02.08.2024 09:44:41
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MÄRKTE EUROPA/Konjunktursorgen - DAX bricht durch 18.000er-Marke
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter abwärts geht es auch am Freitag an den Börsen in Europa. Damit wird ein zweiter Teil der Kursverluste an Wall Street nachgeholt, der am Vorabend erst nach Börsenschluss aufgetreten war. In Asien setzte sich die Verkaufswelle fort, der Nikkei-Index in Japan brach fast um 6 Prozent ein. Nutznießer der Risk-Off-Bewegung sind Anleihen und Gold.
Besonders der DAX fällt ohne jede Gegenwehr durch die psychologisch wichtige 18.000er-Marke und nimmt auch gleich noch darunterliegende Hunderter-Marken mit. Händler hoffen nun, dass wenigstens der aktuelle Bereich um 17.800 Zähler für eine Stabilisierung sorgen kann.
Aktuell verliert der DAX 1,1 Prozent auf 17.877 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,1 Prozent auf 4.714 Zähler nach.
Ob sich irgendwann auch noch Bullen zu den tieferen Kursen vor dem Wochenende an den Markt trauen, bleibt abzuwarten. Denn zum einen konnten die Quartalszahlen aus Deutschland am Vortag nicht überzeugen, zum anderen birgt der Konflikt im Nahen Osten ein hohes Nachrichten-Risiko für das Wochenende.
Dazu rücken aber auch Konjunktursorgen in den Fokus: Der schwächere ISM-Index in den USA war ebenfalls für den Ausverkauf an Wall Street verantwortlich. Er ging deutlich zurück, während Volkswirte auf einen Anstieg gesetzt hatten. Damit sind schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft auch wieder schlechte Nachrichten für die Börse.
US-Techwerte brechen weiter ein - Crash bei Intel
Auf die Stimmung drückt, dass die Erholung der US-Techwerte schon nach einem Tag wieder in sich zusammengebrochen war. Nur Einzelwerte wie Meta konnten sich wegen hoher Werbeeinnahmen dem Abverkauf entziehen. Ansonsten fielen Nvidia wieder um knapp 7 Prozent ein, AMD und Qualcomm sogar zwischen 8 und 10 Prozent.
Einen wahren Crash legten Intel nach Quartalszahlen hin: Die Aktien stürzten nachbörslich um fast 20 Prozent ab, nachdem der Chip-Hersteller Pläne bekanntgegeben hatte, Tausende von Mitarbeitern zu entlassen und die Dividendenzahlung im Rahmen eines umfassenden Kostensenkungsprogramms auszusetzen.
Im DAX bekommen dies Infineon zu spüren und brechen weitere 3,5 Prozent ein, Siemens Energy um 4,2 Prozent. Bei Chip- und Ausrüstungsherstellern wie ASML und ASMI geht es 5 und 8 Prozent tiefer, BE Semiconductor fallen 6,6 Prozent, STMicro um 3,7 Prozent.
US-Arbeitsmarkt im Fokus
Ob der US-Arbeitsmarkt am Freitagnachmittag die Stimmung verbessern kann, gilt als fraglich. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen erwarten, dass im Juli 185.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden, verglichen mit 206.000 im Juni. Die Arbeitslosenquote wird voraussichtlich unverändert bei 4,1 Prozent bleiben.
Schweiz mit Nachholbedarf beim Minus
Schweizerische Aktien zeigen sich am Morgen wie erwartet sehr schwach. Der SMI fällt um 2,4 Prozent. Dies habe nichts mit den Einzelunternehmen zu tun, sondern dem Feiertag am Vortag, heißt es im Handel. "Sie müssen den Kursrutsch in Europa von gestern erst noch einpreisen", so ein Händler. Da es aber reichliche defensive Branchen wie die Pharmawerte in der Schweiz gebe, dürfte das milder ausfallen als in konjunktursensiblen Indizes wie dem DAX. Für Beruhigung sorgt auch die Inflationsrate, die im Juli bei 1,3 Prozent verharrte.
