05.06.2017 18:15:46

MÄRKTE EUROPA/Leichte Verluste - Fluglinien mit Terror schwächer

   LONDON (Dow Jones)--An den europäischen Börsen haben die Kurse am Pfingstmontag etwas nachgegeben. Am stärksten fielen die Verluste in Südeuropa aus, in Italien gab der Index um 1 Prozent nach, in Portugal um 0,7 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 0,3 Prozent auf 3.580 Punkte, wobei wegen des Pfingstfeiertags in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht gehandelt wird.

   Der neuerliche Terroranschlag vom Samstag in London mit Toten und Schwerverletzten habe keine Rolle für die Kursfindung gespielt, hieß es. Schon in Asien hatten sich die Börsen davon kaum beeindruckt gezeigt. Von Konjunkturseite kamen keine Impulse. Hier gab es lediglich Zweitlesungen von Einkaufsmanagerdaten. Kaum ins Gewicht fiel der verbesserte Caixin-Einkaufsmanagerindex aus dem chinesischen Dienstleistungssektor. Er bestätigte das bereits bekannte positive Momentum, das der offizielle Index in der Vorwoche vermittelt hatte. Auch die Daten aus den USA, voran zu Dienstleistern und zum Industrieaufträgen, erbrachten keine größeren Überraschungen.

   Unter Druck standen aber die Aktien von Fluggesellschaften. Easyjet und IAG büßten 3,2 und 2,6 Prozent ein, Ryanair 0,6 Prozent und in Paris verbilligten sich Air-France-KLM um 0,7 Prozent. Bei den Fluggesellschaften seien typischerweise nach Terroranschlägen Buchungsrückgänge zu beobachten, hieß es dazu.

   Für Zurückhaltung sorgte neben dem feiertagsbedingten Fehlen vieler Akteure, dass im Wochenverlauf richtungweisende Termine warteten, so Marktbeobachter. Am Donnerstag berät zum einen die EZB über den weiteren geldpolitischen Kurs, zum anderen wählen die Briten ein neues Parlament. Nachdem sich bei der Wahl zuletzt ein etwas knapperer Ausgang andeutete, sorge auch das für Verunsicherung und lasse keine Kaufstimmung aufkommen, sagten Teilnehmer.

Banco Popular weiter auf Südkurs Banco Popular setzten in Madrid die Talfahrt aus der Vorwoche fort und brachen um weitere 18 Prozent ein. Auslöser waren Berichte, wonach dem spanischen Kreditinstitut eventuell die Abwicklung droht, wenn kein Käufer gefunden wird. Banco Popular hat dafür noch bis Ende Juni Zeit.

   Bei BANKIA ließ eine Aktienzusammenlegung (umgekehrter Aktiensplit) den Kurs nur optisch um gut 300 Prozent nach oben schießen. Für bislang jeweils vier haben die Bankia-Aktionäre nun aber nur noch eine Aktie in ihren Portfolios.

   Sorgen um eine weiter steigende Nettoverschuldung sahen die Analysten der Citigroup hinter der Schwäche der Anleihen von Energias de Portugal (EDP). Das könne noch offener zutage treten, wenn EDP den Anleihemarkt im weiteren Wochenverlauf anzapfen wolle, um sich zu refinanzieren. Insgesamt müssten die Portugiesen im laufenden Jahr 1,5 Milliarden an Schulden zurückzahlen. EDP verloren in Lissabon 2,3 Prozent.

   In Helsinki trieb ein Gebot der Beteiligungsgesellschaft Blackstone den Kurs des Immobilienunternehmens Sponda um gut 20 Prozent nach oben. Blackstone bietet 1,76 Milliarden Euro.

Ölpreis dreht deutlich nach unten ab Am Ölmarkt zogen die Preise am frühen Montag zunächst an, aus Sorge vor eskalierenden Spannungen im arabischen Raum. Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre diplomatischen Beziehungen zum Emirat Katar abgebrochen wegen des Vorwurfs, Terrorismus zu unterstützen. Ägypten schloss alle Häfen und Flughäfen für Schiffe und Maschinen aus dem Emirat. Die emiratische Fluggesellschaft Etihad kündigte die Einstellung sämtlicher Flugverbindungen von und nach Doha an und Saudi-Arabien wies seine Bürger an, Katar binnen 14 Tagen zu verlassen.

