31.08.2016 18:43:49

MÄRKTE EUROPA/Leichter - Konsolidierungsfantasie treibt Banken

   FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend leichter sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Aus den USA kamen Konjunkturdaten, die keine einheitliche Tendenz aufwiesen und daher auch keine Schlüsse auf die künftige Zinspolitik der US-Notenbank zuließen. Stützend wirkten dagegen europaweite Käufe von Bankenaktien. Hier wurde die Hoffnung auf eine Sektorkonsolidierung erneut belebt. Der Dax konnte aber erneut den wichtigen Widerstandsbereich von 10.650 Punkten nicht überwinden und fiel um 0,6 Prozent auf 10.593. Der Euro-Stoxx-50 gab dank starker Finanzaktien nur um 0,3 Prozent auf 3.023 Punkte nach.

   Hauptthema an den Finanzmärkten war erneut der US-Arbeitsmarkt. Seine Entwicklung bestimmt, wie die US-Notenbank die Wirtschaftslage einschätzt. Hier muss aber weiter auf den offiziellen Bericht am Freitag gewartet werden, denn vom ADP-Arbeitsmarktbericht für August kamen keine Hinweise. Auch aus dem Einkaufsmanager-Index aus Chicago ließen sich keine Rückschlüsse auf die Zinspolitik der Fed ziehen.

   Daneben wurde auch auf mögliche neue geldpolitische Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) geblickt. Denn die Inflation im Euroraum war im August entgegen den Erwartungen nicht gestiegen. Die Kerninflationsrate fiel sogar überraschend. Volkswirte sehen die EZB daher weiter auf Lockerungskurs.

Spekulation auf Sektorkonsolidierung treibt Banksektor Kräftig gesucht war der Banksektor: Der Stoxx-Sektor-Index der Banken war klarer Kursgewinner in Europa mit plus 1,7 Prozent. Informierte Personen hatten berichtet, die Deutsche Bank und die Commerzbank hätten über einen möglichen Zusammenschluss gesprochen. Obwohl der Chef der Deutschen Bank, John Cryan, sagte, dass er eine Fusion mit der Commerzbank für keine Option halte, stiegen Commerzbank um 3,4 Prozent und Deutsche Bank um 2,5 Prozent. Dessen ungeachtet sprach sich Cryan aber für weitere Zusammenschlüsse unter den Banken aus. Ähnlich äußerte sich Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner. "Die Gedanken zu länderübergreifenden Fusionen sind klar vorhanden, das treibt den ganzen Sektor", sagte ein Händler.

   Nach oben ging es auch bei Italiens Banken, die unter einem riesigen Berg notleidender Kredite ächzen. Positiv kam hier an, dass das Volumen der notwendigen Kapitalerhöhung bei der Banca Monte dei Paschi (BMPS) 5 Milliarden Euro geringer ausfallen könnte. BMPS schlossen zwar kaum verändert, die wesentlich größeren UniCredit sprangen aber um 3,5 Prozent, Intesa sogar um 4,2 Prozent.

Abgabedruck bei Rohstoff- und Pharmawerten dauert an Ein starker Dollar und vom Chicago-PMI befeuerte Konjunktursorgen machten den Rohstoffsektor erneut zum Hauptverlierer. Der Sektor-Index der Minenwerte brach um 2,8 Prozent ein. Händler blicken nun mit Spannung auf die Einkaufsmanager-Indizes in China. Sie werden in der Nacht zum Donnerstag veröffentlicht.

   Kräftig nach oben ging es bei den Aktien der französischen Mobilfunkbetreiber. Die Quartalszahlen von Iliad zeigten, dass sowohl der Gewinn als auch die Zahl der Neukunden gesteigert werden konnten. "Iliad schält sich immer mehr als der Gewinner des brutalen Preiskampfs in Frankreich heraus", sagte ein Händler. Die Analysten von Bryan Garnier unterstrichen, dass Iliad vor allem den Umsatz pro Kunde (ARPU) im Mobilgeschäft gesteigert habe. Iliad sprangen um 4,1 Prozent.

   Auch bei Bouygues ging es nach guten Quartalszahlen um 1,1 Prozent nach oben. Die Ergebnisse waren laut Jefferies besser als die Konsensschätzungen ausgefallen. Das Unternehmen geht weiter von einer steigenden Profitabilität im laufenden Jahr aus. Dies trieb alle Aktien im französischen Sektor, so auch SFR mit 5,6 Prozent und Orange mit 1,2 Prozent.

