03.09.2018 13:01:46

MÄRKTE EUROPA/Vorsicht dominiert weiter - Autowerte erneut im Rückwärtsgang

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es auch zu Beginn der neuen Woche nach unten - wenn auch mit gebremstem Tempo. "Die Märkte bleiben aus Sorge vor weiteren protektionistischen Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump angespannt", umreißen die Marktstrategen der Societe Generale die Stimmungslage. Zur Wochenmitte könnte Trump ernst machen mit bereits angedrohten weiteren Strafzöllen auf chinesische Waren und außerdem hängt die Sorge vor Strafzöllen auf Autoimporte aus Europa weiter wie ein Damoklesschwert über dem Markt.

Daneben dürften die Gespräche über ein zukünftiges Handelsabkommen mit Kanada kompliziert bleiben, nachdem Trump dem nördlichen Nachbarn am Wochenende mit einem Ausschluss aus dem Freihandelsabkommen Nafta gedroht hat. Ab Mittwoch soll allerdings weiterverhandelt werden.

Vor diesem Hintergrund geht es für den DAX um 0,2 Prozent auf 12.344 Punkte nach unten, der Euro-Stoxx-50 zeigt sich kaum verändert bei 3.394 Punkten. Die Finanzmärkte in den USA bleiben wegen des Feiertags "Labor Day" am Montag geschlossen, daher ist mit vergleichsweise dünnen Umsätzen zu rechnen.

Der Euro notiert mit 1,1614 Dollar kaum verändert. Die türkische Lira berappelt sich leicht, der Dollar kommt vom Tageshoch bei 6,74 auf 6,61 Lira zurück. Neue Inflationsdaten aus der Türkei sind zwar schlecht ausgefallen, allerdings nicht ganz so übel wie befürchtet. Die türkische Zentralbank hat derweil eingeräumt, dass sie Risiken für die Preisstabilität sieht. Sie will alle Instrumente zur Bewahrung der Preisstabilität nutzen. Ob dies auch Zinserhöhungen umfasst, wie von Analysten gefordert, ist indes unklar. Immerhin hat die Bank angekündigt, ihre geldpolitische Haltung auf der September-Sitzungen anzupassen. Derweil stehen in anderen Schwellenländern die Währungen zum Dollar weiter unter Druck, was Unsicherheit schürt.

Italienische Anleihen mit gesenktem Fitch-Ausblick im Fokus

Nachdem die Investoren bereits seit Wochen eine höhere Risikoprämie vom Schuldner Italien verlangen, hat die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Bonitätsbewertung Italiens auf negativ von stabil gesenkt. Die Bonitätswächter befürchten nach der Bildung einer neuen Regierungskoalition eine laxere Fiskalpolitik, womit sich das bereits sehr hoch verschuldete Land noch anfälliger mache für potenzielle Schocks. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen kommt nach dem Anstieg am Freitag leicht zurück auf 3,16 Prozent. Deutsche Bundesanleihen werfen 0,33 Prozent ab.

Am Aktienmarkt ist die Nachrichtenlage dünn. Unter Abgabedruck stehen erneut Automobilwerte, der Sektor verliert 0,9 Prozent und ist damit größter Verlierer. Die Umstellung auf ein weltweit einheitliches Testverfahren (WLTP) gilt ab dem 1. September und stellt die deutschen Hersteller vor größere Probleme. Daimler korrigierte deswegen bereits die Gewinnprognose für das laufende Jahr, bei BMW warten Kunden länger auf die 7er-Reihe und Marken des Volkswagen-Konzerns wie Porsche, Audi und VW melden ebenfalls Einschränkungen bei der Verfügbarkeit. Aber auch der unterschwellig brodelnde Handelsstreit macht die Anleger vorsichtig. VW geben um 1,9 Prozent nach, BMW fallen um 0,9 Prozent und Daimler um 1,1 Prozent.

Bei VW dürfte zusätzlich ein Bericht etwas belasten, wonach die Wolfsburger auch bei Benzinmotoren gemogelt haben sollen. Allerdings sieht das Bundesministerium für Verkehr bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass VW auch bei Benzinern Abgastests manipuliert haben soll. Es handele sich zudem um bereits bekannte Vorwürfe und diesen sei das Kraftfahrtbundesamt nachgegangen.

In der dritten Reihe geht es für Mologen um 12,2 Prozent nach unten. Das Biotechnologieunternehmen sammelt durch eine Kapitalerhöhung und eine Wandelanleihe frisches Geld ein. Der Bruttoerlös der Kapitalerhöhung soll bei rund 18 Millionen Euro liegen. Der Bezugspreis liegt bei 4,70 Euro, der letzte Xetra-Kurs lautete auf 5,90 Euro. Das Unternehmen benötigt das Geld unter anderem für die Finanzierung einer laufenden Zulassungsstudie.

Daneben bewegen Analystenstimmen die Kurse. Die UBS hat Brenntag mit einem Kursziel von 60 Euro zum Kauf empfohlen, HSBC soll Scout 24 zum Kauf empfohlen haben. Brenntag gewinnen 1,7 Prozent, Scout 24 ziehen um 1,8 Prozent an.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.393,94 0,03 1,04 -3,14

Stoxx-50 3.044,32 0,07 1,98 -4,20

DAX 12.344,46 -0,16 -19,60 -4,44

MDAX 26.910,05 0,03 8,64 2,71

TecDAX 3.035,92 0,77 23,15 20,04

SDAX 12.506,27 -0,10 -13,09 5,21

FTSE 7.487,95 0,75 55,53 -3,32

CAC 5.411,52 0,09 4,67 1,86

Bund-Future 163,18 0,04 2,87

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:36 Fr, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,1614 +0,15% 1,1606 1,1624 -3,3%

EUR/JPY 129,01 +0,12% 128,74 128,84 -4,6%

EUR/CHF 1,1262 +0,15% 1,1257 1,1262 -3,8%

EUR/GBP 0,9012 +0,40% 0,8991 0,8953 +1,4%

USD/JPY 111,08 -0,02% 110,92 110,84 -1,4%

GBP/USD 1,2888 -0,27% 1,2908 1,2984 -4,6%

Bitcoin

BTC/USD 7.244,39 -0,5% 7.235,30 6.954,77 -47,0%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,62 -0,62 0,00

Deutschland 10 Jahre 0,33 0,33 -0,10

USA 2 Jahre 2,63 2,63 0,74

USA 10 Jahre 2,86 2,86 0,45

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,11 0,10 0,07

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,91 69,80 +0,2% 0,11 +19,1%

Brent/ICE 78,03 77,42 +0,5% 0,39 +20,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.201,44 1.201,44 -0,0% -0,01 -7,8%

Silber (Spot) 14,51 14,54 -0,2% -0,03 -14,3%

Platin (Spot) 787,80 787,90 -0,0% -0,10 -15,2%

Kupfer-Future 2,65 2,65 0% 0 -20,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/raz

(END) Dow Jones Newswires

September 03, 2018 07:02 ET (11:02 GMT)

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