   Am Ölmarkt habe dies zunächst zu einem reflexartigen Preisanstieg geführt, hieß es. Allerdings beruhigten sich die Gemüter inzwischen wieder, unter anderem weil Katar nur ein eher unbedeutender Förderer innerhalb der Opec ist. Zudem könne man sich nun die Frage stellen, ob sich das Opec-Mitglied Katar weiter an die von dem Kartell verabredeten Ölförderquoten halten werde. Sollte dies nicht der Fall sein, könne dies andere Opec-Länder ermutigen, ebenfalls die Vereinbarung zu umgehen. Damit verstärkten sich wieder die üblichen Sorgen um das Überangebot und der Preis geriet unter Druck. Mit 49,19 Dollar kostete Brentöl 1,5 Prozent weniger als am Freitag in den USA. Das Tageshoch lag schon bei 50,74 Dollar.

Neue Umfrage stützt Pfund Am Devisenmarkt bewegte sich der Dollar seitwärts nach seinem Absturz am Freitag nach den schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. Das Pfund Sterling reagierte auf den Terroranschlag kaum und zog im Verlauf des Tages sogar an. Hintergrund sei eine neue Umfrage zum Wahlausgang, die die Partei von Premierministerin Theresa May wieder deutlicher vorne sehe, hieß es. Hier dürfte eine volatile Woche bevorstehen, sagten Marktexperten und haben dabei in erster Linie die Parlamentswahl am Donnerstag im Blick. Erste Ergebnisse dürften erst am späten Donnerstag bekannt werden.

   Beim Gold ging es ebenfalls seitwärts. Die Feinunze kostete 1.280 Dollar, nachdem sie am Freitag im Tief vor Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten noch rund 1.263 gekostet hatte. Der enttäuschende Arbeitsmarktbericht dämpft etwas die Erwartungen an den laufenden US-Zinserhöhungszyklus, womit das zinslos gehaltene Gold an Attraktivität gewinnt. Zudem profitiert es vom niedrigeren Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger macht.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.580,19 -11,63 -0,3% +8,8% Stoxx-50 3.233,71 -0,18 -0,0% +7,4% Stoxx-600 391,98 -0,57 -0,1% +8,5% XETRA-DAX Kein Handel wegen Feiertag +11,7% FTSE-100 London 7.525,76 -21,87 -0,3% +5,4% CAC-40 Paris 5.307,89 -35,51 -0,7% +9,2% AEX Amsterdam 524,44 -2,30 -0,4% +8,5% ATHEX-20 Athen Kein Handel wegen Feiertag +20,2% BEL-20 Bruessel 3.900,35 -14,68 -0,4% +8,2% BUX Budapest 0,00 0,00 0,0% +9,8% OMXH-25 Helsinki 4.037,56 -22,03 -0,5% +9,7% ISE NAT. 30 Istanbul 120.612,96 -883,01 -0,7% +26,3% OMXC-20 Kopenhagen Kein Handel wegen Feiertag +14,4% PSI 20 Lissabon 5.317,40 -39,27 -0,7% +12,8% IBEX-35 Madrid 10.884,70 -21,20 -0,2% +16,4% FTSE-MIB Mailand 20.721,04 -207,20 -1,0% +7,7% RTS Moskau 1.043,75 -2,27 -0,2% -9,4% OBX Oslo Kein Handel wegen Feiertag +3,2% PX-GLOB Prag 1.321,96 +3,72 +0,3% +10,3% OMXS-30 Stockholm 1.637,90 -8,77 -0,5% +8,0% WIG-20 Warschau 2.276,01 -27,20 -1,2% +16,8% ATX Wien Kein Handel wegen Feiertag +20,6% SMI Zuerich Kein Handel wegen Feiertag +10,0%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:33 Fr, 17:16 % YTD EUR/USD 1,1253 -0,13% 1,1267 1,1278 +7,0% EUR/JPY 124,26 -0,29% 124,63 124,46 +1,1% EUR/CHF 1,0861 -0,02% 1,0863 1,0868 +1,4% EUR/GBP 0,8705 -0,53% 0,8752 1,1426 +2,1% USD/JPY 110,43 -0,16% 110,61 110,36 -5,5% GBP/USD 1,2926 +0,41% 1,2874 1,2885 +4,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,13 47,66 -1,1% -0,53 -17,0% Brent/ICE 49,28 49,95 -1,3% -0,67 -16,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.279,97 1.279,10 +0,1% +0,87 +11,2% Silber (Spot) 17,58 17,56 +0,1% +0,02 +10,4% Platin (Spot) 957,40 954,55 +0,3% +2,85 +6,0% Kupfer-Future 2,56 2,57 -0,6% -0,02 +1,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   June 05, 2017 11:45 ET (15:45 GMT)

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