DMG MORI Aktie
WKN: 587800 / ISIN: DE0005878003
22.01.2015 18:37:31
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MÄRKTE EUROPA/Super-Mario schickt DAX auf Allzeithoch
Von Manuel Priego-Thimmel
Die Ankündigung eines Wertpapierkaufprogramms (QE) durch die EZB hat am Donnerstag ein Kursfeuerwerk an Europas Börsen ausgelöst. Der Dax stieg auf ein neues Allzeithoch bei 10.454 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 markierte ein neues Siebenjahreshoch bei 3.332 Punkten. Der Euro fiel auf ein Elfjahrestief, während die Anleihemärkte anzogen. Die EZB wird ab März Wertpapiere, darunter auch Staatsanleihen, in einer Größenordnung von 60 Milliarden Euro monatlich erwerben. Das Programm läuft zunächst bis September 2016, kann aber verlängert werden, sollte die Inflation nicht anziehen.
Mauro Vittorangeli, CIO Fixed Income Conviction Strategies Europe bei Allianz Global Investors (AGI), begrüßte die Entscheidung. "Die heutige Ankündigung ist ein historischer Meilenstein für die europäischen Märkte und stellt einen wichtigen Schritt zur weiteren Integration dar", so Vittorangeli. Die Finanzwelt habe gebannt auf EZB-Präsident Mario Draghi geschaut, und er habe ein größeres Geschütz aufgefahren als von den Investoren erwartet. AGI rechnet mit weiteren Einengung der Zinsaufschläge und einer Abwertung des Euro.
Der DAX gewann 1,3 Prozent auf 10.436 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,6 Prozent auf 3.323 Zähler nach oben. Nach Einschätzung der Commerzbank ist das Ende der geldpolitischen Lockerung in der Eurozone mit der Entscheidung noch nicht erreicht. Das jetzt bekannt gegebene QE-Programm werde wenig ändern am quälend langsamen Aufschwung und der niedrigen Inflation in der Eurozone. Vermutlich werde die EZB ihre Geldpolitik in den kommenden Quartalen weiter lockern und damit vor allem die Vermögenspreise anfachen. Nach QE sei vor QE, hieß es.
Die Notierungen von Staatsanleihen aus der Eurozone-Peripherie reagierten mit Kursaufschlägen auf die Entscheidung. Die Renditen italienischer spanischer und deutscher Papiere mit zehn Jahren Laufzeit fielen auf neue Rekordtiefststände. Der Italien-Bond rentierte zum Börsenschluss mit 1,54 Prozent um 14 Basispunkte (Bp) niedriger. Die Rendite spanischer Titel sank um 13 Bp auf 1,40 Prozent. Die Rendite von Bundesanleihen fiel um 8 Bp auf 0,44 Prozent. Die griechische Rendite gab um 52 Bp auf 8,55 Prozent nach.
An den Devisenmärkten fiel der Euro auf ein neues Elfjahrestief bei 1,1404 Dollar. Händler werteten es als belastend für die Gemeinschaftswährung, dass sich EZB-Präsident Mario Draghi ein Hintertürchen offen gehalten habe als er sagte, das Kaufprogramm so lange am Leben zu erhalten, bis die Inflation in der Eurozone anziehe. "Das kann man auch als Ankündigung eines nicht terminierten Kaufprogramms interpretieren", sagte ein Händler. Der Euro könnte in den nächsten Monaten Richtung Parität fallen. Zum Börsenschluss stand die Devise bei 1,1413 Dollar.
Nach Einschätzung der Deutsche Asset & Wealth Management stellt die Abwertung des Euro die positivste Wirkung von QE auf die Konjunktur und die Aktienmärkte dar. "Diese kommt einem kleinen Konjunkturprogramm gleich. Darüberhinaus dürften sich die Auswirkungen in Grenzen halten", sagte Chief Investment Officer Johannes Müller. Der schwächere Euro dürfte die Unternehmensgewinne stützen. Insgesamt bleibe festzuhalten, dass Staatsanleihenkäufe weder ein Allheilmittel gegen die Wirtschaftsflaute seien, noch dass dadurch ein großer Schaden entstehen werde, blieb Müller skeptisch.
