer. Hier belastet die Zuspitzung bei den laufenden Tarifgesprächen. Im Unternehmen soll eine Zahl von 26.000 Arbeitsplätzen in Gefahr sein und die Piloten sollen Gehaltskürzungen von bis zu 45 Prozent in die Runde geworfen haben. "Das sind dramatische Zahlen", so ein Händler. Bis hier Klarheit herrsche dürfte die Aktie volatil handeln.

Unilever beruhigt Fondsmanager

Gegen den Trend 3,4 Prozent höher notieren Unilever. Der Lebensmittel-Konzern plant zwar die rechtliche Zusammenlegung seiner britisch-niederländischen Struktur, will aber das Doppel-Listing in Amsterdam und London beibehalten. Fonds hatten vor einer Konzentration auf einen Ort Angst, weil dann entweder britische oder europäische Fonds hätten aussteigen müssen. Nun können alle unbesorgt zugreifen.

Mit einer Mega-Übernahme steht Just Eat Takeaway im Fokus. In der Nacht bestätigte der Lieferdienst die Übernahme von Grubhub, die am Vortag befürchtet wurde und für ein Kursminus von 13 Prozent gesorgt hatte. Der Kaufpreis soll nun bei 7,3 Milliarden Dollar liegen. Die Aktie von Just Eat Takeaway legt um 0,5 Prozent zu. Entspannung gibt es bei Delivery Hero, weil sie nun nicht als Käufer auftreten. Deren Aktien steigen um 0,2 Prozent.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.220,65 -2,22 -73,06 -14,00

Stoxx-50 2.994,56 -1,74 -52,95 -12,00

DAX 12.222,98 -2,45 -307,18 -7,74

MDAX 25.951,89 -1,67 -441,45 -8,34

TecDAX 3.107,65 -1,48 -46,83 3,08

SDAX 11.469,32 -2,32 -272,86 -8,33

FTSE 6.195,01 -2,12 -134,12 -16,09

CAC 4.932,58 -2,39 -120,83 -17,49

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,38 -0,05 -0,62

US-Zehnjahresrendite 0,70 -0,02 -1,98

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.07 Uhr Mi, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1366 -0,09% 1,1342 1,1345 +1,3%

EUR/JPY 121,61 -0,21% 121,51 121,6784 -0,3%

EUR/CHF 1,0714 -0,22% 1,0716 1,07 -1,3%

EUR/GBP 0,8966 +0,46% 0,8954 0,8894 +5,9%

USD/JPY 106,98 -0,13% 107,13 107,2560 -1,7%

GBP/USD 1,2676 -0,56% 1,2670 1,27 -4,3%

USD/CNH (Offshore) 7,0701 +0,23% 7,0694 7,0564 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.806,51 -0,51% 9.882,76 9738,5050 +36,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 38,18 39,60 -3,6% -1,42 -35,2%

Brent/ICE 40,29 41,73 -3,5% -1,44 -36,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.734,71 1.737,10 -0,1% -2,39 +14,3%

Silber (Spot) 17,86 18,30 -2,4% -0,44 +0,1%

Platin (Spot) 835,60 833,50 +0,3% +2,10 -13,4%

Kupfer-Future 2,63 2,66 -1,1% -0,03 -6,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 11, 2020 03:52 ET (07:52 GMT)

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