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12.01.2017 13:31:45

MÄRKTE EUROPA/Trump-Pressekonferenz drückt weiter auf die Stimmung

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Donnerstagmittag mit leichten Abgaben. Die Pressekonferenz von Donald Trump vom Vortag wirkt leicht belastend. Neue Details zu den Wirtschaftsplänen des zukünftigen US-Präsidenten wurden nicht genannt - weder zu den angekündigten Steuersenkungen noch zum Infrastrukturprogramm. Vielmehr erneuerte Trump seine Kritik an der chinesischen Handelspolitik und drohte erneut mit Strafzöllen. "Der Trump-Trade verliert an Glanz", so das Bankhaus Metzler. Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 11.600 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.306 nach unten.

Trump übt harsche Kritik am Pharmasektor Unter die Räder kommt der Pharmasektor, der europaweit 1,9 Prozent verliert. Grund für die negative Kursreaktion des Sektors an der Wall Street am Vortag seien vor allem die Aussagen des neuen US-Präsidenten Donald Trump gewesen, kurz nach seinem offiziellen Amtsantritt "Obamacare" durch ein neues eigenes Programm zu ersetzen, sagt ein Händler. Auch warf Trump der Pharmaindustrie Preiswucher vor. "Wie nicht anders zu erwarten, drückte dies massiv auf den Gesundheitssektor, angeführt von den Biotech-Werten."

   Im TecDax enthaltene Biotech-Aktien wie Evotec, MediGene und MorphoSys verlieren bis zu 3 Prozent. Bei den Großen der Pharmaindustrie wie Astrazeneca, Glaxosmithkline, Roche, Novartis und Sanofi reichen die Kursverluste von 0,6 bis zu 3 Prozent. Ein Händler berichtet, an der Wall Street hätten vor allem Hedgefonds Pharma-Aktien in großem Stil verkauft. Die deutschen Pharmawerte FMC, Fresenius und Merck KGaA verlieren zwischen 0,5 und 1 Prozent.

   Novo Nordisk zählen mit 4,1 Prozent Minus zu den schwächsten Werten der Pharma-Branche. Neben der übergeordneten Abneigung gegen den Sektor nach den Aussagen von Donald Trump und dessen erkennbarer Kritik an der Preisgestaltung drückt hier ein hauseigenes Problem. Die US-Anwaltskanzlei Bernstein Litowitz Berger & Grossmann LLP hat eine Sammelklage eingereicht. Kläger ist das Lehigh County Employees' Retirement System: Dem Pharmahersteller wird vorgeworfen, den Preisdruck bei einigen Medikamente nicht korrekt dargestellt zu haben.

Starke Zahlen von Richemont lösen Käufe in Luxusbranche aus In Zürich springen Richemont um 9 Prozent nach oben. Der Hersteller von Luxusuhren und Schmuck hat den Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal um 5 Prozent gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Louise Singlehurst von Morgan Stanley beispielsweise hatte mit einem Plus von lediglich 3,6 Prozent gerechnet. Andere Titel aus der Luxusbranche wie Swatch, LVMH oder Kering legen ebenfalls zu.

   In London verlieren Tesco 2,3 Prozent. Zwar hat der britische Einzelhändler im Schlussquartal 2016 den Umsatz um 1,5 Prozent erhöht; gute Quartalszahlen der Wettbewerber William Morrison und J. Sainsbury hatten jedoch auch den Tesco-Kurs zuletzt bereits nach oben getrieben. Marks & Spencer legen um 1,2 Prozent zu. Die Modekette hat den Absatz außerhalb Großbritanniens um fast 20 Prozent gesteigert.

   Die Käufe bei RWE und Eon, die um 1 bzw 2,6 Prozent zulegen, führen Händler auf deren Status als "Nachzügler" zurück. Die Kurse der beiden Stromkonzerne sind seit August vergangenen Jahres eingebrochen. Der Kurs der Eon-Tochter Uniper legt um 2,7 Prozent zu, gestützt von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs.

