06.07.2022 18:07:40

MÄRKTE EUROPA/Sehr fest - Just Eat Takeaway haussieren dank Amazon-Deal

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Mittwoch sehr fest geschlossen. Der DAX gewann 1,6 Prozent auf 12.595 Punkte, der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,8 Prozent auf 3.422 Punkte. Gestützt wurde die Stimmung vom jüngsten Einbruch der Ölpreise und der Preise für andere Rohstoffe, darunter auch für Nahrungsmittel. Grund sind zunehmende Rezessionsrisiken, die aber zugleich auf die Inflationserwartungen drücken. Das nehme den Druck von den Notenbanken, bei den Zinserhöhungen zu überziehen, hieß es im Handel.

Ende des Gas- und Ölarbeiter-Streiks in Norwegen klar positiv

Eindeutig positiv bewertet wurde das Ende des Streiks der Gas- und Ölarbeiter in Norwegen. Dieser hatte die ohnehin brisante Lage angesichts eines drohenden Stopps der russischen Gaslieferungen noch einmal verschärft. Entscheidend wird nun sein, ob nach der bevorstehenden etwa 10-tägigen regulären Wartung von Nordstream 1 wieder Gas durch die Pipeline fließen wird. Am 11. Juli beginnen diese jährlichen Wartungsarbeiten. Der Preis für Dutch TTF Gas zog an nach der jüngsten Korrektur.

Am Devisenmarkt gab der Euro derweil weiter nach und fiel nun auch klar unter die Marke von 1,02 Dollar. Die Parität ist somit in Sichtweite. Der Euro war am Dienstag wegen der Rezessionsängste im Markt auf den niedrigsten Stand seit fast 20 Jahren abgerutscht.

Just Eat Takeaway haussierten um 15,5 Prozent. Händler verwiesen auf die Partnerschaft mit Amazon. "Sie stützt die Stimmung", so ein Marktteilnehmer. Angebote des Essenslieferdienstes Grubhub werden in den USA künftig Teil des Prime-Pakets von Amazon sein. Der Deal des Online-Händlers mit der Grubhub-Mutter Just Eat Takeaway, zu der auch Lieferando gehört, beinhaltet zudem die Option auf eine niedrige Beteiligung an Grubhub. Amazon hat die Option, 2 Prozent an Grubhub zu übernehmen, und kann diesen Anteil je nach Performance auf 15 Prozent aufstocken.

Delivery Hero (-4,1%) gerieten dagegen mit bestätigten kartellrechtlichen Hausdurchsuchungen unter Druck. Betroffen waren auch die Büros der jüngst übernommenen spanischen Glovo. Wegen des Verdachts auf Kartellbildung hat die EU-Wettbewerbskommission mehrere Essens-Lieferdienste durchsucht. Wer alles von den Durchsuchungen betroffen ist, ist unklar. Die Citigroup sieht die Stimmung für die Aktie belastet. Weil die Untersuchung noch im Gange sei, könne das Unternehmen den Umfang der Untersuchung nicht kommentieren, habe aber volle Kooperation zugesagt.

Für Alstom ging es an der Pariser Börse um 4,8 Prozent nach oben. Neben dem positiven Umfeld am Gesamtmarkt, wurde die Aktie gestützt von einem Auftrag in Höhe von 387 Millionen Euro aus Indien. Das Unternehmen wird U-Bahnzüge sowie Signalsysteme nach Bhopal und Indore liefern.

Metro reagierten mit Aufschlägen von 4,1 Prozent auf die Anhebung der Prognose für das laufende Jahr. Das Umsatzwachstum soll nun um 17 bis 22 Prozent zulegen, bisher war das Unternehmen von 9 bis 15 Prozent ausgegangen. Das bereinigte EBITDA soll um 150 bis 230 Millionen Euro steigen, bislang war man von einem EBITDA "leicht bis moderat" über Vorjahr ausgegangen. Insbesondere bei den EBITDA-Schätzungen dürfte am Markt Revisionsbedarf bestehen.

