20.11.2019 09:37:46
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Wirecard stärker unter Druck
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch nach den jüngsten Jahreshochs tiefer in den Handel gestartet. Schwache Vorlagen von den asiatischen Märkten drücken auf die Stimmung. Belastend wirkt unter anderem, dass es im US-chinesischen Handelsstreit keine Fortschritte gibt.
"Nach der kräftigen Herbst-Rally legen die Börsen nun weltweit eine Pause ein", sagt ein Marktteilnehmer. Nach dem DAX-Plus von 26 Prozent seit Jahresbeginn dürfte es mit Blick auf das nahende Jahresende eine Neigung zu Gewinnmitnahmen bei vielen Anlegern geben.
Der DAX liegt 0,7 Prozent zurück bei 13.132 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,5 Prozent auf 3.677 Zähler. Am Anleihenmarkt macht sich die Risikoscheu in deutlicher steigenden Kursen bemerkbar, die Renditen der als sicherer Hafen geltenden Festverzinslichen sinken also - im Zehnjahresbereich immerhin um rund 4 Basispunkte auf minus 0,38 Prozent.
Die Tagesagenda hält wenig Aufregendes bereit. Das Protokoll der Oktober- Sitzung der US-Notenbank am Abend gilt wegen der erst kürzlich erfolgten Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Senat als eher wenig interessant.
Wirecard-Saga ohne Ende - Kurs knickt ein
Für Wirecard geht es um 5,9 Prozent nach unten nach einem Bericht des Handelsblatts, wonach Wirtschaftsprüfer der Singapur-Tochter des Zahlungsabwicklers das Testat für eine frühere Jahresbilanz verweigert haben, wie es heißt wegen fehlender Informationen. Wirecard hat darauf schnell reagiert, ohne dass es den Aktienkurs stützt. Laut dem Zahlungsabwickler wurden alle Veröffentlichungspflichten ordnungsgemäß eingehalten. Das Fehlen des Testats für die Richtigkeit der Jahresbilanz 2017 der Tochter in Singapur sei auf das Fehlen von Dokumenten aufgrund der Ermittlungen in dem Land zurückzuführen.
Von der DZ Bank heißt es, die Anleger seien besorgt über die anhaltenden Vorwürfe gegen das schnell wachsende Unternehmen. Wirecard müsse seine Rechnungslegungsstandards überprüfen und verbessern und für mehr Klarheit und Glaubwürdigkeit sorgen. Die DZ will nun ihre Annahmen überprüfen. Bislang lautet die Einstufung der Aktie "Kaufen".
Lufthansa von Streikgefahr belastet
Lufthansa verlieren 2 Prozent, gedrückt vom Scheitern der Schlichtungsgespräche mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO. "Die Gefahr von Streiks nimmt nun wieder zu", meint ein Marktteilnehmer.
Nach dem Zahlenausweis notieren Alcon kaum verändert. "Der operative Gewinn liegt geringfügig unter Erwartungen", meint ein Händler zu den Geschäftszahlen des von Novartis abgespaltenen Augenheilkundespezialisten. Der Umsatz liege dagegen leicht über den Schätzungen.
Der britische Einzelhändler Kingfisher hat im dritten Quartal die Erwartungen verfehlt. Bereinigt um Währungsveränderungen gingen die flächenbereinigten Umsätze um 3,7 Prozent zurück. Der Kurs knickt um 6,8 Prozent ein.
Im SDAX kommen Geschäftszahlen von Dermapharm gut an. Der Kurs liegt 1,4 Prozent im Plus.
Der jüngste starken Rückgang der Ölpreise drückt auf die Ölaktien, der Sektor-Index in Europa verliert 1 Prozent. Derweil sprechen neue Lagerdaten für anhaltenden Druck auf die Ölpreise, die aktuell weiter nachgeben um bis zu 1 Prozent. Die Rohöllagerbestände in den USA sind laut einem Branchendienst in der zurückliegenden Woche um 6,0 Millionen Barrel gestiegen. In der Vorwoche war ein Minus von 0,5 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 3,4 Millionen Barrel nach plus 2,3 Millionen eine Woche zuvor.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.675,52 -0,57 -21,04 22,46
Stoxx-50 3.317,68 -0,46 -15,35 20,20
DAX 13.131,87 -0,68 -89,25 24,37
MDAX 27.180,27 -0,42 -114,01 25,90
TecDAX 2.998,31 -0,72 -21,67 22,37
SDAX 11.944,60 -0,61 -73,70 25,61
FTSE 7.276,25 -0,65 -47,55 8,85
CAC 5.873,24 -0,61 -35,80 24,15
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,38 -0,04 -0,62
US-Zehnjahresrendite 1,74 -0,05 -0,94
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:22 Di, 17.36 % YTD
EUR/USD 1,1061 -0,15% 1,1070 1,1081 -3,5%
EUR/JPY 119,94 -0,25% 120,16 120,26 -4,6%
EUR/CHF 1,0963 -0,13% 1,0964 1,0974 -2,6%
EUR/GBP 0,8572 +0,04% 0,8572 0,8568 -4,8%
USD/JPY 108,43 -0,11% 108,54 108,52 -1,1%
GBP/USD 1,2902 -0,20% 1,2913 1,2934 +1,1%
USD/CNH (Offshore) 7,0419 +0,19% 7,0310 7,0277 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 8.080,26 -0,51% 8.116,01 8.117,76 +117,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 54,87 55,21 -0,6% -0,34 +13,4%
Brent/ICE 60,44 60,91 -0,8% -0,47 +9,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.478,09 1.471,90 +0,4% +6,19 +15,2%
Silber (Spot) 17,19 17,15 +0,2% +0,04 +10,9%
Platin (Spot) 912,18 911,50 +0,1% +0,68 +14,5%
Kupfer-Future 2,65 2,66 -0,2% -0,00 +0,3%
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 20, 2019 03:38 ET (08:38 GMT)
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Alcon AG | 54,41 | 3,05% |
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Dermapharm Holding SE | 39,40 | 1,29% |
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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) | 6,65 | 0,76% |
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Kingfisher PLC (spons. ADRs) | 6,34 | -0,31% |
|
Kingfisher plc | 3,05 | -0,33% |
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Lufthansa AG | 6,79 | 0,62% |
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Wirecard AG | 0,02 | 0,00% |
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