   Südzucker verteuern sich um 3,1 Prozent, nachdem das Unternehmen die Gewinnspanne für das Geschäftsjahr 2016/2017 nach oben geschraubt hat. Christian Bruns von der Equinet Bank spricht von einem "überzeugenden dritten Quartal". Zudem unterschätze der Markt die Erholung der Gewinne im Zuckergeschäft.

   Papiere des Automobilzulieferers Hella steigen um 2,1 Prozent, nachdem das Unternehmen die Ziele für Umsatz und Gewinn im laufenden Turnus bekräftigt hat. Eine Kaufempfehlung der Berenberg Bank mit einem höheren Kursziel treibt die Aktien der Hamburger Kupferschmiede Aurubis um 1,8 Prozent nach oben.

Dollar leidet unter Trump-Aussagen Der Dollar neigt nach den Aussagen Trumps weiter zur Schwäche. Den Euro hat es mit rund 1,0650 Dollar wieder deutlich über die Marke von 1,06 getrieben. Das ist der höchste Kurs seit vier Wochen. Hier vermissen die Marktakteure Aussagen zur künftigen Fiskal- und Wirtschaftspolitik: "Wer sich von der gestrigen Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten neue Details zu seinen Wirtschaftsplänen erhofft hat, wurde enttäuscht", sagt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.

   Im weiteren Tagesverlauf könnten allerdings die Reden von vier Gouverneuren der US-Notenbank die Wechselkurse bewegen. Fed-Präsidentin Janet Yellen steht am Freitag auf der Agenda. Devisenhändler hoffen auf klare Aussagen zum künftigen Zinspfad in den USA.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.305,66 -0,07 -2,28 0,46 Stoxx-50 3.032,65 -0,37 -11,15 0,73 DAX 11.599,58 -0,40 -46,59 1,03 MDAX 22.340,65 -0,10 -23,45 0,68 TecDAX 1.842,91 -0,24 -4,44 1,72 SDAX 9.698,58 -0,23 -22,50 1,88 FTSE 7.288,05 -0,03 -2,44 2,03 CAC 4.888,67 0,00 -0,04 0,54

Bund-Future 163,94 0,34 -0,12

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.14 Uhr Mo, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0649 +0,19% 1,0629 1,0564 +1,3% EUR/JPY 121,7197 +0,05% 121,6645 123,05 -2,7% EUR/CHF 1,0732 -0,03% 1,0735 1,0734 +0,2% EUR/GBP 0,8670 -0,02% 0,8688 1,1518 +1,7% USD/JPY 114,30 -0,16% 114,48 116,48 -2,2% GBP/USD 1,2279 +0,54% 1,2214 1,2170 -0,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,87 52,25 +1,2% 0,62 -1,6% Brent/ICE 55,82 55,1 +1,3% 0,72 -1,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.205,25 1.191,54 +1,2% +13,71 +4,7% Silber (Spot) 16,91 16,73 +1,1% +0,18 +6,2% Platin (Spot) 989,25 972,25 +1,7% +17,00 +9,5% Kupfer-Future 2,62 2,61 +0,5% +0,01 +4,7% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   January 12, 2017 07:01 ET (12:01 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 01 AM EST 01-12-17

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Aurubis 76,25 0,99% Aurubis
E.ON sp. ADRs 11,70 -1,68% E.ON sp. ADRs
EVOTEC SE 8,69 0,70% EVOTEC SE
Fresenius SE & Co. KGaA (St.) 33,90 0,33% Fresenius SE & Co. KGaA (St.)
Fresenius Medical Care (FMC) St. 44,88 1,58% Fresenius Medical Care (FMC) St.
HELLA GmbH & Co. KGaA 88,30 1,61% HELLA GmbH & Co. KGaA
Kering 225,10 1,69% Kering
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. 609,50 0,15% LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A.
Merck KGaA 142,05 -0,07% Merck KGaA
Novartis AG (Spons. ADRS) 97,40 -1,81% Novartis AG (Spons. ADRS)
Novo Nordisk (spons. ADRs) 103,00 -1,44% Novo Nordisk (spons. ADRs)
Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh 33,91 0,13% Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh
RWE AG (spons. ADRs) 30,80 -2,53% RWE AG  (spons. ADRs)
Sanofi S.A. 91,04 -0,82% Sanofi S.A.
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