21.02.2022 18:08:40

MÄRKTE EUROPA/Schwere Verluste - Ukraine-Krise verschärft sich weiter

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit heftigen Verlusten in die Woche gestartet. Die Ukraine-Krise hat sich weiter verschärft. Die russische Armee hat nach eigenen Angaben fünf aus der Ukraine kommende "Saboteure" auf russischem Boden getötet. Zuvor hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gesagt, dass es keine konkreten Pläne für einen Gipfel zwischen Wladimir Putin und Joe Biden gebe. Die Nachricht über ein mögliches Gipfeltreffen der beiden Präsidenten hatte im frühen Handel die Notierungen noch gestützt.

Russlands Präsident Putin will noch am Montag über die Anerkennung der Unabhängigkeit der pro-russischen Separatistengebiete in der Ostukraine entscheiden. Im Blick steht nun das geplante Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow im weiteren Wochenverlauf. Die US-Börsen blieben am Montag wegen eines Feiertags in den USA geschlossen. Der DAX verlor 2,1 Prozent auf 14.731 Punkte und schloss damit unter der wichtigen Unterstützung bei 14.816. Der Euro-Stoxx-50 gab 2,2 Prozent auf 3.986 nach.

Neben der Ukraine bleibt Inflation Topthema

Neben der Ukraine bleibt die Inflation Topthema im Markt. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar so stark gestiegen wie noch nie seit 1949. Die Jahresrate liegt bei 25 Prozent. Im Zuge gelockerter Corona-Restriktionen hat sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im Februar überraschend stark beschleunigt, was zugleich aber für Preisauftrieb gesorgt hat. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - erhöhte sich auf 55,8 Zähler von 52,3 im Vormonat. Erwartet wurde ein Anstieg auf 52,9 Punkte.

Unternehmensnachrichten waren zu Wochenbeginn rar. Für Faurecia ging es nach Zahlenvorlage in dem negativen Umfeld um 5,4 Prozent nach unten. Der Ausblick von Faurecia auf 2022 liege weitgehend im Rahmen der Marktschätzungen, so die Citi-Analysten. Der Umsatz des Automobil-Zulieferers habe 2021 die Erwartungen um 2 Prozent übertroffen, das operative Ergebnis um 1 Prozent. Etwas schwächer als erwartet sei der freie Cashflow ausgefallen.

Exor verloren nach einem Vergleich mit den italienischen Steuerbehörden 4,5 Prozent an der Mailänder Börse. Das Anlagevehikel der Agnelli-Familie hat sich mit den Behörden auf eine Zahlung von 746 Millionen Euro geeinigt wegen des Rechtsstreits um die Verlagerung des Firmensitzes in die Niederlande. Nach Einschätzung von Equita hat der Vergleich eine Reduzierung des Net Asset Value von Exor von 3 Prozent zur Folge.

Nach positiven Phase-3-Ergebnissen für den Wirkstoff Enhertu gegen Brustkrebs ging es für Astrazeneca gleich um 4 Prozent nach oben. Die Citigroup äußerte sich angetan und sagte, dass die Erwartungen an das Umsatzpotenzial für das Medikament nach oben angepasst werden dürften. Die Analysten gehen davon aus, dass Astrazeneca die Daten auf der ASCO-Konferenz im Juni präsentieren wird. Eine Zulassung könnte recht zügig erfolgen.

SAF Holland hielten sich gut und schlossen unverändert nach 2021er-Zahlen. Der Umsatz liege mit 1,25 Milliarden Euro leicht oberhalb der erwarteten 1,2 Milliarden, die EBIT-Marge habe mit 7,5 Prozent eine Punktlandung mit dem Konsens geliefert, hieß es im Handel. Leicht positiv sei zu werten, dass der Verschuldungsgrad deutlich gesenkt werden konnte.

