16.02.2023 18:12:39

MÄRKTE EUROPA/US-Erzeugerpreise verstimmen - CAC-40 auf Rekordhoch

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Start in den Tag haben die europäischen Aktienmärkte nach den US-Erzeugerpreisen alle gesehenen Gewinne abgegeben. Im späten Handel ging es nochmals leicht nach oben, so schloss der DAX 0,2 Prozent höher bei 15.534 Punkten, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,4 Prozent auf 4.297 Punkte zu. Die Berichtssaison in Europa läuft derweil auf Hochtouren und lieferte teils deutliche bessere Ergebnisse als erwartet, heute vor allem französischer Unternehmen. Das beflügelte die Börse in Paris, dort stieg der Benchmark-Index CAC-40 auf Allzeithoch.

"Die Inflation wird uns wohl länger begleiten", so ein Marktteilnehmer zu den US-Daten. Die US-Erzeugerpreise seien deutlicher gestiegen als erwartet, hier mache sich auch der Anstieg der Benzinpreise bemerkbar. Die Erzeugerpreise waren im Januar sowohl in der Gesamt- als auch in der Kernrate überraschend stark gestiegen. Das spreche für weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank. Der Philly-Fed-Index für das verarbeitende Gewerbe brach deutlich auf minus 24 ein, den niedrigsten Stand seit Mai 2020. In der Vergangenheit befand sich die US-Wirtschaft jedes Mal entweder in einer Rezession oder kurz davor, wenn der Index auf dem Niveau oder niedriger notierte, so ein anderer Marktteilnehmer. Die Anleihen gaben nach, die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren stieg auf 2,50 Prozent, dies ist der höchste Stand seit Jahresultimo.

DAX-Kandidat Commerzbank haussiert nach Zahlenvorlage

Im MDAX stiegen die Aktien des DAX-Kandidaten Commerzbank nach endgültigen Zahlen um 11,6 Prozent. Positiv wurde der Gewinn für das vierte Quartal gewertet. Das Ergebnis der Commerzbank für das Schlussquartal liegt laut Citi rund 20 Prozent über dem Konsens, was auf das Nettozinsergebnis und die Rückstellungen für Kreditausfälle zurückzuführen sei.

Zudem hätten viele Investoren die Aktien noch nicht nach ihrer künftigen DAX-Mitgliedschaft gewichtet und zunächst aus Sicherheitsgründen die Zahlenvorlage abgewartet. Die Höhergewichtung der Bank im Portfolio werde nun erst nachvollzogen. Momentan deutet sich an, dass Commerzbank die Aktie von Linde (-1,3%) per 27. Februar im DAX ersetzt.

Airbus mit starkem Cashflow und Zukauf fest

Den DAX-Gewinner stellten Airbus mit einem Plus von knapp 5 Prozent. An der Börse hieß es, vor allem der freie Cashflow habe deutlich über Erwartung gelegen. Die Margenstärke im vierten Quartal überrasche positiv, der Gewinnanstieg lag daher deutlich über dem Umsatzplus. Die Analysten der Citi stellten positiv heraus, dass insbesondere die Erwartung von 6 Milliarden Euro bereinigtem EBIT im laufenden Jahr die Inflations- und Eskalationsbedenken ausräumen sollte.

Um gleich 14,6 Prozent nach oben schossen die Aktien von Atos in Paris. Hier hat Airbus ein Angebot für einen Minderheitsanteil an deren Cyber-Sicherheitsgeschäft Evidian abgegeben. Airbus bietet dabei für 29,9 Prozent. Atos erklärte dazu, dass damit ein globaler europäischer Player auf dem Gebiet der Computersicherheit entstehen könnte, auch wenn ein Abschluss derzeit noch nicht sicher sei.

Auch der Telekom-Konzern Orange zählte zu den französischen Unternehmen, die mit deutlich besseren Zahlen oder Ausblicken glänzten. Orange sprangen um 6,5 Prozent nach oben. Neben besseren Zahlen zum vierten Quartal mit einem EBITDA-Anstieg von 8,5 Prozent aktualisierte das Unternehmen auch seinen Mittelfristausblick für die Finanzziele bis 2025.