Etwas stützend wirken auch zahlreiche positive Analystenkommentare zu Roche, die nur 0,9 Prozent nachgeben. Hier haben Jefferies und JP Morgan die Kursziele erhöht. Novartis geben nur um 1,3 Prozent nach trotz des Entzugs der Kauf-Empfehlung durch Stifel.
Finanz- und Konjunkturwerte fallen
Bei den Branchen tragen die Tech-Werte mit 3,1 Prozent Minus die rote Laterne, dicht gefolgt von den Finanzwerten mit 2,9 Prozent Abschlag. Kein Sektor notiert im Plus, sogar die Nahrungswerte fallen im Schnitt um 0,1 Prozent.
Bei den Autowerten geht es um 1,2 Prozent tiefer. Im DAX ragen Daimler Truck mit Verkäufen hervor. Sie fallen 3,1 Prozent.
Konjunkturwerte wie Siemens verlieren 1,8 Prozent und Heidelberg Materials um 2,5 Prozent.
IAG erfreut mit starken Zahlen
Gegen den Trend stellen sich IAG mit 5 Prozent Plus. Die Mutter von British Airways und Iberia will die Dividendenzahlung nach der Pandemie wieder aufnahmen. Die Analysten von RBC Capital sehen dahinter ein gutes Selbstvertrauen des Unternehmens. Auch die Zahlen zum zweiten Quartal werden als stark eingeordnet: Den Konsens für das EBIT im habe IAG um 15 Prozent übertroffen.
Auch bei BNP Paribas (-1,2%) und Axa (+0,8%) kommen Unternehmenspläne gut an: Die französische Bank will das Investment Management (IM) des Versicherungskonzerns übernehmen. Die Analysten der RBC stufen dies als "strategisch sinnvoll" ein. Wie BNP mitteilte, führt sie exklusive Gespräche über einen Deal im Volumen von 5,1 Milliarden Euro.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.713,77 -1,1% -51,95 +4,3%
Stoxx-50 4.391,59 -1,0% -45,55 +7,3%
DAX 17.876,99 -1,1% -206,06 +6,7%
MDAX 24.673,29 -1,3% -328,49 -9,1%
TecDAX 3.274,72 -1,3% -41,90 -1,9%
SDAX 13.842,63 -1,5% -212,85 -0,9%
FTSE 8.255,12 -0,3% -28,24 +7,1%
CAC 7.334,85 -0,5% -35,60 -2,8%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,21 -0,04 -0,36
US-Zehnjahresrendite 3,95 -0,03 +0,07
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:35 Uhr DO, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0799 +0,1% 1,0797 1,0788 -2,2%
EUR/JPY 160,94 -0,1% 161,21 161,78 +3,4%
EUR/CHF 0,9419 -0,0% 0,9413 0,9431 +1,5%
EUR/GBP 0,8493 +0,3% 0,8483 0,8443 -2,1%
USD/JPY 149,04 -0,2% 149,30 149,99 +5,8%
GBP/USD 1,2715 -0,2% 1,2728 1,2777 -0,1%
USD/CNH (Offshore) 7,2176 -0,5% 7,2198 7,2522 +1,3%
Bitcoin
BTC/USD 64.259,60 -0,9% 64.282,30 63.687,80 +47,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,11 76,31 +1,0% +0,80 +8,1%
Brent/ICE 80,25 79,52 +0,9% +0,73 +6,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 36,495 36,92 -1,2% -0,43 +13,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.462,95 2.446,50 +0,7% +16,46 +19,4%
Silber (Spot) 28,94 28,50 +1,5% +0,44 +21,7%
Platin (Spot) 976,57 963,50 +1,4% +13,07 -1,6%
Kupfer-Future 4,11 4,08 +0,7% +0,03 +4,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 02, 2024 03:45 ET (07:45 GMT)
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