20.04.2023 16:07:40
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MÄRKTE EUROPA/Rücksetzer auf hohem Niveau - Autosektor schwach
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Donnerstagnachmittag im Einklang mit der Wall Street leichter. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 15.768 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 4.377 nach unten. Ein sich anbahnender Preiskampf bei Elektroautos drückt massiv auf die Stimmung. Der Sektor der europäischen Automobilhersteller stellt mit einem Abschlag von 4,1 Prozent den mit Abstand größten Verlierer. Defensive Sektoren werden dagegen gekauft, wie die Aktien der Luxusgüterhersteller.
Wenig Einfluss auf das Kursgeschehen haben neue Inflationsdaten: Der Teuerungsdruck auf Produzentenseite in Deutschland hat im März stärker als erwartet abgenommen. Die Erzeugerpreise sanken gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent und lagen um 7,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten Raten von minus 0,4 und plus 10,1 Prozent prognostiziert. "Der DAX tritt auf der Stelle. Nach der Serie von Jahreshochs ist der Schwung etwas abhanden gekommen. Die Impulse von der Berichtssaison sind aktuell nicht ausreichend, um den DAX weiter nach oben zu tragen. Tesla und Alcoa haben gestern Abend deutlich gezeigt, dass diese Berichtssaison kein Selbstläufer ist", sagte QC Partners.
Preissenkungen bei Tesla belasten europäische Automobilhersteller
Wenn Tesla die Preise für ihre Autos senkt, freuen sich Käufer von Neuwagen, für die Wettbewerber bedeutet es indes Druck auf die Margen. Elon Musk habe klar gemacht, dass er sogar bereit sei, die Gewinne kurzfristig auf null zu drücken, heißt es. Dies war schon bei den Tesla-Zahlen erkennbar: Der Umsatz stieg um 24 Prozent, gleichzeitig gingen die Gewinne wegen der Preissenkungen um 21 Prozent zurück. "Die Wettbewerbssituation auf dem Markt für Elektrofahrzeuge scheint sich dramatisch verändert zu haben", heißt es von den Analysten von Bernstein. Tesla benutze ihre höheren Bruttomargen, um die Preise zu senken und versuche, den Marktanteil zu vergrößern oder zu sichern. Dies alles übe einen immensen Druck auf die Wettbewerber aus, die Elektroautos produzierten und damit in der Schusslinie von Tesla stünden, so Bernstein. Dazu gehören Renault, Stellantis, Volkswagen und in geringerem Maße auch Volvo Cars.
Aus Frankreich hatte am Morgen Renault ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgelegt, für die Aktie geht es um 7,7 Prozent nach unten. Belastend wirken die negativen Sektorvorgaben, stören dürften sich Anleger allerdings auch an den stark gestiegenen Lagerbeständen. Diese seien im Quartal um 100.000 Einheiten auf 580.000 gewachsen, den höchsten Stand seit der Zeit vor der Covid-Pandemie, heißt es. Im DAX verlieren BMW 4,5 Prozent, Mercedes-Benz 3,7 Prozent, Porsche 3,2 Prozent und VW 3,5 Prozent.
Sartorius brechen nach Zahlenausweis ein
Nicht zufrieden ist man im Handel mit den Geschäftszahlen von Sartorius. Die schwächer als erwartet ausgefallene Marge im ersten Quartal habe zu einem geringeren Gewinn geführt und der rückläufige Auftragseingang sei auch nicht gut für die weiteren Perspektiven, heißt es. Die Lage nach den Übergewinnen der Corona-Zeit normalisiere sich eben immer weiter. Allerdings sieht Sartorius im Ausblick auf das laufende Jahr weiter ein Umsatzplus im unteren einstelligen Prozentbereich und die operative EBITDA-Marge etwa auf Vorjahresniveau. Sartorius verlieren knapp 11 Prozent.
L'Oreal steigen dagegen 1,2 Prozent nach einem deutlichen Umsatzanstieg im ersten Quartal von 13 Prozent auf organischer Basis. "Gut ist vor allem, dass er auch durch steigende Volumina und nicht nur Preiserhöhungen zustande gekommen ist", kommentiert ein Händler. Im Ausblick für 2023 ist der Kosmetikhersteller weiter optimistisch. Die Folgen einer Wiedereröffnung in China seien dabei noch gar nicht einkalkuliert.
Von einem tendenziell schwachen Start ins Jahr sprechen Händler bei der Online-Apotheke Zur Rose (-1,1%). Wegen der bestätigten Prognose für das Gesamtjahr sei dies aber nicht so problematisch. Die Analysten von Baader merken dazu an, dass die externen Umsätze um 11,8 Prozent bereinigt um Währungseffekte gesunken seien. Dies sei aber inline mit den hauseigenen und auch den Markterwartungen. Der Rückgang gehe hauptsächlich auf Deutschland zurück. Im Gefolge fallen Shop Apotheke 0,7 Prozent.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.379,55 -0,3% -14,02 +15,5%
Stoxx-50 4.050,75 +0,1% 3,67 +10,9%
DAX 15.767,53 -0,8% -127,67 +13,2%
MDAX 27.654,43 -0,9% -238,56 +10,1%
TecDAX 3.240,51 -1,6% -53,75 +10,9%
SDAX 13.496,68 -0,7% -90,30 +13,2%
FTSE 7.886,37 -0,2% -12,40 +6,0%
CAC 7.524,81 -0,3% -24,63 +16,2%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,46 -0,05 -0,11
US-Zehnjahresrendite 3,54 -0,05 -0,34
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:07 Uhr Mi, 17:29 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0979 +0,2% 1,0965 1,0960 +2,6%
EUR/JPY 147,29 -0,1% 147,59 147,62 +4,9%
EUR/CHF 0,9800 -0,3% 0,9822 0,9842 -1,0%
EUR/GBP 0,8815 +0,1% 0,8810 0,8809 -0,4%
USD/JPY 134,14 -0,4% 134,58 134,70 +2,3%
GBP/USD 1,2454 +0,1% 1,2446 1,2441 +3,0%
USD/CNH (Offshore) 6,8780 -0,2% 6,8912 6,8950 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 28.779,63 -1,3% 28.947,90 29.394,13 +73,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,44 79,16 -2,2% -1,72 -3,7%
Brent/ICE 81,46 83,12 -2,0% -1,66 -4,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 40,71 40,30 +1,0% +0,41 -48,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.007,52 1.992,13 +0,8% +15,39 +10,1%
Silber (Spot) 25,39 25,28 +0,4% +0,11 +5,9%
Platin (Spot) 1.098,20 1.094,50 +0,3% +3,70 +2,8%
Kupfer-Future 4,06 4,08 -0,5% -0,02 +6,4%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 20, 2023 10:07 ET (14:07 GMT)
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