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23.07.2014 18:46:35

MÄRKTE EUROPA/Leichtes Plus dank guter US-Quartalszahlen

   Von Michael Denzin

   Leicht im Plus ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Vor allem die guten Quartalszahlen in den USA steigerten die Risikobereitschaft der Anleger. Der marktbreite US-Index S&P-500 sprang auf ein neues Allzeithoch. Zudem stützte das Ausbleiben von Sanktionen gegen Russland und die Aussicht auf noch lange billiges Geld in den USA. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,1 Prozent auf 3.193 Zähler, der Dax legte um 0,2 Prozent auf 9.754 Zähler zu.

   Für Ernüchterung in Europa sorgte nur die schwache Verbraucherstimmung, die weiter nach unten abdrehte. Anstelle eines erwarteten Minus von 7,5 verschlechterte sich der Konsum-Indikator auf minus 8,4 Indexpunkte.

   Die überwiegend guten Quartalszahlen trösteten aber darüber hinweg. Ebenso die jüngsten Preisdaten aus den USA, die gegen eine schnelle Zinserhöhung sprechen. "Wasser auf die Mühlen derer, die von einem weiter lockeren Kurs der US-Notenbank überzeugt sind", kommentierte Jens Klatt von DailyFX die Daten.

   Zudem hat auch die britische Notenbank auf ihrer Juli-Sitzung entgegen den Befürchtungen keine Hinweise auf schnelle Zinserhöhungen gegeben. "Eine Wende in der Pfund-Stärke ist aber nicht in Sicht", meinte Lutz Karpowitz. Am Morgen war das Pfund zum Euro auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren gestiegen, bevor es dann nachgab. Auch zum Dollar ging der Euro nur leicht über seinem neuen Jahrestief bei 1,3466 Dollar aus dem Handel.

   Für Entspannung sorgte auch, dass sich die Lage in der Ukraine nicht verschärft hat: Washington geht offenbar davon aus, dass die malaysische Maschine von den Rebellen irrtümlich abgeschossen wurde. Daher wurden keine Sanktionen gegen Russland beim Treffen der EU-Außenminister in Brüssel beschlossen.

   Aktien der Deutschen Bank verloren gegen den positiven Markttrend 0,7 Prozent. Nach Informationen des Wall Street Journal wirft die US-Notenbankfiliale New York der Bank eine Reihe ernsthafter Versäumnisse vor. Unter anderem werden Bilanzierung, Risikokontrolle und schwache technische Systeme angeprangert. Der Bank-Sektor war aber europaweit gesucht und stieg um 0,4 Prozent. Selbst die Papiere des zuletzt von der Insolvenz der Mutter gebeutelten Banco Espirito Santo erholten sich rasant und sprangen über 14 Prozent. Im DAX stiegen Commerzbank-Aktien um 1,1 Prozent.

   Daimler-Titel drehten trotz guter Geschäftszahlen nach Gewinnmitnahmen 0,8 Prozent ins Minus. Vor allem die neue Modell-Palette wurde gelobt. Aktien von BMW kletterten um 0,5 Prozent, von VW um 0,8 Prozent und von Conti um 1,6 Prozent.

   Für Enttäuschung sorgte dagegen GlaxoSmithKline. Der britische Pharmakonzern hat wegen des Drucks durch Generika enttäuschende Zahlen vorgelegt und den Ausblick gesenkt. Die Aktien brachen um 4,7 Prozent ein und machten damit den Healthcare-Index mit minus 0,6 Prozent zum klaren Branchenverlierer in Europa.

   Auch STMicrosystems-Aktien standen nach einem enttäuschenden Ausblick unter Druck und fielen 5,9 Prozent. Hier war die Erwartung nach den guten Zahlen von Texas Instruments aber auch sehr hoch, hieß es im Handel.

   Sehr gut kam dagegen der Zwischenbericht von Akzo Nobel an. "Der Konzern hat die negativen Währungseinflüsse gut weggesteckt", sagte ein Händler. Den Ausblick habe das Chemieunternehmen bekräftigt. Akzo-Nobel-Aktien legten um 3,9 Prozent zu. Die Papiere des Wettbewerbers BASF konnten davon kaum profitieren und legten nur 0,6 Prozent zu. Hier wartet der Markt auf die hauseigenen Zahlen der Ludwigshafener.

   Auch Lanxess-Aktien standen oben an der DAX-Spitze und stiegen 1,5 Prozent. Die Analysten von Merrill Lynch haben den Chemietitel auf die Liste besonders aussichtsreicher Aktien genommen. Munich-RE-Titel profitierten von einer Hochstufung durch J.P. Morgan und stiegen 1,5 Prozent.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.193,13 +3,91 +0,1% +2,7% Stoxx-50 3.037,79 +1,92 +0,1% +4,1% Stoxx-600 342,86 +0,42 +0,1% +4,4% XETRA-DAX 9.753,56 +19,23 +0,2% +2,1% FTSE-100 London 6.798,15 +2,81 +0,0% +0,7% CAC-40 Paris 4.376,32 +6,80 +0,2% +1,9% AEX Amsterdam 408,53 +0,58 +0,1% +1,7% ATHEX-20 Athen 370,40 +0,65 +0,2% -3,8% BEL-20 Bruessel 3.177,00 +13,19 +0,4% +8,7% BUX Budapest 18.004,51 -100,35 -0,6% -3,0% OMXH-25 Helsinki 2.981,54 +21,47 +0,7% +5,2% ISE NAT. 30 Istanbul 102.050,67 +361,63 +0,4% +23,8% OMXC-20 Kopenhagen 741,49 +0,33 +0,0% +20,5% PSI 20 Lissabon 6.273,64 +103,79 +1,7% -2,8% IBEX-35 Madrid 10.659,10 +10,20 +0,1% +7,5% FTSE-MIB Mailand 20.831,26 -42,24 -0,2% +9,8% RTS Moskau 1.272,02 +5,14 +0,4% -11,8% OBX Oslo 573,16 +2,14 +0,4% +13,8% PX Prag 951,28 -1,58 -0,2% -3,8% OMXS-30 Stockholm 1.398,13 -0,96 -0,1% +4,9% WIG-20 Warschau 2.402,93 -8,68 -0,4% +0,1% ATX Wien 2.376,60 +11,17 +0,5% -6,7% SMI Zuerich 8.605,10 +10,89 +0,1% +4,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.35 Uhr Di, 17.25 Uhr EUR/USD 1,3462 -0,03% 1,3465 1,3470 EUR/JPY 136,65 0,06% 136,57 136,76 EUR/CHF 1,2149 0,00% 1,2150 1,2153 USD/JPY 101,52 0,09% 101,43 101,52 GBP/USD 1,7034 -0,17% 1,7063 1,7053 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   July 23, 2014 12:17 ET (16:17 GMT)

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