Gold reagierte positiv auf die Ankündigung eines QE-Programms der EZB und stieg über 1.300 Dollar je Feinunze. Auf Euro-Basis fiel der Anstieg mit einem Plus von 2,7 Prozent auf 1.143 Euro sehr viel deutlicher aus. Ein Wertpapierkaufprogramm und die damit verbundene Verwässerung des Euro sind gute Nachrichten für das Edelmetall. Gold hatte in der vergangenen Woche stark von der Entscheidung der SNB profitiert, den Franken-Mindestkurs gegen den Euro aufzugeben. Anleger sprachen von einem Vertrauensverlust in die Politik der Zentralbanken.
Aber es gab nicht nur QE am Donnerstag. Im Fokus am deutschen Aktienmarkt stand der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori Seiki (ehemals Gildemeister). Der japanische Großaktionär DMG Mori Seiki Co Ltd will seine Beteiligung an der deutschen DMG Mori Seiki AG auf über 50 Prozent aufstocken und bietet dafür 27,50 Euro in bar je Aktie. Laut Analyst Thomas Rau von Montega ist das "viel zu niedrig". Am Markt wurde das offenbar ähnlich gesehen, denn die Aktie stieg um mehr als 12 Prozent über den Gebotspreis hinaus auf 28,82 Euro. Die Japaner halten bereits 24,3 Prozent an dem Maschinenbauer.
Positiv für Credit Suisse wirkten die Aussagen der Bank zu den Verlusten im Rahmen der überraschenden Franken-Aufwertung. "Die Eingrenzung des Verlustes nimmt viel von der Unsicherheit von der Aktie, die sie in den letzten Tagen belastet hat", sagte ein Händler. Die Credit Suisse geht nun von einer Gewinnbelastung im dreistelligen Millionenbereich aus. Der Kurs stieg um 2,3 Prozent, während der Schweizer Aktienmarkt insgesamt weiter unter der jüngsten drastischen Frankenaufwertung litt und 0,1 Prozent einbüßte.
Eine um gut zehn Prozent erhöhte Gewinnprognose von Verbund für 2014 ließ das Papier um 0,9 Prozent steigen. Die Aktien von Tele Columbus werden unterdessen zu 10 Euro verkauft und damit exakt in der Mitte der Zeichnungsspanne von 8 bis 12 Euro. Die Erstnotiz an der Börse ist für Freitag geplant. Händler zeigten sich vom Ausgabepreis enttäuscht, weil die Aktie am Grauen Markt vor mehr als einer Woche noch bei 12 Euro nachgefragt worden sei.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.322,65 +52,92 +1,6% +5,6% Stoxx-50 3.186,97 +46,76 +1,5% +6,1% Stoxx-600 364,05 +5,93 +1,7% +6,3% XETRA-DAX 10.435,62 +136,39 +1,3% +6,4% FTSE-100 London 6.796,63 +68,59 +1,0% +3,5% CAC-40 Paris 4.552,80 +67,98 +1,5% +6,6% AEX Amsterdam 447,77 +6,68 +1,5% +5,5% ATHEX-20 Athen 250,28 +2,88 +1,2% -5,5% BEL-20 Bruessel 3.456,95 +34,98 +1,0% +5,2% BUX Budapest 16.776,87 +384,44 +2,3% +0,9% OMXH-25 Helsinki 3.215,23 +66,69 +2,1% +7,6% ISE NAT. 30 Istanbul 113.241,16 +726,48 +0,6% +6,7% OMXC-20 Kopenhagen 792,96 +2,15 +0,3% +6,5% PSI 20 Lissabon 5.151,39 +121,76 +2,4% +9,9% IBEX-35 Madrid 10.510,60 +175,30 +1,7% +2,3% FTSE-MIB Mailand 20.469,74 +488,33 +2,4% +7,7% RTS Moskau 817,14 +35,01 +4,5% +3,3% OBX Oslo 546,37 +5,74 +1,1% +4,3% PX Prag 961,04 +8,50 +0,9% +1,5% OMXS-30 Stockholm 1.523,80 +22,57 +1,5% +4,0% WIG-20 Warschau 2.319,45 +31,59 +1,4% +0,2% ATX Wien 2.230,09 +38,17 +1,7% +3,2% SMI Zuerich 7.999,48 -9,07 -0,1% -11,0%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.33 Uhr Mi, 18.25 Uhr EUR/USD 1,1413 -1,42% 1,1578 1,1580 EUR/JPY 134,59 -1,49% 136,62 136,74 EUR/CHF 0,9931 -0,22% 0,9953 0,9997 USD/JPY 117,94 -0,04% 117,98 118,10 GBP/USD 1,5054 -0,47% 1,5126 1,5096 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/ros
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January 22, 2015 12:07 ET (17:07 GMT)
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