Spekulationen über Staatsanstieg bei Uniper verdichten sich

Uniper verloren 2,9 Prozent. Am Markt verdichten sich die Spekulationen, dass der Staat über eine Kapitalerhöhung 3 bis 5 Milliarden Euro an Uniper schleusen könnte. Wie die staatliche Rettung konkret ausgestaltet wird, hängt laut Handelsblatt auch davon ab, inwieweit Händler wie Uniper die höheren Einkaufspreise beim Gas an die Verbraucher weitergeben dürfen, ohne dabei auf bestehende Lieferverträge Rücksicht zu nehmen. Die Aktie der Uniper-Mutter Fortum gab um 2,0 Prozent nach.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.421,84 +62,01 +1,8% -20,4%

Stoxx-50 3.445,35 +55,66 +1,6% -9,8%

Stoxx-600 407,34 +6,66 +1,7% -16,5%

XETRA-DAX 12.594,52 +193,32 +1,6% -20,7%

FTSE-100 London 7.103,57 +78,10 +1,1% -4,9%

CAC-40 Paris 5.912,38 +117,42 +2,0% -17,3%

AEX Amsterdam 656,71 +12,49 +1,9% -17,7%

ATHEX-20 Athen 1.857,60 +3,28 +0,2% -13,3%

BEL-20 Bruessel 3.711,71 +48,69 +1,3% -13,9%

BUX Budapest 39.352,08 +95,82 +0,2% -22,4%

OMXH-25 Helsinki 4.484,69 +29,17 +0,7% -20,0%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.604,43 +35,56 +1,4% +28,6%

OMXC-20 Kopenhagen 1.676,11 +19,47 +1,2% -10,1%

PSI 20 Lissabon 5.879,42 +4,67 +0,1% +5,7%

IBEX-35 Madrid 7.948,60 -10,80 -0,1% -8,8%

FTSE-MIB Mailand 20.920,99 +215,93 +1,0% -24,3%

RTS Moskau 1.101,64 -45,04 -3,9% -31,0%

OBX Oslo 1.058,69 -9,09 -0,9% -0,9%

OMXS-30 Stockholm 1.918,67 +52,51 +2,8% -20,7%

WIG-20 Warschau 1.654,84 +10,38 +0,6% -27,0%

ATX Wien 2.762,36 -16,90 -0,6% -27,1%

SMI Zuerich 10.840,60 +138,10 +1,3% -15,8%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:01 Uhr Di, 17:01 % YTD

EUR/USD 1,0171 -0,9% 1,0251 1,0240 -10,5%

EUR/JPY 137,97 -1,1% 138,56 139,32 +5,4%

EUR/CHF 0,9881 -0,6% 0,9922 0,9937 -4,8%

EUR/GBP 0,8543 -0,5% 0,8594 0,8595 +1,7%

USD/JPY 135,67 -0,1% 135,21 135,97 +17,9%

GBP/USD 1,1905 -0,4% 1,1931 1,1913 -12,0%

USD/CNH (Offshore) 6,7141 +0,0% 6,7134 6,7231 +5,7%

Bitcoin

BTC/USD 20.127,87 -1,0% 20.007,00 19.421,00 -56,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 96,11 99,50 -3,4% -3,39 +33,2%

Brent/ICE 99,54 102,77 -3,1% -3,23 +32,9%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 173,83 163,64 +5,3% 8,76 +37,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.733,40 1.764,87 -1,8% -31,47 -5,3%

Silber (Spot) 19,12 19,22 -0,5% -0,10 -18,0%

Platin (Spot) 847,63 868,85 -2,4% -21,22 -12,7%

Kupfer-Future 3,39 3,43 -1,2% -0,04 -23,8%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 06, 2022 12:08 ET (16:08 GMT)

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Alstom S.A. 20,59 3,83% Alstom S.A.
Delivery Hero 29,03 1,04% Delivery Hero
Fortum Oyj 13,69 2,20% Fortum Oyj
Just Eat Takeaway.com 12,46 3,15% Just Eat Takeaway.com
METRO (St.) 3,81 -2,56% METRO (St.)

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DAX 20 590,87 1,58%