18.06.2018 12:41:43
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MÄRKTE EUROPA/Rückschlag - Politik und Handelsschranken belasten
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Rücksetzer sind die Börsen in Europa in die neue Handelswoche gestartet. Während die Aktienmärkte in der Vorwoche noch von einem schwachen Euro infolge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank profitierten, belasten zum Wochenauftakt die Politik wie auch die zunehmenden globalen Handelshemnisse
Einerseits dämpft die weitere Eskalation im Handelsstreit die Stimmung, nachdem die USA und China Einfuhren aus dem jeweils anderen Land mit neuen Zöllen belegt haben. Daneben führt aber auch die Regierungskrise in Deutschland zu Zurückhaltung unter den Anlegern. "Sollte die Regierung platzen, wäre das klar negativ", sagt ein Marktteilnehmer. Allerdings gebe es erste Anzeichen, dass die CSU nun wieder kompromissbereiter sei. Am Montag berät der CSU-Parteivorstand in München über die Asylpolitik. In Berlin trifft sich derweil zunächst das Präsidium der CDU und danach der Parteivorstand. Der DAX gibt am Mittag um 1,3 Prozent auf 12.840 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,1 Prozent auf 3.468 Punkte nach unten.
Angst vor europa-skeptischen Kräften in Deutschland bei Merkel-Rücktritt
Der Euro notiert zu Wochenbeginn kaum verändert bei 1,1612. Die mögliche Regierungskrise in Berlin belastet die Gemeinschaftswährung bisher kaum. Die Commerzbank mahnt, dass diese ein größeres Thema am Markt werden könnte: Auch wenn Merkel in den vergangenen Jahren immer wieder in Peripherieländern für ihre Krisenpolitik kritisiert, oft gehasst wurde, sei sie doch eine ganz entscheidende Architektin der Krisenbekämpfungs-Politik gewesen. Bei einem Rücktritt der Kanzlerin könnte die Angst vor europa-skeptischen Kräften in Deutschland sehr schnell zum Marktthema werden.
Lufthansa spricht mit Norwegian über mögliche Übernahme
Die Deutsche Lufthansa prüft eine mögliche Übernahmeofferte für die Billigfluggesellschaft Norwegian Air Shuttle AS. Lufthansa-Chef Carsten Spohr bestätigte der Süddeutschen Zeitung, dass es Gespräche mit der Airline aus Oslo gebe. "In Europa redet aktuell jeder mit jedem", sagte Spohr der Zeitung. Lufthansa hat bereits in der Vergangenheit Interesse an einer Sektorkonsolidierung geäußert. Ob Lufthansa Norwegian ein Gebot unterbreite, hänge vom Preis, der Strategie sowie dem regulatorischen Umfeld ab, so Spohr. Für die Aktie der Norwegian Air Shuttle geht es um 10 Prozent nach oben, Lufthansa notieren dagegen knapp im Minus.
Audi-Chef Rupert Stadler in Untersuchungshaft
In der Dieselaffäre hat die Staatsanwaltschaft Audi-Chef Rupert Stadler festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler unter anderem Betrug im Zusammenhang mit dem Verkauf von Dieselfahrzeugen mit manipulierter Abgasreinigung vor. Es bestehe Verdunkelungsgefahr, so die Behörde. "Ausländische Anleger ziehen sich aus der Aktie zurück", sagt ein Händler. Die Festnahme führe zu neuen Fragezeichen. VW minus 2,6 Prozent auf 156,70 Euro, Audi fallen um 1,5 Prozent auf 796 Euro.
Um 3,4 Prozent geht es für die Evotec-Aktie nach oben. Das Biotechunternehmen und Sanofi haben die Verhandlungen über eine gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsplattform abgeschlossen. Beide Unternehmen hatten im März angekündigt, dass die Franzosen ihr Portfolio an frühphasigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie ein Expertenteam von über 100 Mitarbeitern an Evotec transferieren. Ziel der Vereinbarung ist der Aufbau einer Plattform zur beschleunigten Erforschung und Entwicklung von Antiinfektiva. Sanofi zahlt Evotec zunächst 60 Millionen Euro.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.467,91 -1,06 -37,11 -1,03
Stoxx-50 3.062,05 -0,87 -26,75 -3,64
DAX 12.839,56 -1,31 -170,99 -0,60
MDAX 26.690,39 -0,97 -260,74 1,87
TecDAX 2.846,22 -0,61 -17,33 12,54
SDAX 12.511,45 -1,10 -139,13 5,25
FTSE 7.604,09 -0,39 -29,82 -0,70
CAC 5.438,47 -1,15 -63,41 2,37
Bund-Future 161,17 0,17 1,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.05 Uhr Fr, 17.10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1616 +0,18% 1,1594 1,1616 -3,3%
EUR/JPY 128,36 +0,00% 128,08 128,41 -5,1%
EUR/CHF 1,1564 -0,01% 1,1560 1,1557 -1,3%
EUR/GBP 0,8760 +0,33% 0,8735 1,1429 -1,5%
USD/JPY 110,51 -0,17% 110,47 110,54 -1,9%
GBP/USD 1,3260 -0,15% 1,3272 1,3275 -1,9%
Bitcoin
BTC/USD 6.487,58 -0,8% 6.478,38 6.567,35 -52,5%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,64 -0,64 -0,03
Deutschland 10 Jahre 0,40 0,40 -0,03
USA 2 Jahre 2,55 2,55 0,65
USA 10 Jahre 2,91 2,92 0,50
Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00
Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,67 65,73 -0,6% -0,39 +8,2%
Brent/ICE 74,06 73,44 +0,8% 0,62 +14,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.281,19 1.279,63 +0,1% +1,57 -1,7%
Silber (Spot) 16,60 16,57 +0,2% +0,03 -2,0%
Platin (Spot) 886,20 888,05 -0,2% -1,85 -4,7%
Kupfer-Future 3,14 3,14 -0,1% -0,00 -5,6%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 18, 2018 06:42 ET (10:42 GMT)
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