10.08.2015 13:13:47

MÄRKTE EUROPA/Schwache China-Daten belasten Rohstoffaktien

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht im Plus zeigen sich Europas Aktienmärkte am Montagmittag und trotzen damit den negativen Vorgaben. An der Wall Street war der Dow-Jones-Index den siebten Tag in Folge gefallen und neue Wirtschaftsdaten aus China enttäuschen. Rohstoff- und Ölwerte stellen daher wenig überraschend die Hauptverlierer. Der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag spreche für eine erste US-Zinserhöhung im September, heißt es von der Commerzbank. Händler machen überwiegend den schwachen Euro und die Politik des billigen Geldes der Europäischen Zentralbank als Grund für Käufe in Europas Aktien aus. Der Dax klettert 0,4 Prozent auf 11.532 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 3.657 Zähler.

   Der Dollar legt nach dem US-Arbeitsbericht mit etwas Verspätung zu und drückt den Euro auf 1,0944 Dollar. Geht es nach den Analysten von Goldman Sachs, fällt das Währungspaar Euro-Dollar in Richtung Parität. Dies verbesserte die Position der europäischen Unternehmen am globalen Markt. Europas Staatsanleihen zeigen sich ebenfalls schwach mit der Aussicht auf die erste Anhebung der US-Leitzinsen nach neun Jahren.

   Enttäuscht wurden Konjunkturhoffnungen in China mit Wirtschaftsdaten vom Wochenende. Die Exporte brachen im Juli um 8,9 Prozent gegenüber Vorjahr ein, die Importe verringerten sich um 8,1 Prozent und damit ebenfalls stärker als von Ökonomen erwartet. Die Hauptverlierer in Europa stellen Minen- und Rohstoffwerte sowie der Ölsektor mit Abschlägen von 0,7 bzw. 1,3 Prozent. Auch für Stahlwerte wie ArcelorMittal und Salzgitter geht es bis zu 2,5 Prozent nach unten, ThyssenKrupp geben nur 0,5 Prozent nach, hier wartet der Markt auf die Geschäftszahlen am Donnerstag.

   Für den Ölpreis haben die Analysten der Societe Generale ihre Schätzungen nochmals nach unten genommen. Überproduktion und volle Läger sprächen gegen eine kurzfristige Erholung des Preises. Die stabile Förderung in den USA, das Fluten der Märkte durch die OPEC sowie Iran als weiterer Exporteur sorgten für das hohe Angebot. Zum anderen zeigten die schwachen China-Daten, dass die Nachfrage dort nicht steigen werde.

   Im DAX steigen Allianz um 1,8 Prozent und Munich Re um 0,3 Prozent, nachdem die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg die Kursziele für die Versicherer erhöht haben. Die Berichtssaison in Europa macht derweil zum Wochenstart eine kleine Pause, mit QSC aus dem TecDax steht nur ein Unternehmen aus der DAX-Familie mit Geschäftsausweis auf der Agenda.

   Der Breitbandanbieter hat seinen Verlust im zweiten Quartal dank der laufenden Sparmaßnahmen eingegrenzt. Auch im operativen Geschäft schnitt das Unternehmen etwas besser ab als zuvor. Die Aussagen zu Cloud-Diensten seien zu ungenau, hier gebe es noch Klärungsbedarf, heißt es im Handel. Die Aktie verliert 1,2 Prozent.

   Ein Übernahmeangebot treibt die Aktie der Werbeagentur Syzygy um 5,4 Prozent nach oben auf 9,35 Euro. Am Freitag hatte der Großaktionär WPP, der bereits knapp 30 Prozent an der Bad Homburger Agenturgruppe hält, das Gebot vorgelegt. Den Übernahmepreis von 9 Euro je Syzygy-Aktie stuft Equinet-Analyst Christoph Bast aber als zu niedrig ein. Den fairen Wert je Aktie sieht er bei 10 Euro. Bast empfiehlt seinen Kunden daher, das Angebot nicht anzunehmen.

   Ein anderer Marktteilnehmer verweist darauf, dass Syzygy möglicherweise einen Teil des hohen Barbestandes für ein Aktienrückkaufprogramm nutzen könnte. Damit stiege der WPP-Anteil - unbeabsichtigt - über die 30-Prozentmarke und zwänge WPP, ein Gebot vorzulegen. Diesen Schritt nehme der britische Werbekonzern nun vorweg. Die Titel der Briten geben 0,3 Prozent ab.

   Bei Evotec geht es um 3,4 Prozent aufwärts. Nachdem positive Nachrichten jüngst spärlich gesät waren, verkündete das Biotechnologieunternehmen nun eine Kooperation mit Sanofi bei Medikamenten gegen Diabetes. Zudem soll bei neuen Krebsimmuntherapien kooperiert werden.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.657,94 +0,55% Stoxx-50 3.439,93 -0,04% DAX 11.535,89 +0,39% FTSE 6.673,34 -0,67% CAC 5.177,92 +0,45% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,26% -18

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.12 Uhr Fr, 17.16 Uhr EUR/USD 1,0931 -0,34% 1,0968 1,0931 EUR/JPY 136,39 -0,04% 136,44 135,94 EUR/CHF 1,0763 -0,17% 1,0781 1,0754 USD/JPY 124,77 0,30% 124,40 124,34 GBP/USD 1,5462 -0,17% 1,5489 1,5460 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   August 10, 2015 06:42 ET (10:42 GMT)

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