Credit Suisse soll Geschäfte mit Autokraten gemacht haben

Credit Suisse verloren 3,1 Prozent: "Die schlechten Nachrichten hören bei den Schweizern einfach nicht auf", so ein Marktteilnehmer zu den jüngsten Schlagzeilen über die Bank. Nun wurden verschiedenen Medien diverse Datensätze über Kunden zugespielt, die zeigten, dass die Bank in der Vergangenheit Geschäfte unter anderem mit Autokraten und Staatschefs gemacht habe. Das wird erneut das Sentiment für die Aktie belasten, erwartet der Marktteilnehmer. Die Credit Suisse wies die Anschuldigungen zurück.

Die Aktien von Synairgen PLC brachen um 84 Prozent ein, nachdem das Unternehmen mitteilte, dass die Phase-3-Studie für die inhalative Behandlung von Covid-19 bestimmte Endpunkte nicht erreicht habe. Für die Analysten von Finncap ist dies enttäuschend, lasse sich aber vielleicht mit der veränderten Art und Weise erklären, in der hospitalisierte Covid-19-Patienten jetzt behandelt würden.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.985,71 -88,57 -2,2% -7,3%

Stoxx-50 3.672,84 -41,70 -1,1% -3,8%

Stoxx-600 454,81 -6,00 -1,3% -6,8%

XETRA-DAX 14.731,12 -311,39 -2,1% -7,3%

FTSE-100 London 7.484,33 -29,29 -0,4% +1,7%

CAC-40 Paris 6.788,34 -141,29 -2,0% -5,1%

AEX Amsterdam 729,73 -15,16 -2,0% -8,6%

ATHEX-20 Athen 2.320,15 -17,85 -0,8% +8,3%

BEL-20 Bruessel 3.969,13 -75,97 -1,9% -7,9%

BUX Budapest 48.470,72 -1766,48 -3,5% -4,4%

OMXH-25 Helsinki 5.054,32 -61,08 -1,2% -8,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 2.268,25 +9,56 +0,4% +12,0%

OMXC-20 Kopenhagen 1.593,17 -24,99 -1,5% -14,5%

PSI 20 Lissabon 5.632,20 -138,71 -2,5% -1,4%

IBEX-35 Madrid 8.488,90 -101,10 -1,2% -2,6%

FTSE-MIB Mailand 26.050,03 -456,76 -1,7% -3,1%

RTS Moskau 1.207,50 -183,81 -13,2% -24,3%

OBX Oslo 1.067,28 -2,38 -0,2% -0,1%

PX Prag 1.402,41 -32,31 -2,3% -1,7%

OMXS-30 Stockholm 2.159,30 -38,42 -1,7% -10,8%

WIG-20 Warschau 2.069,53 -73,75 -3,4% -8,7%

ATX Wien 3.730,84 -85,26 -2,2% -0,9%

SMI Zuerich 11.891,88 -118,21 -1,0% -7,6%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,20 +0,02 +0,38

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Uhr Fr, 18:17 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1347 +0,2% 1,1371 1,1322 -0,2%

EUR/JPY 130,31 +0,1% 130,71 130,31 -0,4%

EUR/CHF 1,0386 -0,4% 1,0460 1,0429 +0,1%

EUR/GBP 0,8337 +0,1% 0,8346 0,8335 -0,8%

USD/JPY 114,83 -0,1% 114,94 115,09 -0,2%

GBP/USD 1,3611 +0,1% 1,3627 1,3585 +0,6%

USD/CNH (Offshore) 6,3238 -0,0% 6,3269 6,3275 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 38.765,65 -0,3% 39.191,84 40.179,24 -16,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,92 91,07 +0,9% 0,85 +22,8%

Brent/ICE 94,88 93,54 +1,4% 1,34 +22,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.896,31 1.895,40 +0,0% +0,91 +3,7%

Silber (Spot) 23,88 23,93 -0,2% -0,05 +2,4%

Platin (Spot) 1.076,00 1.076,51 -0,0% -0,51 +10,9%

Kupfer-Future 4,50 4,52 -0,4% -0,02 +0,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 21, 2022 12:08 ET (17:08 GMT)

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