Standard Chartered überrascht mit guter Profitabilität

Gut wurden auch die Zahlen von Standard Chartered aufgenommen, der Kurs stieg um 4,1 Prozent. Die britische Bank habe stärker von dem verbesserten Zinsumfeld profitiert als erwartet. Entsprechend sei sie profitabler gewesen als erhofft, hieß es. Sie erhöhte daher ihren Renditeausblick und startet einen Aktienrückkauf über 1 Milliarde Dollar. "Es geht also auch ohne angebliche Übernahmespekulationen", sagte ein Händler mit Blick auf die Gerüchte von vor einer Woche. Ein anderer Marktteilnehmer sah in dem Aktienrückkauf eine Abwehrstrategie gegen eine mögliche Übernahme.

Nestle hat laut Analysten solide Zahlen veröffentlicht, der Kurs fiel aber um 2,5 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallene Schneider-Prognose für das organische Wachstum ist laut den Analysten von Citi das Highlight im Quartalsbericht der Franzosen, auch wenn die Margenprognose aufgrund von Wechselkursen und Effekten aus Übernahmen unter dem Konsens liege. Für die Aktie von Schneider Electric ging es um 0,9 Prozent nach oben.

Air Liquide lagen mit einem Plus von 1,8 Prozent freundlich im Markt. Auch der Ausblick des Linde-Konkurrenten sei positiv, da operative Marge und Nettogewinn weiter gesteigert werden sollen. Pernod Ricard gewannen nach Zahlenvorlage 3,4 Prozent, auch der Hersteller von Aperitif-Getränken hat die Erwartungen geschlagen.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.297,24 +17,20 +0,4% +13,3%

Stoxx-50 3.943,07 -4,90 -0,1% +8,0%

Stoxx-600 465,24 +0,88 +0,2% +9,5%

XETRA-DAX 15.533,64 +27,30 +0,2% +11,6%

FTSE-100 London 8.012,53 +14,70 +0,2% +7,3%

CAC-40 Paris 7.366,16 +65,30 +0,9% +13,8%

AEX Amsterdam 771,69 +1,96 +0,3% +12,0%

ATHEX-20 Athen 2.640,49 -5,55 -0,2% +17,3%

BEL-20 Bruessel 3.915,89 -2,85 -0,1% +5,8%

BUX Budapest 46.039,34 -226,08 -0,5% +5,1%

OMXH-25 Helsinki 5.015,11 +9,75 +0,2% +4,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.610,47 +128,69 +2,3% -5,6%

OMXC-20 Kopenhagen 1.912,67 -14,00 -0,7% +4,2%

PSI 20 Lissabon 5.955,45 +46,00 +0,8% +4,8%

IBEX-35 Madrid 9.327,30 +32,50 +0,3% +13,4%

FTSE-MIB Mailand 27.853,74 +320,05 +1,2% +16,1%

RTS Moskau 906,71 -8,23 -0,9% -6,6%

OBX Oslo 1.126,53 +6,71 +0,6% +3,4%

PX Prag 1.400,55 -6,57 -0,5% +16,5%

OMXS-30 Stockholm 2.256,54 +1,41 +0,1% +10,4%

WIG-20 Warschau 1.865,51 -4,52 -0,2% +4,1%

ATX Wien 3.500,85 +32,88 +0,9% +11,4%

SMI Zuerich 11.194,91 -77,76 -0,7% +4,3%

* zu Vortagsschluss

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,48 +0,01 -0,09

US-Zehnjahresrendite 3,83 +0,03 -0,05

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:15 Mi, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0682 -0,1% 1,0701 1,0682 -0,2%

EUR/JPY 143,12 -0,1% 143,32 143,38 +2,0%

EUR/CHF 0,9878 +0,0% 0,9872 0,9878 -0,2%

EUR/GBP 0,8893 +0,1% 0,8889 0,8887 +0,5%

USD/JPY 133,99 -0,0% 133,93 134,20 +2,2%

GBP/USD 1,2012 -0,2% 1,2037 1,2018 -0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,8650 +0,0% 6,8672 6,8587 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 24.899,88 +3,0% 24.618,91 22.861,62 +50,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,93 78,59 +0,4% +0,34 -1,9%

Brent/ICE 85,72 85,38 +0,4% +0,34 -0,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 51,75 54,72 -5,4% -2,97 -27,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.838,78 1.834,10 +0,3% +4,68 +0,8%

Silber (Spot) 21,68 21,68 +0,0% +0,00 -9,6%

Platin (Spot) 930,00 918,00 +1,3% +12,00 -12,9%

Kupfer-Future 4,13 4,01 +2,9% +0,12 +8,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 16, 2023 12:13 ET (17:13 GMT)

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