   Prosieben litten dagegen unter einer Abstufung auf "Sell" durch die Citigroup und fielen 3 Prozent. Die Analysten äußerten Zweifel über die Möglichkeiten des TV-Senders, zugleich Wachstums- als auch Renditewert zu sein, so dass eine Anlegergruppe auf jeden Fall enttäuscht sein werde. Auch adidas verloren 2,1 Prozent, obwohl am Abend wohl ihre Aufnahme in Europas Auswahlindex Euro-Stoxx-50 bekanntgegeben werden dürfte. Auch AholdDelhaize, deren Aufnahme als sicher gilt, fielen um 1,2 Prozent.

   Mit einem Einbruch von 7,5 Prozent reagierten Steinhoff im MDAX auf die vorläufigen Jahreszahlen. Der Umsatz lag nach Händlerangaben zwar leicht über Erwartung, das Ergebnis habe allerdings unter negativen Währungseffekten gelitten und daher die Prognose nicht erreicht.

   Novartis profitierten nicht von der US-Zulassung für ein Nachahmerprodukt des Blockbuster-Medikaments Enbrel des US-Konzerns Amgen. Die Aktien verloren 0,9 Prozent. Allerdings schloss der gesamte Sektor 1 Prozent tiefer. Hier belastet unverändert die Befürchtung von Kostenkontrollen in den USA nach der Kritik Hillary Clintons am US-Medikamenten-Hersteller Mylan.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.023,13 -7,62 -0,3% -7,5% Stoxx-50 2.862,91 -12,00 -0,4% -7,7% Stoxx-600 343,53 -1,22 -0,4% -6,1% XETRA-DAX 10.592,69 -64,95 -0,6% -1,4% FTSE-100 London 6.785,64 -35,15 -0,5% +8,6% CAC-40 Paris 4.438,22 -19,27 -0,4% -4,3% AEX Amsterdam 454,38 -1,44 -0,3% +2,8% ATHEX-20 Athen 1.550,05 +49,47 +3,3% -15,5% BEL-20 Bruessel 3.553,37 -3,41 -0,1% -4,0% BUX Budapest 27.969,24 -80,84 -0,3% +16,9% OMXH-25 Helsinki 3.369,52 -25,76 -0,8% +0,3% ISE NAT. 30 Istanbul 93.169,73 -116,94 -0,1% +4,2% OMXC-20 Kopenhagen 941,12 -4,12 -0,4% -7,2% PSI 20 Lissabon 4.710,29 +1,62 +0,0% -11,3% IBEX-35 Madrid 8.716,80 +31,40 +0,4% -8,7% FTSE-MIB Mailand 16.943,38 +51,96 +0,3% -20,9% RTS Moskau 950,25 -8,42 -0,9% +25,5% OBX Oslo 550,03 -3,06 -0,6% +2,1% PX-GLOB Prag 1.113,91 +0,27 +0,0% -10,2% OMXS-30 Stockholm 1.418,14 -0,29 -0,0% -2,0% WIG-20 Warschau 1.793,56 -4,67 -0,3% -3,5% ATX Wien 2.314,38 -18,14 -0,8% -3,4% SMI Zuerich 8.202,13 -33,88 -0,4% -7,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Di, 17.25 % YTD EUR/USD 1,1151 -1,27% 1,1295 1,1144 +2,7% EUR/JPY 115,2288 +1,55% 113,4720 114,69 -21,7% EUR/CHF 1,0959 +0,43% 1,0913 1,0940 +0,8% EUR/GBP 0,8494 -0,30% 0,8549 1,1744 +15,3% USD/JPY 103,36 +2,87% 100,48 102,91 -12,0% GBP/USD 1,3128 -0,64% 1,3212 1,3091 -11,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,93 46,35 -3,1% -1,42 +4,8% Brent/ICE 47,13 48,37 -2,6% -1,24 +8,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.308,83 1.311,10 -0,2% -2,27 +23,4% Silber (Spot) 18,71 18,61 +0,5% +0,10 +35,4% Platin (Spot) 1.049,65 1.057,50 -0,7% -7,85 +17,7% Kupfer-Future 2,07 2,07 +0,1% +0,00 -3,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/cln

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   August 31, 2016 12:13 ET (16:13 GMT)

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